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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day
Autoren: David Baldacci
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wie ein Wirbelwind, hob den Mann von den Füßen und rammte ihn mit dem Kopf durch die Windschutzscheibe des Malibu.
    Mit gespreizten Gliedmaßen blieb Mason auf der Motorhaube liegen, das Gesicht geschwollen und blutig. Ob er tot war oder noch lebte, wusste Puller nicht. Es war ihm auch egal. Er beugte sich über ihn. »Das war für Sergeant Samantha Cole«, raunte er ihm zu.
    Er wandte sich Masons übrigen Männern zu. Sie hatten ihre Schusswaffen auf ihn gerichtet, aber es hatte den Anschein, als ob die schiere Gewalttätigkeit seines Angriffs sie lähmte.
    Doch dieser Zustand würde nicht lange anhalten.
    Wie aus dem Nichts erschienen zwanzig bewaffnete Ranger in Tarnkleidung auf dem Schauplatz des Geschehens und zielten mit ihren MP5 auf die vier Männer. Das Verhältnis betrug fünf zu eins. Bei einem Schusswechsel hätte das Quartett nicht den Hauch einer Chance.
    Unverzüglich ließen die vier Männer die Waffen fallen.
    Während die Ranger ihnen Handschellen anlegten, Mason von der Motorhaube zogen und Sergei in einen Leichensack hüllten, kam General Julie Carson aus dem Waldstück. Sie reichte Puller eine Flasche Mineralwasser. »Ich dachte mir, vielleicht sind Sie ein bisschen ins Schwitzen geraten.«
    »Beim Joggen, ja. Vielen Dank, dass Sie mir ein wenig Zeit für Mason zugestanden haben.«
    »Nein, ich danke Ihnen. Ich habe mit tiefer Genugtuung zugeschaut.«
    »Ist Mason tot?«
    »Nein. Sein Puls schlägt. Allerdings ziemlich schwach.«
    »Sagen Sie der Ambulanz, es hat keine Eile.«
    Carson schmunzelte. »Geht in Ordnung.«
    »Nicht dass ich es für erforderlich hielte, aber Sie haben alles aufgezeichnet, nehme ich an?«
    Carson zeigte einen USB -Stick vor. »Sie wissen, wie wichtig der Armee der Vereinigten Staaten die visuelle Überwachung ist. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der Abschnitt der Aufnahmen, in dem Sie Mason und den Russen unschädlich machen, zufällig verloren geht. Ich meine, wen interessieren schon solche Feinheiten?«
    Puller lächelte. »Mit so viel Feingespür Ihrerseits habe ich nicht gerechnet, General Carson.«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Ich habe noch so manche Überraschung in der Hinterhand. Und da wir jetzt außer Dienst sind, nennen Sie mich ruhig Julie.«
    »Einverstanden, Julie.«
    Carson blickte den Fahrzeugen nach, in denen man die Festgenommenen fortbrachte. »Ich vermute, es ging wohl nur ums Geld?«
    »Vermutlich. Was ist aus dem nuklearen Brennstoff geworden?«
    »Er wird bisher nicht auf dem Schwarzmarkt gehandelt, also können wir ihn noch abfangen. Das ist die einzige Hoffnung für diese Kerle, der Todesstrafe zu entgehen.«
    Puller besah sich sein beschädigtes Auto. »Damit kann ich wohl nicht fahren.«
    »Keine Sorge. Ich nehme Sie mit.«
    »Danke.«
    »Und vielleicht sollten wir uns bei der Gelegenheit endlich einen Drink gönnen.«
    »Sollten wir wohl.«

 
    96
    »Du bist ein Held, Bobby«, sagte Puller. »Du hast eine Ortschaft vor dem Untergang bewahrt, wahrscheinlich einen ganzen Bundesstaat.«
    Wieder einmal saß John Puller im USDB seinem Bruder gegenüber.
    Robert Puller versuchte redlich, seine Freude über Johns Worte zu verhehlen. Zum ersten Mal bemerkte John im USDB bei Robert eine Miene, die an Stolz grenzte. »Haben sie dir die Belobigung überhaupt ausgehändigt?«
    Robert nickte. »Der erste solche Fall in einem amerikanischen Gefängnis. Bestimmt wussten sie erst gar nicht, wie sie damit umgehen sollten.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Es tut mir leid um Sam Cole, deine Bekannte.«
    »Und mir tut’s leid, dass man es nicht für angebracht hielt, dein Urteil zu annullieren.«
    »Hast du das ernstlich erwartet? Das Militär korrigiert sich nicht. So etwas würde darauf hinauslaufen, einen Fehler einzugestehen, und das kann es sich doch nicht leisten.«
    Puller streckte den Arm aus und schüttelte seinem Bruder die Hand. Er achtete nicht auf den grimmigen Blick, mit dem der diensthabende MP darauf reagierte. »Du hast meinen Kopf gerettet.«
    »Dafür sind ältere Brüder da.«
    Auf dem Heimflug schaute Puller die meiste Zeit zum Fenster hinaus. Während das Flugzeug West Virginia überquerte, meldete sich über die Lautsprecheranlage der Pilot zu Wort. Er teilte den Passagieren mit, über welcher Gegend sie sich befanden und erwähnte, aus Bluefield zu stammen, dem schönsten Ort im County. Puller hörte nicht hin, sondern blätterte in der Bordzeitschrift der Fluggesellschaft.
    Am Flugplatz holte er den mittlerweile reparierten
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