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Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Titel: Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)
Autoren: Nancy Salchow
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gesagt: sexy!«
    »Sorry, wenn ich das so direkt sage, Kim«, Carina konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen, »aber aus deinem Mund klingen Rachepläne als Bestrafung für einen Seitensprung irgendwie absurd. Das wäre so, als würde sich Victoria Beckham als Moralapostel für zu dünne Mädchen aufspielen.«
    »Es geht hier ja auch nicht um mich.« Kim griff nach der schokoladenüberzogenen Waffel, die auf ihrer Untertasse lag, und schob sie sich genüsslich in den Mund. »Es geht um Vanessa. Sie war immer für Lenny da, hat alles für ihn getan. Und was macht er? Betrügt sie mit der nächstbesten Schlampe und schwängert sie auch noch. Es ist Zeit, sich dafür zu rächen.«
    Carina hob abwehrend die Hände. »Das ist doch alles verrückt. Wir wissen überhaupt nicht, ob er wirklich wegen ihr hier ist. Alles, was wir haben, sind wilde Spekulationen. Vielleicht will er ja gar nichts mehr von ihr? Ich meine, es ist immerhin zwei Jahre her, oder? Was, wenn er längst mit einer anderen zusammen ist? Was, wenn er gar kein Interesse mehr an Vanessa hat?«
    »Ich bitte dich!« Kim lachte. »So lange, wie er ihr damals nachgelaufen ist und um Vergebung gebettelt hat? Sicher kommt er wieder. Vermutlich stand er längst vor ihrer Tür, und sie hatte bisher nur keine Zeit, uns davon zu erzählen.«
    »Wenn du meinst.« Carina lehnte sich zurück, umklammerte ihre Tasse mit beiden Händen und schaute erneut auf die Promenade hinaus, die für sie trotz der Gegenargumente ihrer Freundin immer noch der triftigste Grund für einen Einheimischen war, auf seine Insel zurückzukommen.
    »Also ich glaube es erst, wenn es uns Vanessa selbst erzählt«, sagte Carina. »Wenn es überhaupt etwas zu erzählen gibt.«
    Kim holte einen Lippenstift und einen Klappspiegel aus ihrer Handtasche und musterte aufmerksam ihr Spiegelbild, während sie ihre Lippen mit chilifarbenem Rot ausfüllte.
    »Du wirst schon sehen«, sagte sie – leise, aber laut genug, dass Carina es hören konnte.

    * * *

    Es gab Momente, in denen es zweifellos von Vorteil war, im selben Haus wie die eigene Mutter zu wohnen. Wenn man beispielsweise vergessen hatte einzukaufen und sie die konfuse Tochter mit Zucker, Kaffee oder ganzen Mahlzeiten versorgte. Wenn allerdings der unermüdliche Nachbar von gegenüber wieder einen seiner zahlreichen Flirtversuche startet, sollte man besser nicht unter den Argusaugen der eigenen Mutter stehen.
    Vanessa wusste nicht, welchen von Gregors Annäherungsversuchen ihre Mutter in den letzten Wochen mitbekommen hatte; zweifellos war Elisa aber nicht entgangen, dass der charmante Hüne mit dem aschblonden Haar ein Auge auf ihre Tochter geworfen hatte.
    »Würdest du bitte etwas leiser reden, Mama? Ich habe die Kinder gerade erst ins Bett gebracht.« Vanessa schloss die Tür hinter Elisa und stellte eine Vase in die Spüle, um sie mit Wasser zu füllen.
    Wie so oft hatte ihre Mutter frischgepflückte Blumen aus ihrem Garten als Vorwand benutzt, um vorbeizuschauen und sie auf ihre aktuellste Beobachtung anzusprechen.
    »Tut mir leid.« Elisa sprach leiser, während sie einen der Küchenstühle zurückzog und sich an den weißen Holztisch setzte. »Aber ich hatte mich nur gefragt, was Gregor hier wollte. Er kann doch nicht schon wieder vergessen haben, Zucker zu kaufen, oder?«
    »Wenn du es genau wissen willst: Der Briefträger hat Post bei ihm eingeworfen, die eigentlich für mich bestimmt war.« Vanessa stellte die Vase mit den Margeriten auf den Tisch und setzte sich ebenfalls. »Und die hat er mir vorhin gebracht.«
    »Aber das war doch sicher nicht alles?« Elisa schaute sie augenzwinkernd an.
    Vanessa erwiderte ihren neugierigen Blick schweigend. Das bernsteinfarbene Haar ihrer Mutter, die Haarfarbe, die sie an Vanessa weitergegeben hatte, war schon vor einigen Jahren einem künstlich erzeugten Rostbraun gewichen, mit dem Elisa den ersten grauen Strähnen in aufwendigen Hochsteckfrisuren trotzte. In ihrem noch immer recht attraktiven Gesicht gab es nicht allzu viele Falten, die ihren bevorstehenden sechzigsten Geburtstag verrieten.
    »Manchmal frage ich mich, wie es wäre, wenn wir nicht im selben Haus wohnen würden.« Vanessa erschrak, als sie merkte, dass sie wieder einmal laut gedacht hatte. Der leicht beleidigte Blick ihrer Mutter rief sie augenblicklich zur Vernunft.
    »Tut mir leid«, fuhr Vanessa fort, »aber ich verstehe einfach nicht, warum dich das so sehr interessiert, Mama. Gregor versucht, mich anzubaggern. Ja, das
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