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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps
Autoren: W. W. Shols
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dazu?"
    „Auch Sie", nickte Rhodan, „die menschlichen Arkoniden. Wir sind uns gewiß einig darüber, daß alles in Gefahr ist, was wir unter der galaktischen Zivilisation verstehen. Es geht um unsere gemeinsame Sache, Crest. Sie dürfen uns nicht im Stich lassen!"
    „Das klingt wie eine Aufforderung und wie ein Vorwurf zugleich."
    „Verzeihen Sie, Crest! Ein Vorwurf Ihnen gegenüber wäre ungerecht. Nur durch Ihre Mittel war es mir möglich, das fremde Raumschiff zu vernichten. Doch Sie wissen, daß dieser Überraschungsangriff nur die Andeutung der Gefahr ist, in der wir wirklich leben. Vielleicht haben wir lange Jahre Zeit, uns vorzubereiten. Vielleicht stehen wir aber schon morgen vor der Aufgabe, die Erde vor der endgültigen Vernichtung zu schützen. Ich rechne also mit dem ungünstigsten Fall. Und deshalb drängt die Entscheidung für uns."
    „Er macht sich zum Anwalt der galaktischen Zivilisation", sagte Thora monoton wie die Endstufe eines Rechners. „Er bettelt um unsere Hilfe, die ihm die Macht geben soll. Und dabei vergißt er, wer wir sind."
    Rhodan hielt sich in der Gewalt. „Sie wissen selbst, wie sinnlos Ihr Vorwurf ist. Es ist noch nicht lange her, da waren Sie bereit, Ihr Urteil über die Menschheit Terras zu revidieren. Drängt es Sie immer noch, uns als unterentwickelte Halbzivilisierte abzutun? - Verzichten Sie jetzt bitte auf die Antwort! Ich werde sie Ihnen selbst geben. - Sie brauchen die Menschen von Terra, Sie, die beiden letzten Überlebenden der arkonidischen Expedition. Sie brauchen die Menschen, weil kein Weg mehr zurückführt, es sei denn mit unserer Hilfe. Und Sie werden - wohl oder übel - die Gefahren, Ängste und Sorgen mit den Terranern teilen müssen, solange die Gefahr aus dem Weltall uns gemeinsam bedroht. Ihr von überspitztem Kastendünkel diktierter Widerstand kann letztlich nur auf Sie selbst zurückfallen. Brauchen Sie mehr Beweise als die Ereignisse der letzten Tage?"
    „Die terranische Menschheit ist ein Konglomerat", erklärte die Arkonidin. „Ich stelle keineswegs in Frage, daß uns das Schicksal gemeinsame Interessen aufgezwungen hat. Doch ich bezweifle die ausreichende Kapazität einer Menschheit, deren gegenseitige Eifersucht noch nicht einmal die Gegensätze auf dem eigenen Planeten überwunden hat. Sie sollten sich nicht allzusehr beleidigt fühlen, Mr. Rhodan, wenn ich nach wie vor behaupte, daß Ihre Rasse primitiv ist."
    „Sie ist jung", verteidigte Crest Thoras Standpunkt. „Sie hat Reserven, die es lediglich zu mobilisieren gilt. Das Schicksal einer Kultur wird von ihren genialsten Köpfen bestimmt. Es ist nicht notwendig, die gesamte Menschheit von heute auf morgen auf die höhere Stufe zu bringen. Schon wenige geeignete Köpfe werden genügen. Und ich weiß, Rhodan, wozu Sie fähig sind, nachdem Sie das Hypnostudium abgeschlossen haben. Wir haben Ihr Gehirn mobilisiert, das zu mehr als fünfundvierzig Prozent brachgelegen hat..."
    „Das hieße", fragte Thora zweifelnd, „daß die terranische Primitivität nicht auf eine unterentwickelte Biologie zurückzuführen ist, sondern lediglich auf den unbewußten Verzicht auf vorhandene Kapazitäten?"
    Crest nickte. „Teile des menschlichen Großhirns unterliegen einer gewissen Krümmung und bleiben dadurch unausgenutzt. Bei den sogenannten Genies sind sie in Tätigkeit getreten. Die Menschen selbst haben bereits festgestellt, daß der Intelligenzquotient des Individuums nicht unbedingt von dem Volumen des Gehirns abhängig ist, obwohl diese Deutung anfangs nahelag. Einstein, einer der größten Terraner überhaupt, ist der Beweis dafür. Die Ausdehnung seines Gehirns war identisch mit der eines Durchschnittsmenschen. Seine Überlegenheit in geistiger Hinsicht läßt sich nur durch die besonders ausgeprägte Aktivierung seines Gehirnvolumens erklären. Ein ähnliches Ergebnis hat die Hypnoschulung bei Rhodan erzielt."
    „Womit also erklärt wäre, weshalb wir die Führungsrolle der Terraner unter Perry Rhodan anzuerkennen haben", sagte Thora mit einer Spur von Spott. „Ich als Arkonidin verzichte unter diesen Umständen auf eine Zusammenarbeit. Es ist mit dem Niveau unseres Volkes unvereinbar, dieser Tendenz zu folgen."
    „Niemand spricht von einer Führungsrolle der Menschen", erklärte Rhodan mit etwas gehobener Lautstärke. „Ich suche lediglich nach einem vernünftigen Kompromiß zwischen Ihren und unseren Interessen. Vernunft habe ich gesagt! Und nicht: Vorurteil oder Ressentiment. Was Sie
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