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0003 - Die Teufelsklause

0003 - Die Teufelsklause

Titel: 0003 - Die Teufelsklause
Autoren: Jason Dark
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wird einer von euch das Mädchen vom Leben zum Tod befördern.« Der Meister griff in die Tasche seines Umhanges und holte fünf rote Kugeln hervor. Sie hatten soeben auf seiner Handfläche Platz.
    »In jeder Kugel steckt ein Zettel. Auf vier Zetteln steht nichts. Auf einem jedoch ist der Name des Mädchens geschrieben. Wer diesen Zettel bekommt, muß Nicole Duval töten.«
    Die Vermummten nickten. Sie waren mit allem einverstanden, was der Meister sagte.
    Einer der Mods verteilte die Kugeln. Danach stellte er sich wieder an seinen Platz.
    »Öffnet die Kugeln«, sagte der Meister.
    Zehn zitternde Hände folgten dem Befehl. Papier raschelte. Niemand sprach ein Wort.
    Bei einigen glaubte man ein erleichterndes Aufatmen zu hören, daß sie es nicht waren, die den Mord ausführen mußten.
    Der Mörder saß als letzter an dem langen Steintisch. Er hatte den richtigen Zettel erwischt. Langsam stand der Maskierte auf. Er hob die Hand mit dem Stück Papier. »Ich werde es machen«, rief er.
    Seine Stimme klang hohl unter der Kapuze.
    »Komm her«, sagte der Meister.
    Der Mann gehorchte.
    »Du darfst stolz darauf sein, Satan als erster zu dienen, mein Freund«, sprach der Meister. »Das Blut dieses Mädchens wird von Satan als Opfer angenommen und dich zu seinem treuen Diener machen. Alle Schätze der Welt werden dir offenstehen, aber töte die Frau!«
    »Ja, Meister!«
    Der Mod, der das Schwert hielt, bekam einen Wink. Er stakste auf den ausgelosten Mörder zu und überreichte ihm das Schwert.
    Der Vermummte nahm es in beide Hände.
    Das Schwert war schon uralt. Es war den Dämonen geweiht, und in den Holzgriff waren seltsame Zeichen geschnitzt. In der Überlieferung hieß es, daß dieses Schwert niemals ein Ziel verfehlen würde.
    »Du mußt der Frau den Kopf abschlagen«, sagte der Meister. »Nur den Kopf, sonst nimmt Satan das Opfer nicht an.«
    »Ja«, antwortete der Vermummte. »Dann geh jetzt, Diener des Teufels.« Langsam setzte sich der Vermummte in Bewegung. Die Augen der Anwesenden verfolgten jeden seiner Schritte. Eine unheimliche Spannung lag in dem Gewölbe.
    Die Nerven der Menschen vibrierten. Ein Mord würde geschehen. Ein sadistischer, brutaler Mord an einer jungen Frau. Und die Mitglieder der Kaste würden zusehen, sich an dem Blut der Frau ergötzen, weil sie hofften, sich dadurch Geld und Macht erkaufen zu können.
    Satan hatte einen Sieg errungen! Dicht neben dem Tisch blieb der Vermummte stehen. Nicoles Kopf lag direkt unter ihm. Sekundenlang starrte der Mann die Französin an. Sah das hübsche, wenn auch jetzt blasse Gesicht, das lange seidige Haar, das wie ein Vlies auf dem Steintisch ausgebreitet lag und die wohlgeformte Brust, die sich unter den schweren Atemzügen hob und senkte. Nicole Duval war nackt! Die beiden Mods hatten ihr die Kleider vom Leib gerissen, bevor sie sie in dieses Gewölbe geschleift hatten.
    Etwas wie Mitleid kam in dem Vermummten auf.
    Sein Blick glitt kurz zu den anderen Mitgliedern der Kaste. Sie alle starrten ihn an, warteten darauf, daß er endlich zuschlagen würde.
    »Töte sie!« hallte die Stimme des Meisters durch das Gewölbe.
    Der Vermummte hob das Schwert.
    In diesem Moment öffnete Nicole Duval die Augen.
    Der Vermummte sah es und zögerte. Bis jetzt war die Frau vielleicht bewußtlos gewesen, da kam ihm dieser Mord nicht so schlimm vor, aber nun…
    »Wo bin ich?« fragte Nicole. Ihre Stimme war mehr ein Hauch. Doch jeder, der sie hörte, hielt plötzlich den Atem an.
    Nicole wandte den Kopf. Genau dorthin, wo der Vermummte stand. Er hatte das Schwert mit beiden Händen gepackt und zum Schlag erhoben.
    Nicole begriff sofort.
    Die letzten Stunden fielen ihr wieder ein, die Worte des Meisters, was er von ihrem Ende gesagt hatte, und nun sah Nicole alles ganz deutlich vor sich.
    Grenzenlose Panik sprang sie an.
    Sie lag nackt auf einem Tisch, sie…
    »Töte!« dröhnte die Stimme des Meisters.
    Einen Lidschlag später sauste das Schwert auf Nicole nieder…
    ***
    Oft entscheiden nur Sekundenbruchteile über das Leben eines Menschen.
    Ein Schuß peitschte auf.
    Zamorra hatte geschossen!
    Die Kugel raste aus dem Lauf des Colts und drang dem Vermummten seitlich in die Brust.
    Das geschah in dem Augenblick, als das Schwert auf die wehrlose Nicole niederzischte.
    Der Vermummte wurde von dem Aufprall des Geschosses zurückgeschleudert. Das Schwert kam dadurch aus der Schlagrichtung und klirrte dicht neben Nicole Duval auf die Kante des Steintisches.
    Funken sprühten
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