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Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Titel: Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)
Autoren: Nancy Salchow
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ist zweifellos auf seinem Mist gewachsen. Ein plumper Versuch, sich erneut an sie ranzumachen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder vor ihrer Tür steht. Ich habe es zuerst nicht glauben wollen und noch versucht, es Vanessa auszureden, aber jetzt bin ich mir hundertprozentig sicher, dass er zurück ist.«
    Es war ein Vormittag, wie es schon unzählige zuvor gegeben hatte. Drei Freundinnen, die sich manchmal vollzählig, manchmal auch nur zu zweit in Ingmars Café trafen, der Eisdiele, die Carinas Vater vor fast dreißig Jahren eröffnet hatte und immer noch führte. Inzwischen hatte sie sich als allseits beliebter Treffpunkt der Insel etabliert.
    Carina arbeitete, wenn das Café gut lief, ab und zu als Bedienung mit. Und nicht selten nutzte sie ihren Aushilfsjob dazu, um sich mit ihren Freundinnen Kim und Vanessa auf einen Chai Latte mit einem Schuss Tratsch zu treffen.
    An diesem Tag war nur Kim zu dem spontanen Treffen gekommen. Vanessa, die heute in der Runde fehlte, war – wenn auch eher unbewusst – schnell zum aktuellen Gesprächsstoff geworden. Immerhin war es ihr Ex-Freund Lenny, den Kim nur wenige Stunden zuvor auf dem Supermarktparkplatz gesehen hatte.
    »Na, der hat vielleicht Nerven, hier einfach so aufzutauchen. Nach allem, was er Vanessa angetan hat.« Carina warf einen flüchtigen Blick auf ihr Handy, das die Unterhaltung mit einem penetranten Piepton unterbrochen hatte, und schob es zurück in die Brusttasche ihres Blazers. »Andererseits … Vielleicht ist er ja auch gar nicht wegen ihr hier.«
    »Sondern?« Kim schaute sie fragend an.
    »Es könnte doch sein«, fuhr Carina fort, »dass er sich nach der Insel gesehnt hat und deswegen wieder hier ist. Immerhin ist er hier aufgewachsen, oder?«
    Kim lachte so laut, dass sich das ältere Pärchen am Tisch nebenan umdrehte.
    Entschuldigend nickte Kim ihnen zu, während sie sich langsam über den Tisch beugte und einen etwas leiseren, verschwörerischen Unterton anschlug: »Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Carina. Erst das mit seiner Nichte, und nun kreuzt er plötzlich selbst hier auf. Das kann doch kein Zufall sein.«
    »Ich sage ja nicht, dass es ein Zufall ist, aber vielleicht hatte er auch einfach Heimweh nach der Insel. Ich meine, schau dich doch hier um.« Sie deutete durch das Fenster neben ihrem Tisch auf die Strandpromenade. »Die Küste, die Meeresluft, die reetgedeckten Häuser. Die Schreie der Möwen, Sand zwischen den Zehen. Ein lukrativer Job in der Stadt ist das eine, aber die eigenen Wurzeln lassen sich nicht so ohne weiteres verleugnen.«
    »Dass du als Künstlerin einen besonderen Blick für die Details der Natur hast, ist keine Überraschung.« Kim schaute Carina eindringlich an. »Aber glaub mir, Lennys Aufmerksamkeit gilt einzig und allein Vanessa. Er ist gekommen, um sie zurückzuerobern. Das ist sein Ziel, das ist sein Plan. Und er wird keine Ruhe geben, bis er sie wieder in sein Bett gekriegt hat.«
    Carina starrte sie mit hochgezogener Augenbraue an. »Ach, und du kennst ihn so gut, ja?«
    »Nein, aber ich kenne die Männer«, antwortete Kim. »Und wenn mich nicht alles täuscht, ist er einer, oder?«
    »Also, wenn du mich fragt, ist das alles nur graue Theorie«, winkte Carina ab. »Solange Vanessa stark bleibt und sich nicht wieder auf ihn einlässt, spielt es doch überhaupt keine Rolle, warum er gekommen ist.«
    »Und genau das sehe ich anders.« Kim nahm einen tiefen Schluck aus ihrer Tasse, stellte sie wieder ab und dachte einen Moment lang nach.
    »Wie meinst du das?«, fragte Carina.
    »Ich finde, sie sollte ruhig auf seine Anmache eingehen, sobald er bei ihr angekrochen kommt«, fuhr Kim fort. »Seit der Trennung hat sie sich auf keinen Typen mehr eingelassen, warum also jetzt nicht endlich mal das Nützliche mit dem Vergnügen verbinden?«
    »Und was wäre in diesem Fall das Vergnügen?« Carina entwich ein leicht höhnisches Lachen.
    »Sex natürlich. Wilder, hemmungsloser Sex, der all die deprimierenden Gedanken der letzten Monate wegfegt.«
    »Mit Lenny?« Carina starrte sie ungläubig an. »Also, deine Ideen werden auch von Mal zu Mal skurriler.«
    »Das ist nicht skurril, sondern genial«, antwortete Kim. »Sie wird ihn mit den Waffen einer Frau verführen, ihm zeigen, was er in den letzten zwei Jahren verpasst hat, und ihn dann, wenn er sich fragt, wie er sie jemals hintergehen konnte, wieder vor die Tür setzen. Wenn das keine ausgeklügelte Strategie ist! Rache ist süß, Baby. Oder besser
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