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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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Brauen.
    »Ich habe einmal mit angehört, wie einer nach einem unserer Ausritte im Hyde Park eine sehr persönliche Bemerkung zu ihr machte, und sie hat zurückgeflirtet. Ich würde sagen, diese jungen Burschen stehen ganz oben auf ihrer Liste, sobald der alte Congreve das Hochzeitsbett verlassen hat«, meinte Kit mit frechem Grinsen.
    »Wie bequem«, murmelte Carsons.
    »Und sollten sie jemals den Mund aufmachen, wird ihnen ohnehin niemand glauben. Ich garantiere ihre Treue nur bis zwei Wochen nach der Hochzeit.«
    »Frisches Blut bei den Congreves ist auch gar keine schlechte Idee«, fügte Sutherland sarkastisch hinzu. »Congreves Erbe und Enkel sind beide überzüchtet und kränklich.«
    »Was zweifelsohne bei Priscillas Bereitschaft, den Antrag des alten Schurken anzunehmen, eine Rolle gespielt hat. Wenn sie ihm einen weiteren Erben schenkt, ist ihre Zukunft gesichert.«
    »Lord Congreve ist doch schon seit Jahren ein alter Mann«, meinte nun der Duc de Vec nachdenklich. »Er muß an die siebzig sein.«
    »Mindestens«, warf Carsons ein. »Meine Großmutter ist mit ihm befreundet.«
    »Aber er ist reich – und das ist für die Pembrokes das einzige Kriterium«, meinte Kit.
    »Da fällt mir ein, wir haben einen Teil deines Geldes in einer weiteren Eisenbahnlinie in Kalifornien angelegt«, warf Hazard nun ein, denn Eheschließungen zwischen alten Lebemännern und jungen Frauen waren nichts Neues für ihn. »Etienne hat ihnen ein Angebot gemacht, dem sie nicht widerstehen konnten. Wir haben vier gleiche Anteile von fünftausend Meilen Linie nördlich von San Francisco.«
    »Danke, Etienne«, sagte Kit. »Da ich jetzt bald Kinder habe, muß ich mich ernsthaft ums Geldverdienen kümmern.« Und das von einem Mann, der im vergangenen Jahrzehnt mit der linken Hand ein Vermögen zusammengetragen hatte!
    Dann drehte sich die Unterhaltung um Investitionen, denn die Braddock-Blacks waren ein gut abgestimmtes Familienunternehmen mit Interessen rund um den Erdball.
    Die Männer tranken den Bourbon, den Hazard mitgebracht hatte, und sprachen über Eisenbahnlinien, die neueste Kupfermine der Braddock-Blacks, den Handel mit China, über Kaffee- und Zuckerplantagen und den Zustand der Diamantgruben Südafrikas. Es war eine fröhliche Runde – entspannt und kenntnisreich; außerdem mochten sie einander alle gut leiden. Angelas Schwäger dachten nur, wie sehr sich die Braddock-Blacks von Brook de Grae unterschied.
    Es war Carsons, der zwei Gläser später das Thema von Brooks Tod aufbrachte, denn sein Bourbon-Konsum hatte den Stand erreicht, wenn Neugier die Oberhand über Diskretion gewinnt. »Brook war ein richtiger Gauner«, sagte er. »Bin froh, daß du ihn umgelegt hast. Er war aber nicht allein, wie ich hörte?«
    Da erklärte Kit ohne unnötige Gefühlsäußerungen, was sich an dem Abend zugetragen hatte. Er verschwieg, welche Lust es ihm bereitet hatte, den Mann umzubringen. Nach einer kurzen Beschreibung des Vorfalls sagte er nur: »Er hatte den Tod verdient.«
    Hazard und Trey warfen einander einen verständnisvollen Blick zu, als Kit diese Worte so gelassen aussprach.
    Rache hatte in Hazards Jugend ebenfalls zu seinem Hauptvokabular gehört, und er und Trey hatten im Laufe der Jahre ihren Besitz in Montana mehrfach vor gewaltsamen Ansprüchen verteidigt.
    Selbst im Jahr 1896 war das Rechtswesen auf der nördlichen Prärie oft noch eher persönlich, illegal und ausgesprochen gewaltsam.
    »Damit hast du der Welt einen Dienst erwiesen«, sagte Sutherland. »De Grae war völlig außer Kontrolle.«
    »Angela hatte lange genug darunter gelitten«, erklärte Kit ruhig und warf einen Blick auf seine Uhr. Dann setzte er sein Glas ab. »Ich habe ganz eindeutige Order«, sagte er leise lächelnd. »Es ist jetzt fast elf Uhr. Ihr braucht nicht aufzubrechen, aber ich habe versprochen, um elf Uhr wieder im Haupthaus zu sein.«
    »Ich möchte Daisy auch gern sehen«, meinte de Vec leise und erhob sich. Er und seine Frau waren zwar schon seit mehr als vier Jahren verheiratet, aber trotzdem praktisch unzertrennlich. Da Daisy sich wieder schwanger glaubte, wußte er, daß sie um diese Zeit müde sein würde. Sie hätte vermutlich nichts gegen einen Vorwand, zu Bett zu gehen.
    »Wir haben morgen einen langen, festlichen Tag vor uns«, bemerkte Hazard und erhob sich ebenfalls. »Ich gehe mit euch zurück.«
    Die anderen Männer entschieden sich, ebenfalls mit ihnen zu gehen, und so spazierten sie durch den Park zum Haus zurück. Die
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