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Zukunftsmenue

Zukunftsmenue

Titel: Zukunftsmenue
Autoren: Sarah Wiener
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Gewürze (Zimt und Nelken,
frisch gemahlen)
200 g Weizenvollkornmehl
1 TL Backpulver
Butter für die Formen

    Das Ei trennen und das Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen. Honig, Milch und Gewürze sorgfältig unterrühren.

    Nach und nach das gesiebte Mehl mit dem Backpulver dazugeben und so lange rühren, bis keine Klümpchen mehr im Teig sind. Das Eiweiß steif schlagen und unterheben.

    Den Ofen auf 150 °C vorheizen. Zwei Kastenformen mit Butter einpinseln und jeweils die Hälfte des Teiges einfüllen. Die Honigkuchen etwa 30 Minuten backen.
    Wie wollen wir in Zukunft leben?
    Wir behandeln unsere Erde so, als hätten wir Kopien von ihr in der Tasche und könnten zerstörte Teile jederzeit ersetzen. Doch das ist nicht der Fall. Jeder unserer Fehler bleibt mit all seinen Auswirkungen bestehen; vieles multipliziert sich.

    Als es nur einige Millionen Menschen auf dieser Erde gab, war das für diesen Planeten nicht wirklich von Belang; hatten wir Teile unserer Umwelt zerstört, konnten wir einfach weiterziehen und hoffen, dass sich die Natur im Lauf der Zeit unserer Sünden annimmt, sie zudeckt und ausbügelt. Wir durften darauf vertrauen, dass ihre Selbstheilungsmechanismen so stark sind, dass sie uns schon irgendwie weiter zur Verfügung steht. Doch jetzt sind wir in ein Stadium eingetreten, in dem ein Weiterziehen, ein Vergessen unmöglich geworden ist. Unsere Spuren verschwinden nicht.

    Wir sind zu viele geworden. Und seit der Globalisierung wissen wir, dass unser Verhalten in den hochentwickelten Ländern und auch in denen, die jetzt rasant aufholen, wie etwa China oder Indien, Auswirkungen bis in den entlegensten Teil unserer Erde hat. Noch wollen wir nicht so ganz wahrhaben, dass wir vom rechten Weg abgekommen sind. Dass ein »Weiter so« keine Option ist, wenn wir unseren Kindern und deren Nachkommen eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen. Denn weiter geht es nicht. Wir sind bereits in einer Sackgasse gelandet.

    Bild 21
    Was werden unsere Kinder und Kindeskinder über uns sagen? Dass es einmal eine kurze Zeit in der Menschheitsgeschichte gab, ein Wimpernschlag im Angesicht der Ewigkeit, in der ihre Vorfahren aus egoistischer Gier und Profitstreben, manchmal vielleicht auch aus Unkenntnis oder aufgrund einer Fehleinschätzung bestimmter Entwicklungen, ihr Leben so gestaltet haben, dass den nachfolgenden Generationen ein Überleben nur unter härtesten, unwürdigen Bedingungen möglich ist? Dass der Traum von humusreichen, lebendigen Böden nach Erosion und Vergiftung ausgeträumt und unbelastetes, klares Wasser ein Märchen aus längst vergangenen Tagen ist? Welches Klima werden wir unseren Nachkommen hinterlassen? Welches Erbe?
    MEHR ACHTUNG VOR DER SCHÖPFUNG
    Bis vor einigen Jahren habe ich keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass für das Brot auf meinem Tisch irgendjemand Getreide anbaut, es aussät, erntet, einlagert, verarbeitet, transportiert und aus dem Mehl schließlich das Brot backt. War es trocken geworden oder hatte ich vergessen, es zu essen, habe ich es halt weggeworfen. Ich habe mir auch keine Gedanken gemacht, woher das Fleisch für mein Saftgulasch kommt. Klar mussten Tiere dafür sterben. Wer weiß das nicht?
    Ja, ich habe sehr, sehr lange Zeit nichts von Hybridtieren, Hochleistungszüchtungen, künstlicher Besamung, Pestiziden und Fungiziden, Grüner Gentechnik, Massentierhaltung, Kraftfutter aus Industrieabfällen, künstlichen Hormonen, Schnabelkupieren und Medikamentenmissbrauch gehört. Ich habe lange nicht darüber nachgedacht, dass meine Art einzukaufen und zu essen einen Preis hatte, den ich bis heute nicht bezahlt habe und auch gar nicht bezahlen könnte.
    Seitdem mir der Kreislauf meines Handelns und die Konsequenz meiner Lebensmitteleinkäufe bewusst geworden sind, habe ich mir zum Beispiel einen Brotbeutel aus Leinen zugelegt, in dem das Brot länger frisch bleibt. Ich mache aus den Äpfeln mit braunen Stellen Kompott oder Mus. Ich esse prinzipiell weniger Fleisch, und dann nur aus artgerechter Tierhaltung. Ich versuche Fleischteile zu verarbeiten, die kaum einer mehr kennt, obwohl sie köstlich schmecken. Ich würze meine Suppe mit Karottenabschnitten und Zwiebelschalen. Ich lasse die vitamin- und mineralstoffreichen Blätter von Kohlrabi nicht mehr beiseite, sondern gebe sie zerkleinert in Pasta-Saucen oder in den Salat. Dadurch habe ich einen doppelten Gewinn: Es schmeckt mir noch mal so gut, und die immer neuen Ideen, was ich aus der Fülle des ganzen
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