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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman
Autoren: Frank Rehfeld
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glauben.
     
     
    »Eine große Macht ist erloschen. Ich spüre einen Schatten von gewaltiger Finsternis, der dahingegangen ist«, hatte einer der Elbenmagier gesagt, und Warlon hatte begriffen, dass das Ende des Totenheeres nicht ihr Werk gewesen war. Aber es gab so vieles, was für ihn noch im Dunkeln lag, dass es wahrscheinlich Tage dauern würde, bis er alle Zusammenhänge erfahren hatte.
    Seit gut drei Stunden saß er bereits mit seinen Gefährten, Lhiuvan, den Elbenmagiern, Malcorion und Königin Tharlia, sowie Loton und Sutis zusammen. Ehrerbietig hatte die Königin die Abgesandten aus dem goldenen Tal begrüßt und ihnen für ihre Hilfe gedankt, hatte viele höfliche Worte mit ihnen gewechselt.
    Anschließend hatte Warlon von seiner Reise berichten müssen, und schließlich hatte Tharlia begonnen, vom Fall Elan-Dhors zu erzählen. Das waren schreckliche Nachrichten für ihn und seine Gefährten, doch noch schlimmer war, als sie von den weiteren Ereignissen berichtete, vor allem von der unseligen Expedition seines Freundes Barlok nach Zarkhadul.
    Barlok tot?
    Seit seiner frühen Jugend schon kannte Warlon ihn. Barlok war es gewesen, der seine Fähigkeiten als Krieger frühzeitig erkannt und gefördert hatte, der ihn selbst ausgebildet und dem er zumindest teilweise seinen Aufstieg bis zum Kampfführer zu verdanken hatte. Schon seit vielen Jahren war Barlok für ihn weit mehr als ein Vorgesetzter gewesen, eher ein väterlicher Freund, der beste Freund, den er je gehabt hatte. Auf das Wiedersehen mit ihm hatte er sich mehr als auf alles andere gefreut.

    Und nun sollte Barlok tot sein? Der vermutlich größte Krieger, den sein Volk seit Jahrhunderten hervorgebracht hatte?
    »Verzeiht, aber ich … ich muss …«, stammelte er, dann sprang er auf und stürmte blindlings davon. Er musste allein sein, nahm kaum noch etwas wahr, was um ihn herum geschah.
    Irgendwann erklangen erschrockene Rufe, und Aufregung breitete sich aus. Als er aufblickte, sah er, dass erneut Gestalten aus dem Inneren des Kalathun traten und den Hang herabstiegen, hunderte von Zwergen, schließlich mehrere tausend. Die meisten von ihnen waren nur dürftig bekleidet und noch sehr jung; viele Kinder befanden sich unter ihnen, aber sie wurden angeführt von einem knappen Dutzend Krieger.
    Ungläubig riss Warlon die Augen auf, als er erkannte, wer an ihrer Spitze marschierte, und glaubte für einen Moment zu träumen, nur einem Trugbild zu erliegen. Aber das Bild blieb, und er begriff, dass es wirklich war.
    »Barlok!«, krächzte er mit sich überschlagender Stimme, dann begann er auf den Berg zuzurennen, so schnell ihn seine Füße trugen.
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