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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman
Autoren: Frank Rehfeld
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»Ich sehe Zwerge und Menschen, die in der Ebene stehen, aber ich kann ihren Feind nicht erkennen, alles ist merkwürdig verschwommen. Etwas scheint … meinen Blick zu trüben.«
    Zwerge? Warlon konnte es kaum glauben. Was tat das Heer der Krieger hier, an der Oberfläche am Nordrand des Gebirges, so weit von Elan-Dhor entfernt?
    Und doch konnte er wenige Minuten später ebenfalls erkennen, dass dort vor ihnen Zwerge kämpften, gemeinsam mit Menschen, um sich eines Gegners zu erwehren, der direkt aus dem Kalathun hervorzubrechen schien, dessen Hänge er schwarz färbte. Die Zahl der Feinde schien so groß wie die der Sterne an einem klaren Nachthimmel zu sein.

    Und im Gegensatz zu Lhiuvan - obwohl dieser anscheinend wesentlich schärfere Augen hatte - konnte Warlon auch erkennen, um wen es sich bei diesem Feind handelte.
    »Dunkelelben!«, stieß er entsetzt hervor. »Das sind Dunkelelben!«
    »Nein«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Eine Elbenfrau, eine der Magierinnen, die Illurien zu ihrer Unterstützung ausgesandt hatte, war zu ihnen getreten. »Das sind keine Thir-Ailith, die ihr Dunkelelben nennt. Ich kann eine mächtige, verderbliche Magie bis hierher spüren, aber es ist nur ein Trugbild. Wir werden es niederreißen. Das wird unser erster Beistand für euch sein.«
    Wie auf einen unhörbaren Befehl hin traten die anderen Magier und Magierinnen zu ihr und fassten sich an den Händen, den Blick auf das nun nur noch wenige Meilen entfernte Schlachtfeld gerichtet.
    Etwas wie ein Beben schien durch die Wirklichkeit zu gehen, als sie ihre Kräfte entfesselten.
     
     
    Der Verlauf der Schlacht entwickelte sich nicht gut, obwohl Zwerge und Menschen längst schon nicht mehr gegeneinander kämpften, sondern Seite an Seite, wie Tharlia es sich von Anfang an erhofft hatte.
    Unmittelbar nachdem die Dunkelelben ins Freie zu strömen begonnen hatten, hatten die Menschen ihren Angriff abgebrochen, und bereits wenige Minuten später war der Befehlshaber der lartronischen Armee, Vizegeneral Nagaron, persönlich zu Verhandlungen herbeigeeilt, hatte sein tiefstes Bedauern ausgedrückt und erklärt, welchem schrecklichen Irrtum er erlegen war.
    Natürlich war die Angelegenheit, die zahlreiche Zwergenkrieger das Leben gekostet hatte, damit nicht einfach aus der Welt geschafft, aber angesichts des gemeinsamen Feindes musste das erst einmal in den Hintergrund treten.
    Nicht nur die lartronischen Schwert- und Lanzenkämpfer,
sondern vor allem ihre Bogenschützen und die gepanzerte Reiterei erwiesen sich als mächtige Verbündete.
    Immer wieder führten die Reiter von den Flanken her Angriffe gegen die heranströmenden Feinde, durchbrachen ihre Linien und verhinderten, dass neue Feinde auf das Schlachtfeld gelangen konnten. So verschafften sie den Verteidigern kurze Atempausen und die Gelegenheit, ihre Reihen neu zu schließen. Auch die Bogenschützen töteten bereits aus der Ferne zahllose Dunkelelben, bevor diese überhaupt erst in den Kampf eingreifen konnten.
    Darüber hinaus waren noch weitere Faktoren eingetreten, die zu ihren Gunsten wirkten und Anlass zur Hoffnung gaben. So blieben die Dunkelelben sichtbar, was den Kampf gegen sie erleichterte, denn wenn die Priesterinnen ihre Tarnung hätten aufheben müssen, wären sie trotzdem nur in schattenhaften Umrissen zu sehen gewesen.
    Und sie kämpften mit nicht annähernd so großem Geschick, wie sie es in der Tiefenwelt getan hatten, so berichteten es Boten von allen Bereichen des Schlachtfelds.
    »Ich kann mir nur vorstellen, dass es mit dem Tageslicht zu tun hat«, mutmaßte Tharlia. »Es scheint sie zu schwächen und zu verhindern, dass sie ihre Magie einsetzen.«
    Zu Tausenden stürmten die Dunkelelben geradewegs in ihren Tod, wurden von Zwergenkriegern und menschlichen Soldaten niedergemäht, doch ihr Nachschub schien unerschöpflich. Weitere zwanzig-, wenn nicht dreißigtausend der finsteren Kreaturen brandeten von den Hängen des Kalathun herab, brachten durch ihre bloße zahlenmäßige Übermacht die sich langsam aber unerbittlich lichtenden Reihen der Verteidiger ins Wanken und drängten sie zurück.
    Ohne die lartronischen Soldaten, das musste Tharlia sich eingestehen, wären sie vermutlich bereits überrannt worden. Selbst noch so verbissene Gegenwehr musste auf Dauer gegen einen Feind vergeblich sein, den seine Verluste nicht im Mindesten zu kümmern schienen.

    Gerade schickte Nagaron einige frische Verbände, die er bislang zurückgehalten hatte, zu einem
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