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Zorn

Zorn

Titel: Zorn
Autoren: John Sandford
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Lucas. »Sobald wir genug in der Hand haben, besorgen wir uns einen Durchsuchungsbefehl. Aber bevor wir den Dienstweg gehen, will ich wissen, wo er steckt, und losfahren. Es wird sich ziemlich schnell herumsprechen, dass wir eine heiße Spur haben.«
    Sandy kehrte zurück. »Sie hatten recht. Das ist seine Telefonnummer, und sein Handy läuft tatsächlich über Verizon. Wir brauchen einen richterlichen Beschluss, um überprüfen zu können, woher er telefoniert. Ich habe den Namen des Mannes von Verizon, mit dem Sie reden müssen«, erklärte sie.
    »Ruf den Mann an«, bat Lucas Del. »Und sprich dann mit den Juristen.«
    Del nickte.
    »Als Nächstes die Fotos«, sagte Lucas zu Sandy. »Alles, was Sie in den nächsten fünf Minuten herkriegen können. Beginnen Sie beim Führerschein.«
    Sie und Del verließen gemeinsam den Raum, als Jenkins ihn mit einem Blatt Papier in der Hand betrat. »Ich habe zufällig in die Garage geschaut, da stand eine Geländemaschine drin. Und ich hab das Kennzeichen auf diesem Zettel notiert.«
    »Was für ein glücklicher Zufall«, erwiderte Lucas. »Sorg dafür, dass der Zettel in den Akten landet. Hast du das Kennzeichen überprüft?«
    »Ja. Die Maschine ist auf Brian Hanson zugelassen.«
    »Wir haben ihn«, sagte Shrake.
    »Das glaube ich auch«, pflichtete Lucas ihm bei. »Sandy wird die Fotos in einer Minute haben. Ich habe mit drei Frauen über John Fell gesprochen. Sie sollen sich das Gesicht von Roger anschauen.«
    Er gab ihnen die Telefonnummern und Adressen von Dorcas Ryan, Lucy Landry und Kelly Barker. Als sie sich zum Gehen wandten, sagte Lucas: »Macht, so schnell ihr könnt. Holt euch die Identifikationen, und kommt hierher zurück.«
    Als alle beschäftigt waren, ging Lucas zum DNS-Labor und sprach mit dessen Leiter Gerald Taski, der immer noch ganz aus dem Häuschen war über den Treffer mit Darrell Hansons DNS.
    »Das ist was ganz Neues«, schwärmte Taski. »Es eröffnet völlig neue Perspektiven. Angenommen, man hat DNS, glaubt zu wissen, wer der Täter ist, ohne sich sicher zu sein, und will nicht, dass er was merkt. Dann wendet man sich wegen der DNS an ein anderes Mitglied der Familie und benutzt dessen DNS, um den eigentlichen Täter festzunageln.«
    »Ganz wohl ist mir bei dem Gedanken nicht«, wandte Lucas ein. »Erinnert mich irgendwie an die Nazis …«
    »Es ist ausgesprochen effizient«, erklärte Taski.
    »Das hätten die Nazis auch gesagt.«
    »Im Internet gibt es etwas, das unter der Bezeichnung ›Godwin’s Law‹ bekannt ist. Es besagt, dass der Erste, der in einer Diskussion die Nazis erwähnt, verliert«, erklärte Taski.
    »Die Nazis interessieren mich nicht. Was ich von Ihnen brauche, ist ein Wisch, den ich zu dem Antrag für einen Durchsuchungsbefehl heften kann und auf dem steht, dass die DNS aus Bloomington um soundso viele Grade vom Mörder entfernt ist.«
    »Meinen Sie, das könnte bei der Identifikation helfen?«, fragte Taski.
    »Hat es bereits. Wir haben ihn, wir brauchen nur noch den Durchsuchungsbefehl«, antwortete Lucas. »Also, wo bleibt der Wisch?«
    Sandy kam herein. »Moorhead will einen richterlichen Beschluss. Die Unis sind ziemlich streng.«
    »Ist nicht Virgil gerade in der Gegend? Ich glaube, das hat er neulich erwähnt.« Lucas streckte den Kopf zur Bürotür hinaus und rief seiner Sekretärin zu: »Hey, wo steckt Virgil?«
    »In Pope County«, antwortete sie.
    »Ist das nicht in der Nähe von Moorhead?«
    »Ich seh mal auf der Karte nach.« Sie konsultierte die große Karte an der Wand und rief zurück: »Ist ein ganzes Stück weg, ungefähr hundertfünfzig Kilometer auf der I-94.«
    Lucas griff zum Handy und rief Virgil an. »Bist du noch in Pope County?«
    »Jedenfalls bis ich mit dem Frühstück fertig bin«, antwortete Virgil. »Dann mache ich mich auf den Heimweg.«
    »Du bist nicht so weit von Moorhead weg, stimmt’s?«
    »O nein«, stöhnte Virgil.
    »Du wirst einen richterlichen Beschluss brauchen«, teilte Lucas ihm mit. »Der wartet dort auf dich.«
    Lucas zog sich zum Nachdenken in sein Büro zurück. Er hatte genug Material für einen Durchsuchungsbefehl, musste aber herausfinden, wo Roger Hanson sich versteckte. Er rief Del an.
    »Was sagen die bei Verizon?«, fragte er ihn.
    »Ich glaube, das klappt. Ihre Anwälte reden mit unseren. Soweit ich das beurteilen kann, werden wir erfahren, wo seine Anrufe herkommen.«
    »Mehr brauchen wir nicht. Wie lange wird das dauern?«
    »Wir müssen erst den Papierkram hinter
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