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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01
Autoren: Alfred Bekker
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vorsichtig genug!
    Die Laufdrachen eilten los, so schnell sie konnten. Tomli und Saradul brauchten sie nicht extra anzutreiben. Die Furcht vor den Wüsten-Orks reichte völlig aus, um die letzten Kraftreserven in ihnen wachzurufen. Sie preschten so schnell dahin, dass sie eine große Sandwolke hinter sich herzogen.
    Brüllend folgten ihnen die Wüsten-Orks.
    Einige versuchten, ihnen unter dem Sand zu folgen und sie zu überholen, um dann plötzlich vor ihnen aus dem Boden aufzutauchen.
    Aber Saradul ließ seinen Laufdrachen immer wieder Haken schlagen, und Tomli folgte ihm dichtauf. Das konnten die unterirdischen Verfolger nicht vorhersehen, und sie fanden dort, wo sie sich mit wuchtigen Sprüngen aus dem Boden katapultierten, niemanden vor.
    Jedes Mal brüllten sie laut vor Wut.
    Die beiden Laufdrachen überquerten eine Kette Sanddünen. Der Untergrund war so weich, dass selbst ihre großen, gespreizten Krallenfüße tief einsanken, was ihren Lauf erheblich verlangsamte.
    Der weiche Sand erleichterte es indessen den Wüsten-Orks, sich unterirdisch fortzubewegen, und plötzlich wühlten sich mehr als zwanzig von ihnen in einer Entfernung von fünfzig Schritt vor Tomli und Saradul aus dem Wüstenboden.
    Die beiden Zwerge zügelten ihre Laufdrachen.
    Wir sind eingekreist! , durchfuhr es Tomli, nachdem er sich im Sattel herumgedreht hatte. Es schien keinen Ausweg mehr zu geben. Einzelne Wüsten-Orks ließen sich vielleicht mit Magie abwehren, aber nicht diese Masse.
    Hinter einer Reihe von Felsen, die wie Säulen aus dem Wüstensand ragten, sah Tomli auf einmal eine riesige Staubwolke aufwallen. Zuerst war er sich nicht sicher, ob sie nicht von einer großen Gruppe Wüsten-Orks verursacht wurde, die über besonders feinen Sand rannte. Dann aber erblickte er ein grünliches und bläuliches Blitzen in der Wolke, und bald darauf auch einen leuchtenden Mast mit einem Segel, das vollkommen starr war und von magischen Blitzen umflort wurde.
    Ein Wüstenschiff der Sandlinger!, durchfuhr es Tomli.
    Rot leuchtende Pfeile, die offenbar mit magischer Kraft aufgeladen waren, zischten in großer Zahl durch die Luft und regneten auf die Wüsten-Orks herab. Einige kamen auch Tomli und Saradul ziemlich nahe, aber für den zwergischen Zaubermeister war es kein Problem, sie durch die Anwendung einer passenden Formel zur Seite abzulenken. Dazu brauchte Meister Saradul noch nicht einmal seinen Zauberstab.
    Tomli hingegen hatte seine liebe Not, seinen Laufdrachen zu beruhigen, der nun völlig panisch war und ihn abzuwerfen versuchte. Er brüllte dem Drachen einen Beruhigungszauber ins Ohr, der sich zumindest schon einmal bei dem wild gewordenen Erdschweinchen eines seiner Zwergenkinder-Freunde bewährt hatte.
    Bei dem Laufdrachen bewirkte er zumindest, dass sich Tomli im Sattel zu halten vermochte und sein Reittier nicht einfach kopflos davonrannte, womöglich direkt in die Pranken der Wüsten-Orks.
    Die waren nun überall auf der Flucht. Zumeist gruben sie sich blitzschnell in den Sand ein, wobei Staubwolken aufwallten, sodass man bald in keine einzige Richtung mehr einen freien Blick hatte. Vor den leuchtenden Pfeilen der Sandlinger hatten die Wüsten-Orks offenbar Respekt.
    Tomli hatte davon gehört, dass die Sandlinger über magische Waffen verfügten, deren Zauber insbesondere auf die Wüsten-Orks abgestimmt war. Immerhin stellten die in dieser Region eine ständige Gefahr dar, sodass es den Herren der Sandschiffe ohne ihre Waffen kaum möglich gewesen wäre, die Sandlande bis zu den Siedlungen der Rhagar an der Küste des pereanischen Meeres zu durchqueren, ohne dabei andauernd ausgeraubt zu werden.
    Das Wüstenschiff näherte sich und wurde nun deutlicher sichtbar. Es war sehr lang und schmal, hatte aber dennoch nur einen einzigen Mast. Der zweite war abgebrochen. Das konnte bei einem Überfall der Wüsten-Orks passiert sein oder bei der Begegnung mit einem anderen in den Sandlanden von Rhagardan beheimateten Monster – oder bei der ungeschickten Handhabung von Magie durch einen sandlingischen Steuermagier.
    Das von Blitzen umflorte, schimmernde Segel diente nicht dazu, die Kraft des Windes einzufangen. Stattdessen wurden damit magische Kräfte gesammelt, die stark genug waren, das Wüstenschiff durch den Sand zu treiben.
    Einer Bugwelle gleich wurde dabei der Sand aufgewirbelt, während der Schiffskörper eine tiefe Furche in den Sand grub, die der Wüstenwind allerdings schon innerhalb kurzer Zeit wieder zuwehte. Es gab mehrere
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