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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Senkel!«
    Tap und Schleimi sahen es ebenfalls, konnten aber nichts anderes tun, als mit weit offenem Mund dazustehen und zu stieren. Der Staub um uns herum war fast völlig verschwunden.
    »In der Tat!« rief mein Meister. »Wuntvor…«
    Dann brach der Zauberer zusammen. An seine Stelle trat der größte Schuh, den ich je gesehen hatte, vielleicht fünfmal so groß wie der, in dem Ebenezum steckte.
    »Ist das Schuhbert-Power?« fragte Schleimi ehrfürchtig.
    Tap schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, das ist mehr als das.«
    Ich entschied mich dazu, erst einmal weiterzuatmen. Wenn das keine Schuhbert-Power war, was dann? Dann fiel mir auf, daß der Schuh mit einem Hosenbein verbunden war, und daß dieses Hosenbein vor meinen Augen in den Himmel aufwuchs.
    Dann gab es ein anderes Geräusch. Entweder stürzte ein Berg zusammen – oder die lauteste Stimme, die ich jemals gehört hatte, sagte: »Ups!«
    »Was soll das heißen, ups?« wollte Träni wissen.
    Ich blickte auf – wobei man ›auf‹ in diesem Falle nicht wörtlich genug nehmen kann – zu einer Gestalt, deren Haare an die Wolken stießen. Das größte Wesen, das ich jemals gesehen hatte, lächelte verzeihungsheischend und deutete mit seiner Hand nach links.
    »Ich glaube, ich habe diese Hälfte vom Wald gefällt«, antwortete der Riese etwas beschämt.
    »Wenn du nicht dauernd so herumschlurfen würdest!« erwiderte Grobi. »Daß Mutter Duck aber auch keine besseren Aushilfen bekommen kann!«
    »Also Leute, kommt schon«, meinte der Riese. »Kann ich denn was dafür, daß die Bäume nicht größer wachsen?«
    »Die Bäume haben genau die richtige Größe für mich«, insistierte Schnuti.
    »Na ja, ihr habt ja noch die andere Seite. Wir ihr seht, habe ich meinen rechten Fuß sehr sorgsam in die Lichtung gesetzt.« Der Riese blickte auf seinen anderen Fuß, der in der Ferne auf einer frisch gerodeten Hügelspitze ruhte. »Ups. Ich glaube, da hinten sind noch ein paar den Bach runtergegangen. Wenn die Bäume in diesen Wäldern nur nicht so nahe beieinander ständen!«
    »Warum bist du überhaupt aufgetaucht?« wollte Grobi wissen. »Um unsere Heimat zu vernichten?«
    »Aber ganz im Gegenteil!« sagte der Riese. »Zerstörung liegt mir völlig fern.«
    »Zu schade, daß das nicht auch für deine Füße gilt«, schnappte Grobi.
    »Egal«, rumpelte der Riese. »Ich bin in offiziellen Geschäften unterwegs. Versteht ihr, Mutter Duck hat mitbekommen, daß Fremde in ihrem Territorium sind. Fremde, die ich wegtragen muß!«
    »Fremde?« hustete Kranki.
    »Hier nicht!« bellte Lärmi.
    »Ich bitte um deine extrem gigantische Verzeihung«, fügte Schleimi hinzu, »aber wir haben keinen Fremden gesehen. Wir haben nur Besuch von unserem sehr engen Freund und seinen Getreuen.«
    »Nein!« schrien die Zwerge wie einer und scharten sich um mich. »Nicht ihn!«
    »Ah!« lächelte der Riese. »Das ist also ihr Anführer. Das macht die Sache einfacher. Ihn werde ich ergreifen und als ersten befragen.«
    »O nein, das wirst du nicht!« schrie Hubert der Drache kriegerisch. »Wuntvor soll sich nicht schämen müssen, daß er uns mit auf die Queste genommen hat. Nimm dies, ekeliger Riese!«
    Der Drache richtete sich zu seiner vollen Höhe auf und schickte eine Flammenlanze gegen das Knie des Giganten.
    »Mann, ist das ein tolles Gefühl«, bemerkte der Riese, hob Hubert behutsam auf und stellte ihn auf der anderen Seite der Lichtung ab. »Wenn wir ein bißchen mehr Zeit haben, darfst du mir meine rheumatische Schulter ein wenig wärmen.«
    Der Riese griff nach mir. Jeder Finger hatte die Größe eines der eben entwurzelten Bäume. Was sollte ich tun? Ich dachte daran, Cuthbert zu ziehen, aber selbst wenn ich das Schwert aus seiner Scheide locken konnte, würde der Riese wahrscheinlich nicht viel mehr als einen Nadelstich verspüren, egal, wie sehr ich auch hauen und stechen mochte. Er war schlicht gigantisch. Ich hatte schon zuvor Riesen getroffen, aber der Junge hier war dreimal so groß wie die, die wir in den Westlichen Königreichen hatten. Außerdem schien er nicht in der Stimmung zu sein, alles noch einmal in Ruhe durchzudiskutieren.
    Was also sollte ich tun? Ich verfiel in Panik und raste los.
    Die Hand des Reisen stülpte sich wie eine Tasse über mich und zersplitterte dabei den Waldrand.
    »Tut mir leid«, entschuldigte der Riese sich, als er mich hochhob, »aber das passiert halt, wenn man wegrennt.«
    Die Lage war hoffnungslos. Ich konnte nur abwarten und Schwert und
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