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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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Winternacht war frostklar, und der Mond hing strahlend hell an einem sternenübersäten Himmel.
    Angela war sich der vorgerückten Stunde bewußt, saß aber noch mit den Frauen beim Champagner. Sie wartete auf Kit, hatte es sich auf einem weichen Sofa bequem gemacht und hörte dem Geplauder der anderen Frauen zu. Kits Familie war so bezaubernd – klug, interessant und ohne die Vorliebe für Klatsch, die so viele ihrer hiesigen Freunde teilten.
    Sie sprachen ausführlich über die Aktienbörse. Blaze und Empress kannten sich in Investitionen sehr gut aus; Daisy war ihre Partnerin in dem Verband, wenn auch nicht so stark beteiligt, weil ihre rechtlichen Pflichten gegenüber den Firmen der Braddock-Blacks bei ihr Vorrang hatte. Millie und Dolly hatten aufmerksam zugehört, als Blaze und Empress ihre Methoden erklärten, mit denen sie so erfolgreich waren, und interessierten sich nun ebenfalls dafür, einen Investitionsverband zu gründen.
    Es stellte sich heraus, daß Kits Mutter zehn begabte junge Musiker unterstützte. Nach der Hochzeit fuhr sie nach Mailand, um dem Debüt einer ihrer jungen Soprane in einer Aufführung der ›Italienerin in Algier‹ an der Scala beizuwohnen.
    Die Frauen hatten sich auch Geschichten über ihre Kinder erzählt – in einer Frauenrunde immer ein beliebtes Gesprächsthema. Die nächste Generation der Braddock-Blacks versprach sehr zahlreich zu werden.
    »Ich bin vermutlich auch wieder schwanger«, hatte Daisy gesagt, als Angela über ihren Zustand sprach und erwähnte, daß die morgendliche Übelkeit wieder verschwunden sei. Dann hatten sie Symptome und Empfindlichkeiten wie in altvertrauter Freundschaft miteinander verglichen. Daisy und Angela waren im gleichen Alter; sie fanden heraus, daß sie einmal im gleichen August in Newport gewesen waren, als Angela mit der Shark an einem Rennen dort teilnahm. Sie hatten auch das gemeinsame Interesse, sich sozial zu engagieren – sie verband große Menschenfreundlichkeit.
    Als sich kurz vor elf Uhr die Salontür öffnete und die Männer hereinschneiten, brachten sie den Duft der frischen Nachtluft und den Geruch von Whiskey mit sich in den prachtvollen Salon.
    »Ich bin ganz pünktlich«, verkündete Kit mit einem Blick auf die Uhr, als er in den Raum schritt. »Die Hochzeit findet also statt. Nicht, daß ich irgendwie unter Druck gestanden hätte ...«, fügte er verschmitzt und mit einem Augenzwinkern zu Angela hinzu.
    »Eine kleine Verspätung hätte ich dir zugestanden«, murmelte Angela ebenso neckend, und ihre Augen funkelten vor Freude.
    »Wie überaus großzügig«, flüsterte Kit, der dicht neben ihr stand und sie voller Verlangen anblickte. Dann ließ er sich auf das Sofa neben sie fallen und nahm ihre Füße auf seinen Schoß. »Ich freue mich sehr auf die Hochzeit«, murmelte er und fuhr mit den Handflächen über ihre Knöchel. »Und erst auf die Flitterwochen«, fügte er mit rauher werdender Stimme hinzu.
    »Deine Mutter«, mahnte ihn Angela sanft, warf ihm einen warnenden Blick zu und strich ihren Rock wieder über ihre Füße.
    »Sie schaut gerade nicht her.« Seine Stimme klang leise und verlockend, sein Grinsen war verführerisch. »Sie unterhält sich gerade mit Millie. Hast du mich vermißt?« Als Kit sich zu Angela beugte, um sie zu küssen, machten die anderen Frauen auf ihren Louis Quinze-Sofas gerade Platz für ihre Männer.
    »Du bist aber früh zurück«, meinte Blaze zu Hazard, der sich neben sie auf das Sofa fallen ließ.
    »Kit hatte es offensichtlich eilig«, erwiderte Hazard mit dem verständnisvollen Lächeln eines seit längerem verheirateten Mannes.
    »Und de Vec vermißte wie immer seine geliebte Daisy. Und weil ich dich auch vermißt habe, bin ich mit ihnen gekommen«, fügte er sanft hinzu. »Die anderen sind uns dann gefolgt. Habt ihr Frauen einen schönen Abend gehabt?«
    »Vermutlich einen nicht so schönen wie ihr, weil wir keine Tanzmänner hatten«, neckte Blaze ihn. Hazard zuckte die Achseln. »Die Tänzerinnen sind nicht lange geblieben. Kit und de Vec wollten ausdrücklich früh wieder hier sein.«
    Blaze beugte sich dichter zu Hazard. »Daisy glaubt, wieder schwanger zu sein.«
    »Ah, das erklärte de Vecs Stimmung.«
    »Er hat sie so verändert«, sagte Blaze erfreut. »Sieh doch.«
    Daisy saß auf dem Schoß ihres Mannes, die Arme um seinen Hals geschlungen, den Kopf an seine Schulter gelehnt – in offener Zuneigung selbst unter so vielen Menschen.
    »Sie hat viel von ihm gelernt. Er ist ein
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