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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day
Autoren: David Baldacci
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er hat seinen Sohn gedrängt, auch zum Militär zu gehen, weil er sich einbildete, die Armee könnte ihn von seiner sexuellen Neigung heilen. Auf so eine Idee verfällt man nicht, wenn man nicht selbst Militärdienst geleistet hat.«
    »Gut, ja, ich habe ihn gekannt. Ich habe mit ihm zusammen gedient. Es gibt massenhaft ehemalige Marineinfanteristen.«
    »So wie sein Sohn war auch er nicht lange dabei. Dickie wurde wegen der NSNF -Politik geschasst. Sein Vater, weil er die Armee beklaute und obendrein mit Drogen handelte. Deshalb wollte das Marinekorps ihn nicht mehr in seinen Reihen dulden. Interessant ist, dass Sie ungefähr um die gleiche Zeit wie Strauss aus der Truppe ausgeschieden sind. Allerdings hatten Sie, anders als Strauss, eine weiße Weste, sonst hätten Sie nicht zur Bundespolizei gehen und danach ins Ministerium für Innere Sicherheit wechseln können. Aber ich glaube, dass Sie und Strauss Verbindung gehalten haben. Und als Dickie seinem Vater von einem Weg in den sogenannten Bunker erzählte, über den er durch Randy Cole Bescheid wusste, und von dem, was er dort gesehen hatte, hat Bill mit Ihnen Kontakt aufgenommen. Er dürfte sich gedacht haben, dass sich dank Ihrer Verbindungen etwas Gutes daraus machen ließe. Mit ›Gutes‹ meine ich Geld, viel Geld, ungeachtet dessen, dass wahrscheinlich Chaos und Leid entstehen würden.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, Joe, tatsächlich. Sie sind klammheimlich nach Drake gereist, in den Bunker eingedrungen und haben gesehen, worüber Randy Cole geplaudert hatte. Nur haben Sie im Gegensatz zu ihm erkannt, was sich in den Fässern verbarg. Diese nuklearen Gelbkuchen standen einfach da herum. Vergessen. Was könnten sie wert gewesen sein? Milliarden?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Die Akte über den Bunker, die Sie mir gezeigt haben, war echt. Jedenfalls so echt, wie die Vertuschungspolitik der Armee es haben wollte. Sie kam Ihnen gerade recht. Schließlich wollten Sie ja nicht, dass dort irgendwer zu schnüffeln anfängt. Als ich danach gefragt habe, brauchten Sie sie bloß auf den Tisch zu legen, und prompt verschwand der Bunker aus unseren Erwägungen.«
    »Nur weiter.«
    »Der zweite Punkt: Sie mussten die Atombombe bauen. Strauss heuerte Treadwell an, um einige Bestandteile herzustellen, ohne ihm zu verraten, wofür sie eigentlich bestimmt waren. Er gab ihm schlichtweg Instruktionen, die er von Ihnen hatte. Aber Treadwell und Bitner wurden allzu neugierig und begingen den Riesenfehler, ihren zeitweiligen Nachbarn zurate zu ziehen, Matthew Reynolds. Er gehörte ja zum Militärischen Geheimdienst. Deshalb kam er Ihnen viel zu nah. Er ließ Bodenproben untersuchen. Ich vermute, er hat sie irgendwo in der Nähe des Bunkers genommen. Reynolds wusste wahrscheinlich nicht, dass dort Plutonium lagerte. Er hat wohl geglaubt, es könne sich um Giftstoffe handeln, an denen irgendjemand Interesse hatte. Wäre er der Sache beharrlich auf den Grund gegangen, hätte er Ihnen vielleicht den ganzen Plan vermasselt. Also mussten sechs Menschen sterben, darunter zwei Jugendliche. Welcher Ihrer Komplizen hat die Tat verübt, Joe?« Puller sah sich um und zeigte auf einen der Männer. »Er hier?« Er wies auf einen anderen Mann. »Oder das Arschloch da? Ich glaube nicht, dass Sie sich eigenhändig bemüht haben. Der Chef macht sich nie die Hände schmutzig. Sie haben sich nur das Video angesehen. Die Eltern mit einer Büchse erschossen, die Kinder totgeschlagen. Was denn, fehlte es an Mumm, die Jugendlichen abzuknallen?«
    Mason sagte nichts.
    »Und dann sahen Ihre Leute in der Montagnacht Larry Wellman auf Wachdienst«, fuhr Puller fort. »Ein harmloser Streifenpolizist. Sie haben ihn angesprochen, wahrscheinlich, während er Runden drehte. Hinter dem Haus, wo niemand es sehen konnte. Sie haben Ihre Ausweise vorgezeigt. Halbgötter der Bundespolizei. Wellman bot bereitwillig seine Hilfe an. Hat keine Schwierigkeiten gemacht. Keine Fragen gestellt. Er führte Ihre Leute ins Haus, und dort haben sie ihn aufgehängt wie eine Schweinehälfte. Dann haben sie die Fetzen des Einschreibens platziert und sind mit dem Streifenwagen weggefahren.«
    »Wie hätten wir denn an das Einschreiben gelangen sollen?«
    »Es war nicht das echte Einschreiben. Sie wussten davon, weil Wellman es Dickie erzählt hat, oder weil Reynolds die Bodenproben erwähnte, während er verhört wurde. Das falsche Einschreiben befand sich nicht im Haus, und wir haben es auch nie gefunden. Sie haben es erfahren,
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