Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri
Autoren: F. L. Wallace

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durchsichtige Kuppel stützten. Die langsame kontrollierte Rotation des Asteroiden würde jetzt diese Seite in Nacht tauchen. In dieser Entfernung war die Sonne nur noch ein kleines Scheibchen, aber auch so bildete sie noch eine Brücke zu der vertrauten und doch so fernen Erde. Bald jedoch würde sie sich in einer größeren Nacht verlieren.

    *

    Cameron lehnte sich zurück und betrachtete nachdenklich den Schwerkraftingenieur Vogel. Der Ingenieur konnte ihm von Nutzen sein, wenn auch jedem, der, wie Vogel, freiwillig eine so lange Zeit auf dem Asteroiden ausgehalten hatte, etwas Zweifelhaftes anhaften mußte. Das sollte nicht heißen, daß Cameron ihm mißtraute. Der Mann schien nur etwas sonderbar.
    „Ich war in den letzten Tagen ziemlich beschäftigt“, begann der Arzt. „Ich hoffe, Sie verübeln es mir deshalb nicht, daß ich erst jetzt dazu komme, mich mit Ihrer Arbeit ein wenig näher zu befassen.“
    „Aber absolut nicht“, beruhigte ihn Vogel. „Die jungen Ärzte kommen und gehen. Ich bleibe hier, weil es bequemer ist, als sich immer wieder von neuem nach einem anderen Job umzusehen.“
    „Das kann ich verstehen. Sie kennen sich sicherlich hier schon sehr gut aus. Manchmal denke ich, daß Sie auch meine Arbeit noch nebenbei mit erledigen könnten.“
    „Ich interessiere mich nicht die Spur für Medizin, und ich habe auch keine Lust, sie zu studieren“, brummte Vogel. „Ich mache meine Arbeit, und damit hat sich’s. Ich kümmere mich sonst um niemand hier.“
    Cameron glaubte ihm das gern. „Ein paar Dinge sind mir aufgefallen“, sagte er. „Deshalb habe ich Sie auch hergebeten. Gewöhnlich halten wir hier nur halbe Erdschwerkraft aufrecht. Das stimmt doch?“
    Der Ingenieur nickte zustimmend.
    „Es ist mir allerdings nicht ganz klar, warum wir das tun. Möglich , daß es für die schwache Konstitution unserer Kranken besser ist. Oder sind dafür wirtschaftliche Gründe maßgebend? Wenn Sie mir das einmal – ohne allzu technisch zu werden – erklären könnten? Ich möchte soviel wie möglich über Handikap-Hafen erfahren.“
    Vogel taute sichtlich auf. „Das liegt an den Schwerkraftmaschinen selbst. Theoretisch können wir haben, so viel wir wollen. Praktisch müssen wir das nehmen, was gerade vorhanden ist – jede Menge, von einem Viertel bis zu voller Erdschwerkraft.“
    „Wie, haben Sie darüber keine Kontrolle?“ Es schien unbegreiflich, daß sie so dem Zufall ausgesetzt waren.
    „In gewissem Sinne haben wir das schon“, grinste der Ingenieur. „Wir können die Maschinen an- oder ausschalten. Die Ausstoßstärke schwankt, da kann man eben nichts machen. Die Maschinen wurden speziell für den Asteroiden entwickelt. Möglich, daß es den Konstrukteuren noch nicht gelungen ist, alle Kinderkrankheiten zu beseitigen.“
    „Hm, ich verstehe. Soviel ich weiß, haben wir drei getrennte Generatoren, nicht wahr? Davon läuft einer jeweils eine Dreiviertelstunde, während die anderen abgeschaltet sind. Wenn der eine sich ausschaltet, beginnt der nächste zu arbeiten und so weiter. Und zwar sollte dieses Umschalten synchron verlaufen, was es in der Praxis allerdings nicht zu tun scheint. Vor einer Weile hatte man das Gefühl, als ob man plötzlich schwerer würde. Ich habe es deutlich gespürt. Was war da los?“
    „Gar nichts war los“, meinte der Ingenieur gleichgültig. „Es entstehen nicht nur Schwankungen, wenn ein Generator läuft, sondern auch, wenn sich einer ausschalten sollte, es aber nicht sofort tut – die andere Maschine aber bereits arbeitet. Das ist alles.“
    „Nun ja“, erwiderte Cameron, „verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte keineswegs Ihre Kenntnisse anzweifeln. Ich möchte mich nur vergewissern, um sicherzugehen, daß ich nichts übersehe. Ich denke nämlich an die Möglichkeit von Sabotage.“
    „Ausgeschlossen. Es müßte jemand sein, der hier lebt, und“ – der Ingenieur verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen – „dem wäre es bestimmt nicht angenehm, wenn die Schwerkraft plötzlich auf 9 G hinaufschnellen würde, was ohne weiteres passieren könnte, wenn ein Unbefugter sich an den Maschinen zu schaffen macht. Ich glaube, er würde es sich zweimal überlegen und die Finger davon lassen. Aber es gibt bessere Gründe für diese Schwankungen. Wissen Sie, wie so eine Schwerkraftanlage sich zusammensetzt?“
    „Nicht im einzelnen.“
    „Habe ich mir gedacht. Lassen Sie es sich erklären.“ Der Ingenieur begann seine Beschreibung, wobei

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