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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01
Autoren: Alfred Bekker
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Aufbauten auf dem Schiff. Und die Tatsache, dass es sehr tief durch den Sand fuhr, sprach dafür, dass es voll beladen war.
    Tomli und sein Meister ritten ihm entgegen, und Saradul benutzte wieder seinen Zauberstab und erzeugte an dessen Spitze ein grelles Leuchten, um die Schiffsbesatzung auf sich aufmerksam zu machen.
    »He! Nehmt uns mit! Wir haben dasselbe Ziel, denn ich wette, ihr wollt auch nach Ara-Duun!«, rief er.
    Welches andere Ziel hätten sie sonst haben können? Außer der großen Zwergenstadt gab es im Süden der Sandlande von Rhagardan nichts außer einem endlosen Meer aus Sand und Felsen. Wer auch immer in diesem Gebiet Richtung Süden unterwegs war, wollte nach Ara-Duun – oder er war ein Wüsten-Ork.

In die Stadt der Zwerge!
    A n der Reling des Wüstenschiffs stand ein Sandlinger. Tücher aus fließendem Stoff waren um seinen Kopf gewickelt und bedeckten auch sein Gesicht. Nur die golden schimmernden Augen waren zu sehen.
    Er trug weite Gewänder und darüber einen Harnisch aus dunklem Leder. Auf seinem Rücken steckte ein schlankes Schwert mit gerader Klinge in einer Scheide. Seine Handschuhe leuchteten so golden wie seine Augen und schmiegten sich vollkommen an, sodass es den Anschein hatte, als würden die Hände selbst aus Metall bestehen.
    Auf dem Kopf hatte er einen metallenen Reif, in den ein funkelnder roter Stein eingearbeitet war, das Zeichen eines Kapitäns. Vor seiner Brust hing ein Amulett, das zeigte, welchem Admiral er diente und welchem Sandlinger-Stamm er angehörte.
    »Wir werden nicht für euch anhalten!«, rief er und benutzte dabei die Zwergensprache von Ara-Duun.
    Aus dem roten Stein an seinem Stirnreif schoss ein feiner Blitz, der zunächst kaum auszumachen war. Erst als er sich verästelte und mit einem Zischen an gut zwanzig Stellen zugleich auf das starre Segel traf, sah man ihn deutlicher. Das Schiff legte daraufhin ein wenig an Geschwindigkeit zu.
    »Aber, Kapitän!«, rief Meister Saradul. »Ihr könnt uns doch nicht hier zurücklassen!«
    Der Sand, den der Bug des Wüstenschiffs emporwarf, ließ Tomli die Hand vors Gesicht halten, um die Augen vor den Körnern zu schützen.
    »Zurücklassen?«, rief der Kapitän. »Wer spricht denn von zurücklassen?« Er fügte noch ein paar Worte hinzu, von denen Tomli aber kaum eines verstehen konnte, denn das Schiff war schon halb an ihnen vorbei.
    Vom Quermast entrollten sich im nächsten Moment zwei mächtige Seilschlangen. Sie sahen auf den ersten Blick aus wie ganz gewöhnliche Taue, waren aber lebende Wesen, die mithilfe von Magie dressiert werden konnten. Die Sandlinger benutzten sie zum Be- und Entladen ihrer Schiffe.
    Jeweils eine dieser Seilschlangen umfasste Tomli und Meister Saradul. Die beiden Zwerge wurden regelrecht aus dem Sattel gerissen, schwebten einige Augenblicke lang in der Luft und wurden dann sanft auf dem Deck abgesetzt. Zwei andere und noch deutlich kräftigere Seilschlangen wanden sich um die Leiber der Laufdrachen, die zwar heftig strampelten und aus Protest brüllten, aber keiner von ihnen setzte sein Drachenfeuer ein. Offenbar begriffen sie, dass sie sich an Bord des Wüstenschiffs in Sicherheit befinden würden, auch wenn die Art, wie man sie an Deck brachte, ungewohnt und damit unangenehm für sie war.
    Schließlich aber standen auch sie unversehrt auf den Planken, während sich die Seilschlangen wieder aufrollten und auf die Höhen des Quermastes zurückzogen.
    Meister Saradul wandte sogleich eine Formel an, die dafür sorgte, dass sich die beiden Laufdrachen beruhigten. Nicht auszudenken, wenn einer von ihnen aus purer Nervosität mit seinem Drachenfeuer einen Teil des Schiffsdecks und der Aufbauten versengt hätte.
    An der Reling standen Dutzende von Bogenschützen der Sandlinger. Sobald sie in der Ferne noch vereinzelte Wüsten-Orks entdeckten, schossen sie ihre Pfeile ab, die während des Fluges rot zu leuchten begannen.
    Allerdings waren kaum noch Wüsten-Orks auszumachen. Erstens hatten fast alle Reißaus genommen, und zweitens erschwerte der Wüstensand, der aufgewirbelt worden war, die Sicht.
    Das lag nicht nur daran, dass das Wüstenschiff noch einmal die Geschwindigkeit erhöht hatte und mit noch größerer Kraft durch den Sand fuhr, sondern auch daran, dass sich die meisten Wüsten-Orks in die Dünen gegraben hatten, wobei noch einmal eine Menge feiner Sand emporgeschleudert worden war.
    Die Laufdrachen hatten sich inzwischen einigermaßen beruhigt, aber Meister Saradul traute offenbar
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