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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe
Autoren: Cecelia Ahern
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oben glücklich«, sagte sie, tippte sich wieder an die Schläfe und lächelte. »Und wenn ich da glücklich bin, dann bin ich hier auch glücklich.« Sie breitete die Arme aus und zeigte auf die Landschaft um sie herum. Dann schloss sie die Augen und ließ den Wind ihre Tränen trocknen. Als sie sich wieder Benjamin zuwandte, wirkte ihr Gesicht viel weicher. »Ich dachte nur, das wäre gerade für Sie besonders wichtig zu wissen.« Leise und langsam machte sie sich auf den Rückweg zu ihrem Auto.
    Benjamin lehnte an dem alten Turm und sah ihr nach. Er kannte Elizabeth noch nicht so gut, wie er sie gern gekannt hätte, aber er hatte trotzdem das Gefühl, dass sie ihn näher an sich heranließ als die meisten anderen Leute. Umgekehrt galt dasselbe. Sie hatten sich oft genug miteinander unterhalten, dass er wusste, wie ähnlich sie sich waren. Er hatte sie wachsen und sich entwickeln sehen, und jetzt schien es ihm, als wäre seine unruhige Freundin zur Ruhe gekommen. Er schaute auf die Landschaft, in die Elizabeth so lange geblickt hatte, und zum ersten Mal in der ganzen langen Zeit, die er hier verbracht hatte, machte er die Augen auf und sah sie.
     
     
    In den frühen Morgenstunden setzte sich Elizabeth hellwach im Bett auf. Sie sah sich im Zimmer um, blickte zur Uhr – drei Uhr fünfundvierzig – und sagte mit lauter, fester Stimme zu sich selbst:
    »Zum Teufel mit euch allen, ich glaube daran.«
    Dann warf sie die Decke zurück, sprang aus dem Bett und konnte Ivans triumphierendes Lachen beinahe hören.

Dreiundvierzig
    »Wo ist Elizabeth?«, zischte Vincent Taylor Benjamin wütend an, zum Glück wenigstens außer Hörweite der Menge, die sich für die Eröffnung des neuen Hotels versammelt hatte.
    »Sie ist immer noch im Spielzimmer«, seufzte Benjamin und spürte den Stress der letzten Wochen schwer auf seinen schmerzenden Schultern lasten.
    »
Immer noch
?«, schrie Vincent, und jetzt drehten sich ein paar Leute um, die eigentlich den Ansprachen vorn im Raum lauschten. Der Abgeordnete von Baile na gCroíthe war gekommen, um das Hotel offiziell zu eröffnen, und bei dem Originalturm, der seit Jahrhunderten auf dem Hügel stand, sollten ein paar Reden geschwungen werden. Bald würden die Massen durchs Hotel defilieren, ihre Nasen in sämtliche Zimmer stecken und das gelungene Projekt bewundern, aber die beiden Männer hatten immer noch keine Ahnung, was Elizabeth im Spielzimmer ausheckte. Das letzte Mal hatte sie sich vor vier Tagen blicken lassen, und da hatte sie noch nichts vorzuweisen gehabt.
    Seither war sie verschwunden. Benjamin hatte ihr Getränke und Essen vom Automaten gebracht, die sie hastig in Empfang genommen und dann schnell die Tür wieder zugeknallt hatte. Benjamin wusste nicht, wie es in dem Zimmer jetzt aussah, und der völlig panische Vincent hatte ihm in der letzten Woche das Leben zur Hölle gemacht. Dass Elizabeth mit einem unsichtbaren Menschen sprach, daran hatte sich Vincent schon lange gewöhnt, aber er hatte noch nie erlebt, dass bei einer Eröffnung noch an einem Raum gearbeitet wurde. Seiner Ansicht nach war das lächerlich und absolut unprofessionell.
    Endlich waren die Ansprachen vorbei, es wurde höflich geklatscht, und die Menge begann ins Gebäude zu strömen, wo man die neuen Möbel bewunderte und andächtig den Geruch frischer Farbe einsog. Immer wieder fluchte Vincent laut vor sich hin, was ihm bereits ärgerliche Blicke von entrüsteten Eltern einbrachte. Zimmer um Zimmer näherten sie sich dem Spielzimmer. Benjamin konnte die Spannung kaum noch ertragen und tigerte hektisch im Hintergrund auf und ab. In der Menge erspähte er Elizabeths Vater, der sich auf seinen Stock stützte und sich gelangweilt umsah. Auch Elizabeths Neffe war da, zusammen mit seiner Nanny, und Benjamin hoffte zu Gott, dass Elizabeth ihrem Vertrauen gerecht wurde. Nach ihrem letzten Gespräch oben auf dem Hügel glaubte er fest, dass sie es schaffen würde. Oder war nur der Wunsch der Vater dieses Gedankens? Nächste Woche sollte er in seine Heimatstadt in Colorado zurückfliegen, und er hätte weitere Verzögerungen nicht ausgehalten. Ausnahmsweise war ihm sein Privatleben einmal wichtiger als die Arbeit.
    »Okay, Jungs und Mädchen«, sagte die Führerin gerade, als wäre sie in einer Barney-Folge. »Das nächste Zimmer ist ganz speziell für euch gedacht! Also müssen eure Moms und Dads jetzt bitte ein paar Schritte zurücktreten, damit ihr durchkommt, denn das ist ein ganz besonderes
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