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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps
Autoren: W. W. Shols
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Umfangreiche diplomatische Beziehungen sollen sich die Herren aber aus dem Kopf schlagen. Es würde ihnen freilich gefallen, mit uns drei Dutzend und mehr Botschafter auszutauschen. Doch wir sind ein Sonderfall in der Diplomatie. Man hat sich bereits daran gewöhnt. Und man wird sich noch mehr daran gewöhnen. Nimm bitte folgende Antwort auf..."
    „Willst du nicht selbst sprechen?"
    „Ich habe meine Gründe dafür, es nicht zu tun."
    Reginald Bull zuckte etwas verständnislos mit den Achseln und nickte dann.
    „Ich werde es ihnen durchsagen. Bitte!"
    „Erzähle ihnen, daß ich mich freue, eine so positive Antwort bekommen zu haben, daß ich die Einsicht lobe, mit der man in Genf gehandelt und entschieden hat, daß ich jedoch auf den Vorschlag betreffs diplomatischer Beziehungen später zurückkommen werde, da wir in unserem kleinen Reich vorläufig unter einer räumlichen Beschränktheit leiden, die die Anwesenheit diplomatischer Vertreter noch nicht rechtfertige. Kontakte seien darüber hinaus jederzeit möglich."
    „Vielen Dank für die Anweisung. Ich werde mir darüber den Kopf zerbrechen, wie ich den Text formuliere …"
    „Du wirst sofort antworten, mein Lieber! Zum Kopfzerbrechen bleibt dir nicht viel Zeit. Mit dem Tempo der heutigen Sitzung haben die Machtblöcke der Erde einen neuen Rekord aufgestellt. Und du wirst dieses Tempo mithalten."
    „Im Befehle erteilen warst du schon immer groß …"
    „Und du in deren Ausführung. Alles, was die Zukunft jetzt noch von dir fordern wird, kann nur eine Steigerung all dessen sein, was du bisher an eigener Initiative gelernt hast."
    „Ich danke dir für dein Vertrauen, Chef! Hast du sonst noch einen Wunsch?"
    „Du kannst die Pekinger Vertretung in Genf gleich auffordern, sich Gedanken über den Verkauf des Territoriums zu machen. Ich denke nämlich nicht daran, den souveränen Staat der Dritten Macht auf gepachtetem Gelände zu gründen."
    „Und wie groß hast du dir unser zukünftiges Reich vorgestellt?" wollte Bull wissen. „Im Zentrum das Kugelschiff. Ringsherum das Sperrgebiet der Dritten Macht. Wir brauchen mindestens einen Radius von fünfzig Kilometern."
    Perry Rhodan verließ den Raum, ohne das bestätigende Kopfnicken des Freundes abzuwarten. So wichtig für ihn und die Welt die kommenden Verhandlungen waren, es gab noch entscheidendere Dinge für ihn zu erledigen. Dinge, die über eine bloße Kontaktaufnahme und Vorbereitung endgültiger Entschlüsse weit hinausgingen.
    Er trat ins Freie. Nicht weit von ihm - im Zentrum der auf zehn Kilometer erweiterten Energieglocke - lag das wunderbare Kugelraumschiff der Arkoniden. Weit im Hintergrund lockte ein anderes Ziel: der aus dem Arkonidenschiff ausgebaute positronische Riesenautomat, das endgültige Zentrum der Dritten Macht, dessen mikrophysikalische Reaktionen die Geschichte einer kommenden Menschheit lenken konnten ... die Positronik.
    Rhodan benutzte seinen Spezialanzug, mit dessen Hilfe er die verhältnismäßig weite Strecke innerhalb weniger Sekunden überbrückte. Draußen war kein Mensch zu sehen, und Perry hoffte, die Einsamkeit, die er jetzt brauchte, auch im Innern der großen Halle anzutreffen. Doch hier war er nicht mehr allein. Er sah sich Thora gegenüber.
    „Hallo, Mr. Rhodan!" rief sie.
    „Oh, Miß Thora! Zieht es Sie zum Altar Ihrer Macht?"
    „Ich fühle mich wohl in der Nähe meiner eigenen Zivilisation. Die Erde hat außer den Trümmern und Resten einer arkonidischen Technik kaum etwas Reizvolles für eine Frau meiner Herkunft."
    Rhodan blickte scharf zur Seite. Er wußte nicht, ob er sich diesen Schuh persönlich anziehen sollte. Dann entschloß er sich, das zweifelhafte Kompliment zurückzugeben.
    „Die Gleichgültigkeit der Arkoniden ist schwer zu begreifen. Wenn sie schon einmal etwas Reizvolles finden, was an sich bereits verwunderlich ist, dann ist es ihr eigenes vertrautes Milieu. Mir als Menschen ergeht es gerade umgekehrt; der Reiz liegt im Fremden."
    Hinter ihnen erklangen Schritte. Sie drehten sich um und erkannten Crest, den letzten Abkömmling der herrschenden Dynastie seiner Heimatwelt. „Hallo!" sagte er freundlich, als habe er ein Leben lang keine andere als diese terranische Begrüßungsform gekannt. „Sie wollen sich mit dem Computer beschäftigen, Mr. Rhodan?"
    „Ich habe einige Fragen an die Maschine, von deren Beantwortung das Schicksal der Menschheit abhängt, das Schicksal der Menschheit im erweiterten Sinne." „Sie rechnen also auch uns
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