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Zero kommt gleich

Zero kommt gleich

Titel: Zero kommt gleich
Autoren: Carter Brown
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ganze
Zeit auf mir herum ?«
    »Ich muß mir die Finger wund
arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen«, flüsterte sie wild zurück,
»während Sie sich hier gemütlich niedergelassen haben und den Schoßhund
spielen. Wenn ich Sie schon ansehe, dreht sich mir der Magen um. Ich würde
einen ganzen Wochenlohn dafür geben, wenn ich Ihnen einmal kräftig in die
Schnauze...« In Bruchteilen von Sekunden hatte ihr Gesicht den haßerfüllten Ausdruck verloren — jetzt trug sie wieder die
kichernde Maske wie immer.
    »Das wäre es wohl«, sagte sie
mit widerlich süßer Stimme. »Was meinen Sie, Miss Gray ?«
    Ich drehte mich um — Arline
stand in der Tür zum Fremdenzimmer und beobachtete uns. Sie trug ein elegantes
helles Kleid und wirkte kühl und zurückhaltend wie ein Bild aus einem
erstklassigen Modemagazin.
    »Ja, so ist es gut, Monika«,
sagte sie leichthin. »Sie haben es großartig gemacht .«
    »Vielen Dank, Miss Gray.« Die
kleine Person überschlug sich beinah vor Zuvorkommenheit, als sie meinen Kopf
vor dem Spiegel herumdrehte. »Ich finde, Mister Farrel sieht so noch viel vornehmer aus .« Dabei bissen ihre
Nägel zum letztenmal in mein Ohr. »Was man kaum für
möglich gehalten hätte, nicht wahr, Miss Gray ?«
    »Sie können jetzt
zusammenpacken und gehen, Monika«, entgegnete Arline kühl. »Ich werde Ihre
Dienste entsprechend belohnen, wenn Sie das nächste Mal kommen .«
    »Oh, vielen Dank, Miss Gray«,
schluchzte Monika begeistert.
    »Ich habe Ihnen ein Glas im Salon
bereitgestellt«, sagte Arline ruhig. »Eilen Sie sich, sonst schmilzt noch das
Eis .« Damit drehte sie sich um und verließ den Raum.
    »Nächste Woche wird sie sich
vielleicht gar nicht mehr die Mühe machen, Sie herumzukommandieren«, flüsterte
mir die kleine Rothaarige ins Ohr. »Dann hat sie vielleicht schon ein kleines
goldenes Halsband mit einer brillantenbesetzten Leine
gekauft und braucht nur noch daran zu ziehen, wenn Sie hinterherlaufen sollen .«
    Ich stand auf, während sie sich
über den kleinen Tisch beugte und ihre Sachen zusammenpackte. Monikas
Hinterteil war ebenso ausladend wie ihre Vorderfront, und die Versuchung war
einfach zu groß. Brutal kniff ich zu, sie gab einen schrillen Quietscher von
sich und hopste zur Seite. Dabei fiel das kleine Tischchen mit den ganzen
Utensilien um, und Monika kippte oben darauf. Einen Augenblick ruderten ihre
Beine wild durch die Luft, dann rollte sie sich zur Seite, kam auf die Knie und
starrte mich haßerfüllt an.
    »Da Sie Miss Gray erst beim
nächsten Mal entlohnen wollte, dachte ich, ich könnte es lieber gleich tun«,
verkündete ich vergnügt. »Und wenn Sie mir eine Frage gestatten: Warum haben
Sie eigentlich so kurze Beine ?«
     
    Als ich in den Salon trat, warf
mir Arline einen sanft fragenden Blick zu. »Was war denn das für ein Krach ?«
    »Monika hatte einen kleinen
Unfall, nichts Schlimmes«, berichtete ich und nahm mein Glas von der Bar.
    »Kommen Sie, und setzen Sie
sich zu mir, Mike .« Sie deutete auf den leeren Platz
neben sich. »Sie hatte eigentlich recht . Mit den
grauen Haaren sehen Sie jetzt richtig vornehm aus .«
    »Verdammt noch mal, ich will
nicht vornehm aussehen«, grollte ich und setzte mich neben sie. »Ich will wie
dieser Mike Kluger aussehen .«
    »Das tun Sie ja«, entgegnete
sie langsam. »Jetzt noch viel mehr. Es ist beinah unglaublich, wie...« Sie
unterbrach sich, als der sehr rotgesichtige Rotschopf mit abgewandtem Gesicht
durch das Zimmer lief.
    Arline wartete, bis sie draußen
die Tür ins Schloß fallen hörte — womit Monika endlich aus meinem Leben
getreten war —, dann fragte sie: »Haben Sie alles gepackt ?«
    »Gepackt und fertig zum Start«,
gab ich zurück.
    Sie warf einen Blick auf ihre
Uhr. »In einer halben Stunde fahre ich Sie zum Flughafen. Walter wird Sie in Los
Angeles erwarten. Sollen wir noch schnell einmal alles durchnehmen ?«
    Ich zuckte die Schultern. »Mir
egal.«
    Wenn ich jetzt ihr herzförmiges
Gesicht betrachtete, konnte ich mir einfach nicht mehr vorstellen, daß mich
dieser Mund einmal in wilder Leidenschaft geküßt hatte. Nach ihrem überraschenden Besuch in der ersten Nacht hatte sie sich
benommen, als ob nie etwas geschehen sei. Vom nächsten Morgen an waren unsere
Beziehungen kühl und geschäftsmäßig. Kein Wort und kein Blick erinnerten je an
die Ereignisse der ersten Nacht. Allmählich konnte ich selbst kaum mehr
glauben, was geschehen war. Das irritierte mich, weil ich nie begriffen
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