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0003 - Die Teufelsklause

0003 - Die Teufelsklause

Titel: 0003 - Die Teufelsklause
Autoren: Jason Dark
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Steinboden, wälzte sich auf den Rücken und starrte den über ihm stehenden Zamorra mit einem verzweifelten Ausdruck in den Augen an.
    So etwas wie Mitleid keimte in Zamorra, auf, doch dann dachte er an Nicole und an all die anderen Opfer, und er unterdrückte das Gefühl.
    Das Amulett schwang an der silbernen Kette hin und her. Seine Strahlen trafen jeden Punkt von Dr. Nortons Körper, bohrten sich wie Lanzenstiche in die Hälfte, die bereits die Form eines Dämons angenommen hatte.
    Und dann geschah etwas Unglaubliches.
    Dr. Norton schrie plötzlich unmenschlich auf. Sein Schrei brach sich an den Wänden des Gewölbes und hallte noch lange als schauriges Echo wider.
    Das Grauen keimte in Zamorra hoch, als er sah, was mit Nortons linker Gesichtshälfte geschah.
    Sie begann sich zu verändern, warf Blasen und fing an zu quellen.
    Immer wieder gellten Nortons Schreie während dieses Verwandlungsprozesses auf.
    Die linke Körperhälfte des Dämons fiel auf einmal auseinander. Wurde zu Staub.
    Der Mann, der sich nun vor Zamorra in wilden Zuckungen auf dem Boden krümmte, besaß nur noch einen halben Körper.
    Dort, wo die eine Hälfte abgetrennt worden war, sah Zamorra verfaultes, schwarzes Fleisch.
    Zamorra wandte sich ab. Er konnte diesen Anblick nicht mehr ertragen. »Helfen Sie mir - aaah!« Ein letzter qualvoller Schrei hallte durch das Gewölbe. Zamorra drehte sich um. Dr. Norton - oder vielmehr das, was von ihm übriggeblieben war - war tot. Gestorben unter unsäglichen Qualen. Unter Qualen, die er selbst seinen Opfern zugedacht hatte.
    Zamorra atmete tief durch und blickte auf sein Amulett.
    Sein Schloß, Château de Montagne, kam ihm wieder in den Sinn. Er mußte daran denken, wie er das Amulett gefunden hatte. Welch ein brutaler Kampf um diesen Talisman geführt worden war. Und er hatte das Amulett schließlich doch bekommen. Hatte es den Mächten der Finsternis entrissen.
    Zamorra ließ das silberne Amulett in die Tasche gleiten. Dann ging er langsam nach oben. Alles weitere war Sache der Polizei.
    ***
    Wie Zinnsoldaten standen die letzten drei Mitglieder der Kaste an der Wand. Nicole Duval hatte sie mit dem Colt in Schach gehalten.
    Sie wandte blitzschnell den Kopf, als Zamorra das Verlies betrat. Um Nicoles Lippen legte sich glückliches Lächeln.
    »Der Meister lebt nicht mehr«, sagte Zamorra nur.
    Die drei Männer an der Wand zuckten zusammen. Angst stahl sich plötzlich in ihre Augen.
    »Keine Angst«, beruhigte Zamorra sie. »Ich werde Ihnen schon nichts tun.«
    »Chef«, sagte Nicole. »Sehen Sie mal.« Die Französin deutete auf den Steintisch.
    Die Totenköpfe! Sie waren zerfallen. Zu hellgrauem Staub. Selbst die Rubine hatten diese Veränderung mitgemacht.
    »Haben Sie dafür eine Erklärung, Chef?«
    »Ja. Aber die würden Sie mir ja doch nicht abnehmen, Nicole.«
    Zamorra wandte sich an einen der Männer. »Gibt es hier im Haus Telefon?«
    »Ja. Oben im ersten Stock.«
    »Dann gehen Sie, und rufen Sie einen Krankenwagen und die Polizei. Aber nicht Inspektor Murray, der wird Ihnen wohl später in der Zelle Gesellschaft leisten.«
    Der Mann verschwand. Mit einem verständnislosen Blick in den Augen.
    Zamorra beugte sich über die beiden am Boden liegenden Männer.
    »Er ist tot«, sagte Nicole leise.
    Sie meinte damit den Mann, der von Zamorras Kugel getroffen worden war.
    Ein bitteres Gefühl überkam den Professor. Er hatte einen Menschen getötet. Und so etwas war nur schwer zu verkraften.
    Der andere Mann, der mit dem Kopf gegen die Steinplatte geschlagen war, lebte noch. Er würde sich in wenigen Wochen für sein Tun verantworten müssen.
    »Darf ich Ihnen die Waffe zurückgeben, Chef? Die brauchen wir doch jetzt nicht mehr, oder?«
    Zamorra blickte seine Sekretärin an. »Sie haben recht, Nicole. Die brauchen wir nicht mehr.«
    ***
    Natürlich wirbelte dieser Fall mächtig viel Staub auf. Untersuchungskommissionen kamen extra aus London. Zamorra machte seine Angaben unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Die Protokolle blieben in den Panzerschränken von Scotland Yard.
    Findige Reporter hatten Wind von der Sache bekommen. Doch ihre Berichte waren nur oberflächlich. Was wirklich dahinter steckte, haben sie nie herausgefunden.
    Und das war auch gut so. Denn die breite Öffentlichkeit brauchte von der Existenz der Dämonen nichts zu wissen. Wenigstens vorerst nichts. Daß es sich nicht immer verheimlichen ließ, war selbst Zamorra klar.
    Eine Woche später konnten Zamorra und Nicole Duval
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