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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf
Autoren: Lisa Renee Jones
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Allzweckmittel einer Militärbasis – einem Soldaten oder zwei oder drei, den man mühelos zum Anpacken überreden konnte.
    Plötzlich hob sich ihr Haar im Nacken, während eine sanfte Brise an Stärke gewann und einen herben, maskulinen, intensiver werdenden Geruch mit sich führte. Eine Sekunde später baute sich Michael vor ihr auf – genauso groß, robust und sexy wie am Morgen.
    »Sie sollten sich Alarmglocken umhängen«, sagte sie mit an die Brust gedrückten Fäusten, um ihr hämmerndes Herz zu beruhigen.
    »Kann schon sein«, erwiderte er. In seinen durchdringenden blauen Augen flackerte eine unergründliche Regung, ehe er einen Blick auf den Reifen warf. »Sieht aus, als bräuchten Sie Hilfe.«
    Es war etwas Überwältigendes – vielleicht sogar Dekadentes – an diesem Mann, das sie keinen zusammenhängenden Satz mehr zustande bringen ließ. »Ich … ja, bitte.« Cassandra strich sich eine blonde Strähne aus den Augen, sah zum Fahrstuhl und dann zu ihm. »Haben Sie heute früh den Lift für mich aufgehalten?«
    Er ging in die Hocke, um den Reifen zu inspizieren. »Jepp«, erwiderte er, während er einen belustigten Blick über seine eindrucksvolle Schulter warf, um die sich ein enges schwarzes T-Shirt spannte. »Aber offenbar imponieren Ihnen fremde Männer und Aufzüge kein bisschen.«
    Cassandra spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. »Mein Handy hatte geklingelt«, behauptete sie. Sein Blick ließ vermuten, dass er ihr kein Wort glaubte, also fügte sie hinzu: »Okay, na schön. Ich gestehe. Ich war ein wenig eingeschüchtert. Sie sind ohne spürbaren Wind aufgetaucht. Ich wusste nicht, dass das möglich ist.«
    Er erhob sich und ignorierte ihre Bemerkung geflissentlich. »In dem Reifen steckt eine Schraube von der Größe eines Raketenwerfers. Der muss gewechselt werden.«
    So einfach ließ Cassandra ihn nicht davonkommen. »Kann jeder ohne spürbaren Wind gehen?«
    »Ich kann es«, sagte er mit halb zusammengekniffenen Augen und angespanntem Kiefer. »Für andere kann ich nicht sprechen.«
    Kellys Worte gingen Cassandra durch den Kopf. Die Geschichten um Michael grenzen an Legenden. »Sie sind der Einzige, der es kann, nicht wahr? Deshalb redet man über Sie. Weil Sie anders sind – und das jagt den anderen Angst ein.«
    Er näherte sich ihr, kam so dicht heran, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte und das Kinn heben musste, um ihm in die Augen sehen zu können. Sie flackerten, und ihre Farbe wechselte zu einem harten Schwarz. »Haben Sie Angst vor mir, Cassandra?«
    Allerdings. Er wirkte furchteinflößend, aber nicht aus den Gründen, die er vermutete. Dieser Mann ergriff Besitz von ihr und forderte eine weibliche Reaktion, die sie ihm nicht geben wollte. Tatsächlich war es so, dass seine Augen – einerlei, ob schwarz oder blau – auf eine tiefgreifende Weise ihre Seele ansprachen, was ihr mehr verriet, als er vermutlich ahnte. Während er den GTECH raushängen ließ, begriff sie instinktiv, dass sie den Mann dahinter erkennen sollte. »Ich schlage Ihnen etwas vor, Michael Taylor«, sagte sie. »Ich habe dann Angst vor Ihnen, wenn Sie mir Grund dazu geben. Damit Sie’s gleich wissen: Eine düstere Ausstrahlung und mir gegenüber die Augenfarbe zu wechseln, reicht nicht.«
    Überraschung huschte über seine ansehnlichen Züge, und einen Moment lang glaubte sie fast, er würde lächeln. Aus unerfindlichen Gründen wollte sie ihn lächeln sehen, und während sie darauf wartete, klammerte sie sich an diesen Strohhalm, bis der Moment vorüber war. Dann sagte er: »Ich lade Sie zum Essen ein. Währenddessen arbeite ich an meiner furchteinflößenden Ausstrahlung – versprochen. Ich setze sogar noch einen drauf und wechsle Ihren Reifen, wenn wir zurückkommen.«
    Die Einladung ließ ihre Alarmglocken schrillen. Er hatte etliche Verehrerinnen, und sie verabredete sich nicht mit Soldaten. Ihr Vater würde es nicht billigen. Trotzdem freute sie sich auf die Herausforderung, sein unerreichbares Lächeln hervorzulocken. Scherzhaft erwiderte sie: »Bereit zur Kampfansage, wenn Sie es sind.«
    Die schwarzen Augen wechselten wieder zu blauem Feuer, das heiß genug brannte, um ihre Knie in Pudding zu verwandeln. »Tja, wir werden sehen.« Er fischte seine Schlüssel aus der schwarzen Tarnhose. »Mein Wagen steht dort drüben.«
    »Was denn?«, zog sie ihn auf. »Wir müssen fahren? Wir beamen uns nicht mit dem Wind zum Restaurant? Superman hat Lois aber überall
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