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Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Titel: Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan
Autoren: Anne Holt
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Maibritt und schlenderte allein in die Maisonne hinaus, während Märzbritt Herrn Johannsen in sein Büro begleitete.
    Maibritt hatte überhaupt keinen Hunger. Sie war einfach nur glücklich und mutig genug, ganz allein auf den Schulhof rauszugehen.

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    Vierzehntes Kapitel,
    in dem Papa und Märzbritt für alle grillen, Anna Maibritt etwas sehr Wichtiges erzählt und die Geschichte von Maibritt und Märzbritt zu Ende ist. Vorläufig.
    Der Abend hatte sich angeschlichen. Es war kühler als am Tag, und obgleich die Nächte in dieser Jahreszeit zunehmend heller wurden, hatte sich eine milde Frühsommerdunkelheit über den Ort gesenkt. Aus ihrem Zimmer sah Maibritt nach und nach die Lichter in den Häusern und die Straßenlaternen angehen. Maibritt liebte den Ausblick aus ihrem Fenster. Ab und zu, wenn Juni sie in Ruhe ließ oder bei Omi war, saß Maibritt stundenlang dort und träumte sich weg, während sich die Dunkelheit von Osten heranschob und die Sonne hinter den Bergen auf der anderen Fjordseite versank.
    Maibritt sah zu Papa und Märzbritt in den Garten hinunter. Die beiden hatten es nach einigen Anstrengungen geschafft, den Grill anzuwerfen. Dazu hatte Papa eine ganze Flasche Grillanzünder verbraucht. Er ist einfach zu ungeduldig, dachte Maibritt. Von Oma wusste sie, dass der Brennspiritus erst in die Kohle einziehen musste, weil es sonst nur eine kräftige Verpuffung gab und die Flammen gleich wieder ausgingen.
    Maibritt träumte nicht wie sonst, wenn sie im Schneidersitz auf ihrem Schreibtisch saß, die Stirn an die kühle Scheibe gelehnt. Im Gegenteil, sie war hellwach. Sie hörte Mama in der Küche singen. Juni schlief schon, völlig erschöpft von den Strapazen des Tages. Omi war zu Opi zurückgefahren, und bald würde Anna rüberkommen.
    Märzbritt, Mama und Papa hatten beschlossen, Anna nichts von dem Lüftungsanlagenabenteuer zu erzählen. Maibritt fand das nicht so toll, weil sie keine Geheimnisse vor Anna haben wollte. Andererseits hatte Anna wohl auch so schon genug von den Verrücktheiten der Familie Solgård-Larsen. Darum war es vielleicht nicht das Schlechteste, sie nicht noch mehr zu beunruhigen. Ein Geheimnis war wenigstens keine Lüge, dachte Maibritt und musste lächeln, als Papa Märzbritt auf den Arm nahm und so tat, als wollte er sie auf den Grill legen.
    Märzbritt lachte so lustig. Laut und kollernd.
    Märzbritt ist schrecklich nett, dachte Maibritt.
    Es war noch ziemlich ungewohnt, eine beste Freundin zu haben. Einen Polizisten zum Freund zu haben war aber auch nicht schlecht, und noch dazu praktisch. Und Anna mit ihren Glanzbildern kennengelernt zu haben war mit das Beste, was Maibritt seit Langem widerfahren war.
    Aber Märzbritt zur Freundin zu haben war etwas besonders Besonderes. Ab jetzt hatte sie eine beste Freundin, die in der derselben Straße wohnte und mit der sie in die dieselbe Schule und in die dieselbe Klasse gehen würde.
    Papa entdeckte sie oben an ihrem Fenster. Er winkte ihr zu.
    »Jetzt gibt es bald was zu essen«, hörte Maibritt ihn durch die geschlossene Scheibe rufen.
    Sie sprang von ihrem Schreibtisch, nahm eine Fleecejacke aus ihrem Schrank und zog sie an, als sie die Treppe nach unten ging.
    »Da kommt Anna!«, rief Mama fröhlich.
    Mama stand mit einem großen Tablett voller Fleischstücke, Hähnchenbrüste und einer Schale mit Riesenscampi im Flur.
    »Kannst du den Salat raustragen?«, fragte Mama. »Dann gehe ich noch mal rein und hole den Rest.«
    »Ich kann doch auch was nehmen«, bot Anna an. Sie stand in der offenen Haustür. »Oh«, sagte sie. »Das sieht aber gut aus.«
    »Wollen wir hoffen, dass unsere beiden Grillmeister etwas Leckeres daraus machen.« Mama lachte. »Auf der Bank steht ein Korb mit Soßen und Dressings. Und ein Tablett mit Tellern und Besteck.«
    »Ich habe Servietten mitgebracht«, sagte Anna.
    Dann hat sie wohl doch gemerkt, dass Familie Solgård-Larsen bis in den Mai hinein Weihnachtsservietten benutzt, dachte Maibritt. Und es machte ihr gar nichts aus.
    Der Grill war bereit. Die Kohle war durchgeglüht, genau wie es sein sollte, und Papa hatte den Tisch und die weißen Bänke abgewischt, die er am Vortag aus dem Keller geholt hatte. Anna deckte den Tisch. Die Gläser standen alle im gleichen Abstand zu den Tellern. Maibritt faltete die Servietten, wie sie es von Oma gelernt hatte. Am Ende stand an jedem Platz ein schöner blaulila Pfau.

    »Du bist wirklich geschickt«, lobte Anna Maibritt.
    »Da ist sie in unserer
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