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Zwanghafte Gier

Zwanghafte Gier

Titel: Zwanghafte Gier
Autoren: Hilary Norman
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Rechten, versuchte, sich aufzurichten, und stieß mit dem Kopf gegen die niedrige Decke.
    »Scheiße!«
    Ein ganzes Geschwader von Fliegen stürzte sich auf ihr Gesicht, und zum ersten Mal hatte sie den zweifelhaften Luxus, sie verscheuchen zu können, bevor sie wieder auf die Knie sank und in Richtung Falltür kroch.
    Zwar fiel nicht wirklich Licht hindurch, dennoch verriet ein schmaler Streifen, wo sie sich befand.
    Alex rief sich ins Gedächtnis, was sich über der Falltür befand. Sie erinnerte sich an einen Teppich und einen Sessel, die Bolin beiseite geräumt hatte, um an die Falltür zu gelangen.
    Sie glaubte allerdings nicht, gehört zu haben, wie wieder etwas Schweres verrückt worden war, nachdem Bolin die Tür geschlossen und sie allein gelassen hatte.
    Kurz schloss Alex die Augen, um sich darauf zu konzentrieren, ob sie irgendetwas im Wintergarten gesehen hatte, das ihr als Waffe dienen könnte.
    Ja, da war etwas gewesen.

140
    Bolin hatte Jude Browns Stimme gehört und dann die Antwort dieses Levin-Miststücks, und er wusste, dass es dem anderen Mann vor allem darum gegangen war, sie zu finden.
    Leise schlich er durch den Flur.
    Rechts von der offenen Wintergartentür blieb er stehen und wartete.
    Jede Sekunde würde Brown wieder nach seiner Schlampe rufen, und sie würde ihm antworten, und die verdammte Schwuchtel würde die Falltür sehen und sich bücken oder niederknien, um sie aufzumachen, und dann ...
    Das Geräusch kam von hinter ihm. Es erschreckte ihn, denn es war mehr als ein Schrei.
    Es war ein Heulen, geboren aus nacktem Entsetzen.
    Frankie stand mit ihrem Rollstuhl in der Küchentür, die Augen weit aufgerissen.
    »Verdammt noch mal ...«, spie Bolin sie an.
    »Er ist es!«, rief Frankie.
    Bolin drehte sich um und sah, auf wen sie starrte.
    Jude Brown stand mitten im Wintergarten, wie gelähmt von ihrer Reaktion, blutverschmiert und verdreckt. Er sah aus wie ...
    »Das ist Swann!« Frankie war kreidebleich und zitterte am ganzen Leib. »Das ist Swann! «
    »Du blöde Kuh!«, brüllte Bolin und stürzte ins Zimmer.
    Jude sah ihn kommen, sah das Blitzen der Messerklinge, und er schwang das Brecheisen und schlug Bolin das Messer aus der Hand, doch Bolin war wieder einmal schneller, und der Kräfteunterschied war noch größer als vergangene Nacht. Bolin packte das Brecheisen und riss es Jude aus der Hand. Dann hob er es hoch über den Kopf und hieb zu, traf Jude am Rücken und schmetterte ihn zu Boden.
    »Du hättest ertrinken sollen, als du noch die Gelegenheit dazu hattest«, knurrte Bolin.
    Und er hob das Brecheisen erneut.
    Alex hatte Jude vor Schmerz schreien hören. Sie hatte gehört, wie jemand – er – gefallen war.
    Keine Zeit mehr. Keine Zeit .
    Sie sammelte jedes Quäntchen Kraft, das ihr geblieben war, straffte die Schultern und drückte die Hände mit den Handflächen nach oben unter die Falltür.
    Dann stieß sie die Tür so kräftig auf, wie sie konnte.
    Licht flutete herein, blendete sie, überwältigte alle anderen Sinne, doch Alex hatte Zeit zum Planen gehabt, als sie dort unten gefangen gewesen war, und nun war sie bereit für das, was sie vorhatte. Sie kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf Arme und Hände, um sich aus dem Loch zu stemmen.
    Raus hier, und roll dich zur Seite.
    Bewegliche Ziele waren schwerer zu treffen oder aufzuhalten.
    Als Erstes sah sie Jude auf dem Fliesenboden.
    Dann Bolin. Er stand über Jude, die rechte Hand erhoben, und darin lag irgendetwas ... ein Schüreisen oder so etwas, glaubte sie. Bolin hatte offenbar gerade auf Jude einschlagen wollen, doch nun verharrte der große Mann wie festgefroren und starrte erschrocken auf Alex.
    Und dann holte er wieder zum Schlag aus.
    »Nein!« , schrie Alex.
    Judes rechte Hand schoss vor und packte Bolins linkes Bein. Er krallte sich in die Hose und riss daran, und der große Mann stolperte rückwärts.
    »Bo!«, schrie Frankie von ihrem Stuhl in der Tür.
    Alex wusste, dass ihr nur ein oder zwei Sekunden blieben. Noch immer benommen, schaute sie sich hastig um und suchte das, woran sie sich erinnerte, das, was sie jetzt brauchte.
    Dann sah sie es.
    Es stand aufrecht in der Ecke zu ihrer Rechten neben ein paar verwelkten Orchideen, einer Pflanzkelle und einem kleinen Spaten: ein Werkzeug, das wie eine kleine Sichel aussah.
    Alex stürzte sich darauf.
    Bolin hatte das Gleichgewicht wiedererlangt. Er stürmte auf sie zu, trat sie von hinten in den Rücken, und Alex stürzte mit einem Schmerzensschrei
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