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Zwischen Liebe und Intrige

Zwischen Liebe und Intrige

Titel: Zwischen Liebe und Intrige
Autoren: Penny Jordan
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Leben in Paris und Cannes zu führen? Du
könntest in der ganzen Welt herumfliegen und unwiderstehliche
Düfte für berühmte Kundinnen mixen. Was hält
eigentlich Raoul von deinen Geschäften?"
    "Francine
produziert keine Düfte mehr auf Bestellung, von daher besteht
kein Interessenkonflikt." Sie seufzte. "Aber Raoul will,
dass ich einen neuen Duft für Francine kreiere. Das Parfüm,
das ich auf der Messe tragen musste, war der letzte Fehlschlag seines
Vaters. Laut Großmutter hatte ihr Bruder noch nie eine gute
Nase, und bei ihrem Neffen scheint es nicht anders zu sein.
Eigentlich würde ich liebend gern ein neues Francine-Parfüm
erfinden. Das wäre traumhaft, aber …" Sadie machte
eine hilflose Geste.
    "Du
weißt, ich mixe meine Parfüms traditionell aus natürlichen
Essenzen. Raoul zieht moderne Produktionsweisen und synthetische
Inhaltsstoffe vor. Wenn es nur das wäre! Ich hoffe, ich kann ihn
von diesem Verkauf abhalten, Mary. Er hält zwar die
Aktienmehrheit, aber wir sind eines der letzten alteingesessenen
Parfümhäuser, und unser Geburtsrecht zu verkaufen für
…"
    "Für
ein Linsengericht?" ergänzte Mary ironisch.
    "Ich
will nicht an diesen griechischen Multimillionär verkaufen, und
das habe ich Raoul gesagt."
    "Hmm.
Da wir gerade von deinen Mixturen reden – wie wäre es,
wenn du mal etwas für mich anrührst, das die Männer
anzieht?"
    "Ich
mache Parfüms, keine Zauberwässerchen", sagte Sadie
trocken.
    Mary
lächelte. "Ist das nicht dasselbe?" Als sie Sadies
finstere Miene sah, wurde sie ernst. "Du hast noch etwas anderes
auf dem Herzen, stimmt's?"
    "Es
ist alles so kompliziert, Mary. Momentan ist Francine finanziell
gesehen nicht viel wert. Die Geschäfte sind so gut wie zum
Erliegen gekommen, und das Personal besteht hauptsächlich aus
Freiberuflern. Geblieben ist eigentlich nur der Name, und genau den
will der griechische Zerstörer aufkaufen."
    "Nur
den Namen?"
    "Ich
weiß es nicht! Raoul rief gestern Abend an und sagte mir, er
habe Leonardis Stapinopolous mitgeteilt, dass ich an einem neuen Duft
arbeite und dieser Duft und mein Können Teil des Handels seien.
Ich habe ihm gesagt, dass er kein Recht habe, so etwas zu behaupten.
Ich besitze Firmenanteile, aber ich arbeite nicht für die
Firma!"
    Sadie
ging erregt auf und ab.
    "Raoul
warf mir vor, ich würde absichtlich Schwierigkeiten machen und
nicht begreifen, was für eine großartige Chance dieser
Verkauf sei. Eine Chance wozu, Mary? Natürlich würden wir
beide viel Geld bekommen, vor allem Raoul als Hauptaktionär.
Aber der wahre Charakter von Francine würde verloren gehen, und
dem kann ich nicht zustimmen. Natürlich würde ich gern den
neuen Duft kreieren. Aber Raoul setzt mich so sehr unter Druck …"
    Sie
lächelte gequält. "Wenn ich mache, was er will,
verkaufe ich sowohl mein Geburtsrecht als auch mein Talent! Raoul
betonte gestern Abend, wie viel Glück ich gehabt hätte, die
Formel für Francines berühmtestes Parfüm zu erben. Ich
fühle mich irgendwie schuldig, Mary."
    "Warum,
um alles in der Welt, solltest du dich schuldig fühlen?"
protestierte Mary. "Sadie, es geht mich zwar nichts an, aber als
gute Freundin kann ich dir nur raten, dich vor Raoul in Acht zu
nehmen."
     
    Sadie
lächelte erfreut, als sie ihr Hotel betrat. Sie hatte es auf
Empfehlung eines Kunden gebucht, der davon geschwärmt hatte, und
jetzt wusste sie, warum!
    Es
lag zwar etwas entfernt von Grasse, wo sich das Haus befand, das
gleichzeitig als Firmensitz und Raoul als Wohnsitz diente, aber das
störte Sadie nicht.
    Das
Kurhotel mit seiner Ruhe und seinem Charme war ganz nach ihrem
Geschmack, im Gegensatz zu den Luxushotels in Cannes, die Raoul
bevorzugte. Er hatte sich bitter darüber beklagt, dass die
Familie in Paris keine Immobilie mehr besaß.
    "Warum,
zum Teufel, hat unser Urgroßvater das Haus in Paris verkauft
und das in Grasse behalten? Wenn ich mir vorstelle, was der Pariser
Besitz heute wert wäre!"
    Sadie
hatte nichts dazu gesagt. Von ihrer Großmutter wusste sie, dass
das elegante Apartment und das dazugehörige Geschäftslokal
in der Hauptstadt veräußert worden waren, um die
Spielschulden ihres Großonkels zu bezahlen, aber sie wollte
keine alten Wunden aufreißen.
    Da
sie vorhatte, die Besprechung mit Raoul mit Besuchen bei den
Blumenzüchtern der Umgebung zu verbinden, von denen sie ihre
Duftessenzen bezog, hatte sie das Hotelzimmer für eine ganze
Woche gebucht. Beim Eintrag ins Gästebuch musste sie ein Lächeln
unterdrücken, als sie
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