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Zipfelklatscher

Zipfelklatscher

Titel: Zipfelklatscher
Autoren: Heidi Hohner
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Ich glaube nämlich, ich hätte gern ein zweites Standbein.«
    »Hier? Hinlegen?«, flüstere ich entsetzt. »Ich weiß doch, wohin das führt: zu schwyzerdütschen Schweinereien nämlich! Und das während mein Vater ein paar Zimmer weiter garantiert nicht die Hände über der Bettdecke hat?«
    »Nicht hier. Ich verstehe, was du meinst. Ich hab uns das Zimmer Nummer fünfzehn reserviert!«
    »Ja, und unsere Gäste?«
    »Geht’s nur«, ruft die Emerenz, wieder obenauf, weil sie es geschafft hat, unser Gspräch mit anzuhören, »ihr könnt’s euch ja den Janni als Feuerwache vor die Tür stellen, wenn’s wieder brennt, in der Zirbel-Suite!«
    »Wie«, frage ich die Emerenz verblüfft, »davon weißt du, ich meine, das mit dem Zimmerbrand?«
    »Ja mei«, protzt die Emerenz, »und ich weiß noch ganz andere Sachen, weil ich kann nämlich auch in die Zukunft schauen. Der Wiggerl, der hat das auch gehabt, gell, so einen sechsten Sinn, darum war er ja auch so auseinander in seiner letzten Zeit. Und ich, ich spür ganz genau, wenn’s bei zweien so geschnagglt hat, dass die für immer zusammenbleiben. Weil’s mich dann nämlich in meinem Kropf so druckt. Aber ich wollt’s euch nicht von Anfang an sagen, dem Schweizer und dir, weil Diskretion ist halt mein zweiter Vorname, gell.«
    Na, dann kann uns ja gar nichts mehr passieren. Ich finde durchaus, eine kleine Pause könnte mir guttun, folge David hoch ins Hotel und drehe mich noch einmal zu unserem Haus um. Der Garten ist voller Freunde und bald wird er wieder mit Gästen gefüllt sein. Ein kleines, altes Haus, einladend und würdevoll.
    »Vielleicht braucht mein Vater den Winnetou-Spritz-Fond gar nicht, wenn er jetzt die Ärztin hat?«, überlege ich.
    »Kann natürlich sein. Dann nehmen eben wir das Geld und sanieren dir die komplette Sonnfischerei damit.«
    »Genau«, nicke ich und grinse wie ein Honigkuchenpferd, weil ich es mir endlich leisten kann, mich über die letzten Tage lustig zu machen. »Inklusive Nutzungsänderung. Wakeboarden soll jetzt ganz groß im Kommen sein.«
    »Niemals. Wir Schweizer boarden nicht wake«, schüttelt David entrüstet den Kopf, »das ist uns zu langweilig. Wir verlieben uns lieber in Insulanerinnen, das ist sportlicher. Und eine Nutzungsänderung der Sonnfischerin kommt nicht infrage. Du hast mir doch noch gar nicht genau gezeigt, wie man bei dir alles nutzt!«
    »Das ist ganz einfach. Ich mag alles, außer es gefällt mir nicht.«
    »Na dann.« David lacht und fasst mich so fest um die Hüfte, dass ich mit dem rechten Bein fast die Bodenhaftung verliere. »Also sollten wir die bisherige Nutzung eher vertiefen, oderrrr?«
    »Überredet«, antworte ich, mache einen Ausfallschritt über die knarzende Stufe und habe das Gefühl, als würde ich mit David das Zimmer Nummer fünfzehn gerade zum ersten Mal betreten.

Dieses Buch wäre nicht entstanden ohne seine heimliche Hauptperson: Die Fraueninsel. Also, liebe Insel: Du bist anders als alle anderen und das ist gut so. Und obwohl dich die Festländer so despektierlich Affenfelsen nennen, werde ich mich auch bei deinen Bewohnern bedanken, insbesondere bei allen Ferbers (beim Pollfischer Schorsch, bei dem ich »Praktikum« machen durfte, und bei Gitti, Julia & Co), bei allen Obermaiers von der »Linde« (Jackie O., Basti, Jojo, Börnie, Ellie und Wascht) für ihre sagenhafte Hilfsbereitschaft, bei den klugen Klampfleuthners und meiner Nachbarin Annemarie, und bei allen, die in Tagen der Not mit Industriestaubsaugern, Putzhilfen, Benzinkanistern und viel Nachsicht bereitgestanden sind, um einem Mädel von der Stadt aus der Patsche, und manchmal aus dem Wasser zu helfen.
    Außerdem hätte ich meinen Alltag nicht stemmen können ohne Baumeister Sigi, lustige Oma, rote Nonna, Paps & Babs. Yogaby, Bonnie, Lindsey: Thank you! Nicht ohne meinen »Großer« und die Zwillinge: Euer genervtes »Mama?!!!« kam meistens zur richtigen Zeit. Und nicht ohne den Mann, der in Zeiten größter Hysterie zu mir gesagt hat: »Immer wenn Du dich so aufregst, wird was draus.«
    Danke an alle, die mir ansonsten geholfen haben, dass tatsächlich »was draus wird«: meine Agentur Copywrite, der Piper Verlag mit Katrin, Julia und Herrn Then-»von Böckel«.
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