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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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heißt er noch gleich?“ „Haggy!“, rief Maui. Der Räuber fuhr fort: „Richtig, Haggy! Elfen ritten mit ihnen. Zusammen ist es ihnen, nach allem, was wir wissen, gelungen, den Dämonenlord zu besiegen. Gerüchteweise gibt es allerdings noch zwei weitere. Aber die unmittelbare Gefahr ist gebannt. Aurelia, Aurum, das Besetzte Land sind erst einmal sicher!“ Erneut umschlangen Mauis Arme den Räuber, und dieses Mal erwiderte er zögernd die Umarmung: „Ach ja, noch etwas“, sagte er vorsichtig. „Der König der Zwerge und Euer Hauptmann … Lok’thodar, nicht wahr? Beide haben überlebt.“ Jetzt kannte die Erleichterung in Maui kein Halten mehr. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, und sie rannen ihre Wangen hinunter, über die Schulter des Räubers und an ihm hinab. Er drückte sie fester an sich, und auch in seinen Augen erschien eine Träne. Maui gab dem Räuber ein Siegel der Herrscherin, das ihm bei Gelegenheit Schutz sichern sollte. Er revanchierte sich mit dem weißen Stern auf schwarzem Grund, dem Abzeichen der Gilde der Räuber.

    Nachdem sie sich von ihm verabschiedet hatte, nicht ohne ihm freies Geleit zuzusagen, berief die Großkönigin ihren Beraterstab ein. Sie erläuterte die neu gewonnenen Informationen, die sich mit den Informationen deckten, die langsam aus den Ostgarnisonen eintrafen. Voller Freude und Elan wies sie ihre Berater an, alles für das Eintreffen des siegreichen Heeres, des Anführers der Dunkelelfen und des Königs des Reiches der Zwerge vorzubereiten. Grünleben würde ihnen einen würdigen Empfang bescheren!
    Ihr diplomatischer Berater fragte: „Herrscherin, es war Tradition am Hofe der alten Tage, das Banner des Königs zu hissen, der nach Grünleben kommt. Sollen wir … ich meine, ich möchte das vorschlagen … sollen wir die Fahne des Reiches der Zwerge hissen?“ „Gibt es die überhaupt noch?“, fragte der Berater für Finanzen skeptisch. „Ja, sicher“, antwortete der Diplomat. „Die liegt im Keller, zusammen mit den anderen. Ich weiß, dass nicht jeder Dunkelelf glücklich darüber ist, ein Königreich verloren zu haben, aber die Alten Gesetze besagen …“ Maui winkte ab und entschied: „Natürlich! Natürlich hissen wir die Flagge des Königreiches der Zwerge, direkt neben unserer. Und hisst die anderen gleich mit: die des Königreiches der Menschen und die der Gnome. Die habt ihr doch auch noch, oder?“ Der Diplomat nickte. Zwinkernd fuhr Maui fort: „Ich bin immer noch Königin der beiden Reiche, und ich würde mich freuen, ihre Fahnen über Grünleben wehen zu sehen!“

Dorf Aurelia
    Die Zwerge und Dunkelelfen hatten die Gefallenen, die nicht mehr wiederzubeleben waren, begraben und ihrer gedacht. Auch die wenigen Überreste des Feindheeres hatten sie der Erde übergeben. Ursprünglich planten sie, diese im Gefallenen Gebiet zu beerdigen, doch sie scheuten den Grenzübertritt. Niemand von ihnen war im Gefallenen Gebiet gewesen, und sie wollten sich nun, da sie gerade eine gewaltige Schlacht überstanden hatten, nicht gleich dem nächsten Risiko aussetzen.
    Anschließend feierten sie einen ganzen Tag zusammen mit den Dorfbewohnern. Endlich essen, trinken, tanzen und schlafen. Kaum drei Tage waren seit dem Aufbruch aus Grünleben vergangen, doch was war in dieser kurzen Zeit alles geschehen? Duram saß auf einer Holzbank, die vor einem der Häuser stand, und nahm einen tiefen Schluck aus dem Bierkrug. Er war alleine, der Feierstimmung für einen Moment entflohen. „Jetzt muss ich erst einmal ein Königreich aufbauen“, grübelte er. „Hoffentlich wird der Krieg nicht zum ständigen Begleiter.“
    Ein jubelnder Mensch am Dorfrand riss ihn aus seinen Gedanken. Der Mensch gestikulierte wild und rief alle heran, die er finden konnte. Auch Duram wollte sich das nicht entgehen lassen und ging hinüber zum Dorfrand. Dann sah er, warum die Menschen jubelten. Eine Gruppe Abenteurer kam herangeritten. Eine kleine Gestalt auf einem Esel, eine andere, genauso kleine auf einem Pony, eine etwas größere auf einem anderen Esel, zwei Menschen, zwei groß gewachsene Wesen und dazu noch ein Schwein, das nebenhertrabte. „Sie kommen“, rief einer aufgeregt. Immer mehr Bewohner und Krieger fluteten den Dorfrand. Die Gruppe um Haggy beschleunigte den Ritt. Bald flogen ihr Sprechchöre entgegen, die sie bejubelten.
    Zahrin grinste von einem Ohr zum anderen: „Meinen die uns?“ Piggy schnaubte und quiekte zustimmend, Otto erwiderte: „Darauf kannst du
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