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Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri
Autoren: F. L. Wallace
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die Illusionen einer irdischen Landschaft aufrechtzuerhalten, vergeblich zum Teil allerdings auch deshalb, weil einige davon nicht von der Erde, sondern von Mars und Venus stammten. Immerhin trugen sie bei zur Sauerstoffversorgung des Asteroiden.
    „Gute Arbeit“, kommentierte er halblaut, als plötzlich alle Lichter in der Landekuppel erloschen. „Ich habe gewußt, daß Nona es schaffen würde.“
    „Ein mechanisches Genie“, stimmte Jordan ihm zu. „Aber wir wollen keine Zeit verlieren. Gehen wir.“
    Docchi schaute sich prüfend um und betrat dann kühn den Gang, der die Hauptkuppel mit der danebenliegenden viel kleineren Landekuppel verband. In, dem bewohnten Teil des Asteroiden war es normalerweise niemals ganz dunkel; ein schwaches Dämmerlicht wurde als heilsamer für den Schlaf der Versehrten betrachtet als finstere Nacht. In der Landekuppel jedoch herrschte das tiefe Dunkel des interstellaren Raums.
    Vor der Schleuse am hinteren Ende des Ganges blieb Docchi stehen. „Hoffen wir, daß es Nona gelungen ist, das Ding aus dem Stromkreis zu nehmen.“
    „Sie schien doch verstanden zu haben, oder? Also versuchen wir es.“ Jordan zog sich etwas nach vorn und streckte die Hand aus. Das schwere Schott glitt langsam in die Wand zurück. Der Weg war frei. „Das Unglück mit dir ist, daß du zu wenig Vertrauen hast, zu dir selber und zu den Fähigkeiten eines Genies.“
    Docchi gab keine Antwort. Er lauschte Geräusche, die aus der Richtung vor ihm angespannt und versuchte die schwachen kamen, zu interpretieren.
    „Da, ich höre ihn“, flüsterte Jordan. „Gehen wir noch ein Stück weiter, bevor er uns entdeckt.“
    Docchi tappte vorsichtig weiter. Er bemühte sich dabei, sein Gesicht zum Leuchten zu bringen. Er war nervös, und das beeinträchtigte eine genaue Kontrolle. Er konnte nicht sagen, ob die Helligkeit gerade richtig war – so, daß man ihn zwar bemerken würde, aber Einzelheiten seiner Erscheinung nicht zu unterscheiden waren. Er hätte sich gern bei Jordan vergewissert, aber Jordan würde ihn auch nicht aufklären können.
    Die Schritte kamen näher. Jemand fluchte vor sich hin, lautstark, aber mit beschränktem Wortschatz. Docchi ließ sein Gesicht einmal kurz aufleuchten und verdunkelte es dann wieder.
    Die Schritte hielten an. „Docchi?“
    „Nein. Nur eine einsame elektrische Birne auf ihrem Abendspaziergang.“
    Das Lachen des Raumschiffpiloten klang nicht sehr freundlich. „Dachte ich es mir doch. Was machen Sie hier?“
    „Ich sah, wie die Lichter in der Kuppel ausgingen. Die Eingangsschleuse stand offen, und deshalb trat ich ein. Ich dachte, ich könnte vielleicht helfen.“
    „Das Licht ist allerdings weg. Sogar die Notanlage.“ Der Pilot kam näher. In der Hand hielt er einen Strahler. „Danke, aber helfen können Sie da wohl nicht. Besser, Sie verschwinden wieder. Es verstößt gegen die Vorschriften, wenn Patienten sich in der Landekuppel herumtreiben. Könnten möglicherweise eine Rakete stehlen oder sonst etwas.“
    „Wie ist es passiert? Ein Meteoreinschlag?“
    Der Pilot knurrte vor sich hin. „Hätte ich gehört.“
    „Und Sie haben nichts gehört?“ „Aber auch nicht das leiseste Geräusch.“ Der Pilot trat noch einen Schritt näher und streckte seinen Kopf vor, um etwas zu erkennen. „Jetzt machen Sie aber, daß Sie fortkommen. Sie haben hier nichts verloren.“
    „Aber ich möchte noch nicht gehen“, sagte Docchi. „Ich fürchte mich nicht vor dem Dunkel. Sie etwa? Kann ich nicht ein bißchen Sonnenschein in Ihr Leben bringen?“
    „Man erwartet von mir, daß ich ein solches blödes Geschwätz zur Meldung bringe, und ich will verdammt sein, wenn ich das nicht tue. Los, verschwinden Sie jetzt, bevor ich Sie hinausbefördere.“
    „Jetzt bin ich beleidigt“, sagte Docchi vorwurfsvoll und machte einen schnellen Schritt nach rückwärts.
    „Sagen Sie jetzt ja nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt“, rief der Pilot mit Groll in der Stimme und stürzte ihm nach. Er packte Docchi am Arm, aber was er unter seinen Fingern spürte, war nicht der kümmerliche leblose Ersatz, sondern ein lebendiger Arm, und dessen Muskeln waren den seinen mehr als gewachsen. Doch zuerst war es nur die Überraschung, die ihn aufschreien ließ.
    Docchi ging in die Knie, und die dunkle Gestalt auf seinem Rücken schnellte sich nach vorn über seinen Kopf. Der Pilot verlor seinen Stand und stürzte zu Boden.
    „Jordan“, sagte er gurgelnd.
    „Ja, ich“, erwiderte Jordan. Er schlang
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