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Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri
Autoren: F. L. Wallace
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einen seiner muskulösen Arme dem Piloten um die Kehle und drückte zu. Mit der anderen Hand suchte er den Strahler, den zu gebrauchen der Mann keine Gelegenheit mehr gehabt hatte. Mühelos entriß er ihm die Waffe und schlug ihm den Kolben über den Schädel, bis der Pilot bewußtlos zusammensackte.
    Docchi stand, unfähig zu helfen, daneben. Gelegentlich brachte er einen Fußtritt an, aber es ging alles sehr schnell vor sich, und er hatte keine Arme.
    Doch Jordan brauchte keine Hilfe. „Es werde Licht“, sagte er, als er fertig war, und der Lichtschein um Docchis Kopf wurde stärker.
    Jordan balancierte sich mit seinen Händen. Er hatte einen starken Nacken und muskulöse Arme und Schultern. Sein Körper war unterhalb der Brust zu Ende. Eine Metallkapsel enthielt seine Verdauungsorgane.
    „Tot?“ Docchi warf einen Blick auf den Piloten.
    Jordan ließ sich vornüber kippen und lauschte nach dem Herzschlag. „Nein“, sagte er. „Mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, daß wir es uns ja nicht leisten können, jemand umzubringen.“
    „Gut. Vergiß das aber auch nicht.“ Docchi unterdrückte einen Ausruf, als sich etwas um sein Bein wickelte. Er machte einen Satz und konnte sich losreißen.
    „Reparaturroboter“, sagte Jordan und schaute sich um. „Es scheint von ihnen zu wimmeln.“
    „Cameron scheint also schon zu wissen, daß in der Landekuppel etwas nicht stimmt. Besser, du steigst wieder auf. Wir müssen uns beeilen.“
    „Nein, du bist erschöpft“, sagte Jordan. Mit schnellen Fingern löste er das Gurtwerk, das ihn auf Docchis Rücken gehalten hatte. „Bleib unten“, zischte er, als Docchi Anstalten machte, aufzustehen. „Hör mal!“
    Sie lauschten. „Allzweck-Roboter“, sagte Docchi.
    „Ja. Möchte wissen, hinter was sie her sind. Du wirst dich beeilen müssen, um noch rechtzeitig zum Schiff durchzukommen.“
    „Und wenn ich dort bin, was kann ich dann machen? Allein gar nichts. Du mußt mit, ich brauche Hilfe.“
    „Mit meinem Gewicht auf dem Rücken schaffst du es nicht“, sagte Jordan. „Wenn du einmal dort bist, wirst du schon eine Möglichkeit finden. Los, lauf endlich.“ Ungeduldig zog er sich zu einer der Tragsäulen.
    „Und du, was machst du? Es hat keinen Zweck, sich dahinter zu verstecken.“
    Ein greller Lichtstrahl schnitt durch die Dunkelheit, strich suchend umher und enthüllte dabei die Träger und Säulen der Tragkonstruktion.
    „Nicht dahinter, sondern darauf. Ohne Beine ist das der richtige Platz für mich.“ Er packte das Gitter mit seinen kräftigen Fäusten und hangelte sich behende nach oben.
    „Sei vorsichtig!“ rief Docchi ihm nach.
    „Keine Angst, und nun lauf schön endlich!“ Die Stimme kam nicht länger mehr direkt von oben. Jordan entfernte sich über die Verbindungsträger zwischen den einzelnen Tragsäulen. Eingeweihte fanden dort oben einen Weg, den niemand vom Boden aus vermutete. Das galt erst recht für die Roboter.
    Docchi war beruhigt. Er fing an zu laufen, und es gelang ihm, die ihn verfolgenden Roboter abzuschütteln.
    Doch auch so blieb ihm nicht viel Zeit sich umzusehen, als er endlich das Schiff erreicht hatte. Auf den ersten Blick schien die Lage aussichtslos. Alle Schleusen waren geschlossen. Nona hatte entweder die Instruktion nicht völlig verstanden oder sie nicht ausführen können. Vermutlich traf das erste zu. Schließlich war es ihr gelungen, alle anderen Stromkreise zu unterbrechen, und das mit keinen anderen Werkzeugen als mit ihren Händen. Ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Maschinen, die sie unmöglich von früher her kennen konnte, war manchmal fast unheimlich.
    Nun, er mußte sehen, ob es nicht auch noch eine andere Möglichkeit gab, in das Schiff einzudringen, außer durch die Schleusen. Vorsichtig stieg er in den Landestollen hinunter, in dem das Schiff ruhte, Die Wände waren glatt und schimmerten glasig-grün, ein Versteck boten sie nicht. Er lehnte sich gegen die unterste Heckdüse und überlegte. Cameron würde vermutlich als erstes durch seine Roboter das Schiff abriegeln lassen. Es hatte also keinen Sinn, sich solange irgendwo in der Landekuppel zu verbergen, bis Nona kam und eine der Schleusen für ihn öffnete, weil es bis dahin unmöglich geworden sein würde, durch den Absperrgürtel hindurch zum Schiff zu gelangen. Auf welche Weise aber konnte man noch in das Schiff einbrechen?
    Sekunden vergingen, bis ihm aufging, daß die Düsen einen Weg ins Innere boten. Am rückwärtigen Ende einer jeden Düse lag die
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