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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit
Autoren: Clark Darlton
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einsetzen!«
    »Warum zusammen mit dem anderen Mittel?«
    »Falls einige entkommen, müssen sie unfruchtbar werden.«
    Gruntenberg stellte keine weiteren Fragen mehr, während er in der Ladung herumwühlte und die beiden verlangten Kisten hervorkramte. Unter den beiden Hintersitzen gab es eine Öffnung, die sich leicht verschließen ließ. Rechts und links davon waren die Räder.
    Mark gab Gruntenberg noch einige Anweisungen, dann segelte er im Tiefflug und mit geringster Geschwindigkeit auf das weiße Termitenheer zu. Die Höhe betrug knapp fünfhundert Meter.
    Die Tiere bewegten sich zum größten Teil auf dem Boden, nur wenige von ihnen flogen niedrig über die anderen hinweg, um sie zu überholen. Nach wenigen hundert Metern landeten sie wieder. Sie wirkten erschöpft und matt.
    »So, fangen Sie an, Alex!«
    Gruntenberg hatte die Giftkiste so gestellt, daß der Sog den gefährlichen Staub nicht in die Kabine wehen konnte. Mit einer sinnvoll angebrachten Vorrichtung, die Hilde Caroll erfunden hatte, konnte von oben her im Boden der Kiste ein schmaler Spalt geöffnet werden. Wenn man sie dann ein wenig rüttelte, fiel die Chemikalie heraus und verwehte sofort.
    Der rötliche Staub verteilte sich in breiter Front und sank allmählich auf die Termiten hinab. Mehrmals überquerte Mark das Heer, bis er sicher war, daß sein Gift kein einziges Tier verschont hatte.
    Beim zweiten Anflug zögerte Mark.
    »Warten Sie, Alex. Wenn das Gift in der Tat hundertprozentig wirkt, können wir uns das Antibabypulver sparen. Sollten wirklich einige entkommen, so erwischen wir sie mit dem Gewehr.«
    »Wie lange dauert es, bis wir das wissen?«
    »Keine zehn Minuten«, sagte Hilde Caroll.
    Mark zog die Maschine höher und begann dann zu kreisen. Die Termiten wurden wieder zu einem weißgrauen Fleck, der noch immer langsam nach Norden zog. Fünf Minuten, dann zehn Minuten.
    Und dann zog er nicht weiter, sondern hielt an.
    »Es wirkt«, sagte Gruntenberg.
    »Wir werden es gleich wissen«, erwiderte Mark und ließ die Maschine im Steilflug nach unten stürzen. »Halten Sie sich fest!«
    Im letzten Moment fing er das Flugzeug wieder ab. In nur wenigen Metern Höhe rasten sie über die verendeten Tiere dahin, die verkrümmt am Boden lagen und sich nicht mehr rührten. Mark war klug genug, die Maschine schnell wieder nach oben zu ziehen, denn er konnte sich nicht ganz darauf verlassen, daß die Kabine luftdicht war. Die geringste Menge des Giftes genügte, um auch sie zu töten.
    Weit vor ihnen schimmerte eine Stunde später das Meer.
    »Warum legen wir keinen Giftgürtel bei Juchitan?« fragte Gruntenberg. »Wäre das nicht einfacher?«
    »Nein, Alex. Das Gift bleibt nur drei Jahre wirksam, während das Antibabypulver seine Wirksamkeit nicht verliert, und wenn es hundert Jahre der Witterung ausgesetzt wäre. Ich glaube, wir werden auf der Landenge beides streuen. Es kann weiter südlich keine Menschen mehr geben – jetzt glaube auch ich es nicht mehr.«
    »Sollte man sich nicht vorher davon überzeugen, ehe man eine Entscheidung trifft?«
    »Ein zweites Problem kommt hinzu«, fuhr Mark fort, ohne die Frage zu beantworten. »Wir haben nur sehr wenig von dem Gift. Wenn wir Glück haben, reicht es für einen Flug von zweihundert Kilometern, das heißt also, wir werden nur einen Streifen von drei- bis fünfhundert Metern Breite legen können. Aber quer durch den Isthmus von Tehnantepec. Es wird Termiten geben, die den Todesgürtel zufällig überfliegen, aber sie werden unweigerlich unfruchtbar werden, auch wenn sie im Moment überleben. Menschen jedoch werden den Isthmus niemals lebend überqueren können. Wir errichten eine Todesbarriere für drei Jahre, Alex.«
    »Ich glaube, wir können es verantworten.«
    Mark nickte und nahm Richtung auf den Golf von Mexiko.
     
    Keine der Städte am Golf existierte noch, und keine von ihnen zeigte Spuren intelligenten Lebens. Die verfallenen Bauten erinnerten Mark an die Termitenruinen von Monterey. Wahrscheinlich hausten dort unten die weniger gefährlichen Raubameisen.
    Bei Puerto Mexico erreichten sie die schmalste Stelle des Isthmus. Hier war Südmexiko etwa zweihundert Kilometer breit. Von beiden Seiten wurde es von den Ozeanen umspült. Hier begann auch die Bahnlinie nach Salina Cruz, aber weder Mark noch Alex konnten sie finden.
    »Fast genau nach Süden, wenn die Karte stimmt. Das ist die schmälste Stelle, zweihundert Kilometer. Alex, Sie müssen sich bestimmte Punkte, die wir auf der Karte
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