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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht
Autoren: Dean R. Koontz
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Er grinste. »Selbstverständlich sind alle Inspekteure Trolle, und auch für die Rettungsmaßnahmen wurden nur Trolle eingesetzt. Dafür haben sie gesorgt. Sie werden ihr Geheimnis wahren können, was sie dort im Berg in Wirklichkeit trieben. Ich nehme an, daß du mir alles erzählen wirst, sobald du wieder bei Kräften bist.«
    Ich nickte.
    »Ausgezeichnet«, sagte er. »Das gibt unten in Gibtown einen langen Abend mit viel Bier.«
    Er berichtete weiter. Am Montagmorgen, sofort nach den Explosionen im Bergwerk, hatte sich Horton Bluett in das Haus an der Apple Lane begeben und Ryas und meine Sachen ausgeräumt, einschließlich des Sprengstoffs, den wir nicht hatten mitnehmen können. Er dachte, daß möglicherweise etwas schiefgegangen sei und wir eine Weile brauchen würden, um aus dem Berg herauszukommen. Und er wußte, daß die Troll-Polizisten schon bald auf der Suche nach den Saboteuren alle Ortsfremden unter die Lupe nehmen würden, darunter natürlich auch die Mieter von Polizeichef Klaus Orkenwold. Horton hielt es für vorteilhaft, wenn die Trolle im Haus keine Spur mehr von uns fanden. Orkenwold würde daraufhin bestimmt bei der Universität Erkundigungen einziehen, würde feststellen, daß die angeblichen Geologiestudenten dem Immobilienmakler einen Bären aufgebunden hatten, und würde glauben, sie seien die Saboteure gewesen. Was aber viel wichtiger war — er würde glauben, wir hätten Yontsdown bereits verlassen.
    »Wenn die größte Aufregung sich erst einmal gelegt hat, werden wir leichter aus dieser Stadt herauskommen.«
    »Wie bist du...« Ich bekam einen Hustenanfall. »Woher hast du...«
    »Versuchst du mich zu fragen, woher ich wissen konnte, daß du Hilfe benötigtest?«
    Ich nickte.
    »Diese Professorin, Cathy Osborn, hat mich aus New York angerufen«, berichtete er. »Das war früh am Montagmorgen. Sie sagte, sie beabsichtige am Dienstagabend in Gibtown einzutreffen. Aber ich hatte noch nie etwas von ihr gehört. Sie sagte, du hättest mich am Sonntag anrufen und informieren wollen. Na ja, du hattest nicht angerufen, und deshalb wußte ich, daß etwas schiefgegangen sein mußte.«
    Rya und ich waren am Sonntagmorgen mit Horton Bluett so früh aufgebrochen, daß ich ganz vergessen hatte anzurufen.
    »Ich sagte Cathy, sie solle ruhig nach Gibtown kommen. Laura würde sich ihrer annehmen. Dann erzählte ich Doc und Luke, daß du und Rya wahrscheinlich Hilfe von Schaustellern dringend nötig hättest. Mit dem Auto zu fahren, hätte viel zu lange gedauert, deshalb gingen wir zu Arturo Sombra höchstpersönlich. Weißt du, er besitzt ein Privatflugzeug, das er selbst steuert. Er hat uns nach Altoona gebracht. Dort haben wir einen Wagen mit Vierradantrieb gemietet und sind nach Yontsdown gefahren — Luke und Doc vorne, ich hinten, wegen meines Gesichts, das viel zu auffallend ist, wie du ja weißt. Mr. Sombra wollte uns begleiten, aber er ist selbst eine auffällige Erscheinung, und wir dachten, ohne ihn könnten wir leichter jedes Aufsehen vermeiden. Er wartet in Martinsburg, in der Nähe von Altoona, um uns mit dem Flugzeug nach Hause zu bringen.«
    Cathy Osborn — so berichtete Joel — hatte ihm erzählt, wo Rya und ich ein Haus gemietet hatten, und nach der Ankunft in Yontsdown am Montagabend waren Doc, Luke und er sofort zur Apple Lane gefahren, hatten aber ein völlig leeres Haus vorgefunden. Joel hatte inzwischen schon von dem Grubenunglück erfahren, und da er von Cathy gehört hatte, daß Rya und ich im Bergwerk das Zentrum der Troll-Aktivitäten vermuteten, wußte er, daß wir für die Katastrophe verantwortlich waren. Aber er wußte nicht, daß alle Ortsfremden unter Beobachtung standen und manche sogar schon verhört worden waren. Er und die beiden anderen hatten wahnsinniges Glück gehabt, daß sie auf dem Weg durch die Stadt keinem Troll-Polizisten aufgefallen waren.
    »Wir Unschuldslämmer haben deshalb beschlossen, eure Nachbarn in der Apple Lane nach euch zu fragen. Wir dachten, ihr hättet bestimmt Kontakt mit einigen aufgenommen, um Informationen zu sammeln. Auf diese Weise lernten wir Horton Bluett kennen. Ich blieb zunächst im Wagen, während Doc und Luke sich mit ihm unterhielten. Nach einer Weile kam Doc raus und meinte, Bluett wisse etwas und würde vielleicht mit der Sprache herausrücken, wenn er ganz sicher sein könne, daß wir eure Freunde sind. Davon konnten wir ihn nur überzeugen, wenn wir ihn überzeugten, daß wir Schausteller sind. Und es gibt kein
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