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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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so?“
    „Er war friedlich und ruhig. Für mich hatte er immer Zeit. Oft haben wir zusammengesessen und er hat mir Geschichten von Schlössern und Burgen mit Rittern und Königen erzählt.“¨
    „Wenn man so sieht, was er geerbt haben muss, frage ich mich, ob er dabei nicht von seiner Kindheit gesprochen hat. Sieh nur: Da sind Aktien von Microsoft und anderen Technologiekonzernen. Die sind wahrscheinlich Milliarden wert.“
    „Bist Du sicher? Klar hat Grossvater erwähnt, dass er aus einer reichen Familie stamme – aber so reich? Und dann war einfach alles Geld weg? Mein Vater wuchs in sehr einfachen Verhältnissen auf und Grossvater gönnte sich auch im Alter keine Extravaganzen.“
    „Da müsste man schon genau wissen, was vorgefallen war zwischen Deinen Grosseltern, um zu wissen, wohin das ganze Geld damals verschwunden war.“
    Kate seufzte. „Das spielt keine Rolle. Wir haben das Geld bisher nie gebraucht, wir werden es auch in Zukunft nicht brauchen.“
    „Du wirst es definitiv nicht brauchen. Hier liegt mehr Vermögen, als Du in einem Leben ausgeben kannst. Ich kann gut verstehen, dass Onkel Sam kein Interesse hatte, auf seinem Land nach Öl bohren zu lassen und die malerische Landschaft zu verwüsten – ganz abgesehen vom Verkehr und Lärm, der das Ganze mit sich gebracht hätte. Er war auf das Geld definitiv nicht angewiesen.“
    Zuunterst in der Schublade lag noch ein Schwarzweissbild. Es zeigte zwei identische Knaben von etwa zwölf Jahren. Es war ganz offensichtlich ein kunstvoll gestaltetes Bild, das ein professioneller Fotograf gemacht hatte.
    „Mein Grossvater und Onkel Sam.“
    Es war tröstlich zu sehen, wie die beiden Jungen einander die Arme um die Schultern gelegt hatten.
    „Bestimmt haben sie sich jetzt im Himmel wiedergefunden.“
     
     

Kapitel 19
     
    Bei der Rückkehr nach der kurzen Ferienreise durch die Schweiz, wartete eine Überraschung auf sie. Cailin hatte ohne Wissen ihrer Kinder eine kleine Verlobungsfeier organisiert. Dazu hatte sie ein paar Freunde und Verwandte eingeladen, die nun an der lagen Tafel im Bankettsaal sassen.
    „Vielen Dank, dass Ihr alle gekommen seid. Ich habe Euch eingeladen, um ein Jahr tiefster Trauer und grösster Freude zu feiern.“
    Ihre Stimme geriet leicht ins Schwanken, als sie auf den Tod ihres geliebten Mannes zu sprechen kam und nochmals ein paar Höhepunkte und lustige Begebenheiten aus seinem Leben zum Besten gab. Dann aber breitete sich ein warmes Lächeln auf ihrem Gesicht aus:
    „Und nun zu den wundervollen Dingen, die in unserer Familie in diesem Jahr geschehen sind: Als allererstes danke ich meiner lieben Tochter Lea, dass sie meinen ältesten Sohn so glücklich macht und mir einen Enkel geschenkt hat.“
    Tosender Applaus folgte und ein dreifaches Hip-Hip-Hurra.
    „Mein nächster Dank gilt Brandon Micks, der meiner Tochter das Lächeln zurückgegeben hat, das sie vor Jahren verloren hatte. Ich hatte nie die Gelegenheit auf Eure Verlobung anzustossen, weil Ihr diese nur zu zweit gefeiert habt. Also stossen wir an auf das zukünftige Brautpaar.“
    Ein weiteres Hip-Hip-Hurra folgte und alle klatschten und lachten vergnügt.
    „Mein lieber Scott. Dieses Jahr habe ich Dich viel zu selten gesehen. Du warst dauernd unterwegs. Umso glücklicher bin ich, dass Du den Weg nach Hause wiedergefunden und erst noch eine wunderbare Braut mitgebracht hast. Einen Toast auf Kate O’Leary und meinen Sohn Scott!“
    Wieder ertönte das musikalische Klirren der Gläser, als die Gäste auf ein weiteres Brautpaar anstiessen.
    „Wann läuten denn die Hochzeitsglocken?“
    „Gibt es eine Doppelhochzeit?“
    „Wo ist Deine Braut, Grant?“
    Alle Gäste redeten wild durcheinander, bis Ewan als Oberhaupt der Grafenfamilie aufstand und sich Gehör verschaffte.
    „Vielen Dank, dass Ihr alle diesen Tag mit uns feiert. Wir sind alle glücklich, so wie es ist. Wenn jemand von uns heiratet oder sich sonst etwas Interessantes ergibt, werdet Ihr es rechtzeitig erfahren. Jetzt wollen wir aber feiern. Da Mum ein kleines Orchester organisiert hat, würde ich vorschlagen, dass die beiden frisch verlobten Pärchen den Tanz eröffnen.“
     
     

Epilog
     
    Die spontane Verlobungsfeier lief nicht ganz ohne Presse ab. So erschien bereits am nächsten Tag ein ausführlicher Bericht, der bald in ähnlicher Form von diversen Zeitschriften und digitalen Foren übernommen wurde.
     
    HOCHZEITSFIBER IM GRAFENHAUS – Ist das Hochzeitsfiber im Grafenhaus von Ayrshire
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