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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe
Autoren: Jude Deveraux
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könnte Sie davon überzeugen, und dazu bringen, Trevelyan so zu sehen, wie er wirklich ist.«
    »Sie hätten ihn sehen sollen, wie er dabeistand und zusah, wie eine junge Frau einen Becher mit Gift austrank. Nein, das wünsche ich keinem. Wenn Trevelyan mir vertraut hätte ... wenn er mich genug geliebt hätte, um etwas von sich mit mir zu teilen . ..« Claire seufzte. »Jetzt ist es zu spät, und es spielt auch keine Rolle mehr. Ich nehme an, es gibt einen Grund dafür, warum Trevelyan nicht den ihm zustehenden Herzogtitel beansprucht. Ich schätze mal, daß er den Titel nicht haben möchte und Harry erlaubt, auch weiterhin als Herzog von MacArran zu fungieren.«
    »Ja«, sagte Leatrice. »Trevelyan möchte nur Captain Baker sein. Ich bezweifle, daß er noch einmal zu uns zurückkommt nach allem, was geschehen ist.«
    »Nein, ich glaube, daß er ...«
    Claire beendete den Satz nicht, weil sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete und Harry hereinkam. Ihm folgten vier Lakaien, die schwere Koffer trugen. »Stellt sie dorthin«; befahl Harry.
    Als die Lakaien gegangen waren, drehten sich Harry und Leatrice zu Claire um und schauten sie an. In diesem Moment begriff sie, was diese Koffer enthielten. Sie wußte, daß es die Briefe von Trevelyan waren. Es war einmal ihr größter Wunsch gewesen, die Privatbriefe von Captain Baker lesen zu können. Aber jetzt sah sie die Koffer an, als wären sie mit Kobraschlangen gefüllt.
    Sie wich einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. »Ich muß weg von hier.«
    Harry lehnte sich gegen die Tür. »Du wirst nicht eher abreisen, bis du sie gelesen hast. Jeden einzelnen.«
    Claire sah die beiden an. Harrys hübsches Gesicht war eine Maske grimmiger Entschlossenheit; während Leatrices Augen sie anzuflehen schienen. »Es wird nichts nützen. Wenn ich einen Haufen Briefe lese, wird das nichts ändern. Trevelyan beansprucht den Herzogtitel nicht, meine Eltern werden daraufhin die Ehe nicht befürworten, und ich werde das Geld meines Großvaters verlieren. Und ich denke nicht daran, meine Schwester einem ungewissen Schicksal zu überlassen.«
    »Du wirst nicht abreisen«, beharrte Harry.
    Leatrice ging zum ersten Koffer und öffnete ihn. Darin lagen sauber gebündelte Briefe - Hunderte von ihnen. »Er fing an, mir zu schreiben, als er zum erstenmal aus dem Haus geschickt wurde - als er neun Jahre alt war. Soll ich Ihnen von diesem Tag erzählen?«
    »Nein«, sagte Claire mit fester Stimme. »Ich möchte kein Wort davon hören.«
    Aber Leatrice tat es trotzdem. Und als sie fertig war, begann Claire die Briefe zu lesen.

25. Kapitel
    Der Herzog von MacArran bittet um die Erlaubnis, Miss Claire Willoughby seine Aufwartung machen zu dürfen, stand in Handschrift auf dem Kärtchen zu lesen.
    Claire las es und ließ es auf das silberne Tablett fallen, das der Butler ihr hinhielt. »Teilen Sie Harry mit, daß ich mit Packen beschäftigt bin«, sagte sie zu dem Butler und drehte sich von ihm weg.
    Der Butler rührte sich nicht von der Stelle.
    »Nun?« sagte Claire und sah ihn an. Ihre Geduld war zu Ende, und sie hatte es nun wirklich eilig, Bramley zu verlassen.
    »Es ist der echte Herzog, der darum bittet, Sie besuchen zu dürfen«, sagte der Butler.
    Es dauerte einen Moment, bis Claire begriff.
    »Trevelyan?«
    Der Butler nickte kurz.
    »Richten Sie ihm aus, es wäre alles gesagt worden, was wir uns zu sagen hatten. Ich habe zu tun. Sagen Sie ihm, daß ich genug habe von der Familie Montgomery und daß ich weder ihn noch jemanden von seiner Verwandtschaft jemals Wiedersehen möchte.«
    »Vielleicht wäre es Madam lieber, ihm das alles selbst zu sagen.«
    Claire wollte darauf antworten, daß ihr nichts, was mit Trevelyan zu tun hatte, lieb sein könne. Aber sie änderte ihren Entschluß.
    »Wo ist er?«
    »Im blauen Schlafzimmer. Es war das Zimmer seines Vaters.«
    Claire nickte und gab dem Butler mit der Hand ein Zeichen, daß sie bereit war, ihm dorthin zu folgen. Ich werde ihm sagen, was ich von ihm halte, und ihn dann für immer verlassen, überlegte sie. Ich möchte keinen von seiner Familie mehr sprechen oder noch einmal sehen. Wichtiger noch - ich möchte auch Captain Baker nicht mehr sehen oder etwas von ihm hören.
    Der Butler öffnete die Tür zu einem großen Schlafzimmer, das einmal sehr schön gewesen sein mußte. Doch nun war die Seide an den Wänden zerschlissen und der tiefblaue Behang des Betthimmels schmutzig.
    Trevelyan stand mit dem Rücken zu ihr im Zimmer und sah aus
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