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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
Autoren: Stefanie Ross
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noch selbst einen Blick auf den Laden werfen und wäre kurz vor der Ankunft ihres Besuchs wieder zurück. Sollte er sich doch verspäten, wäre Britta, seine Lebensgefährtin, vermutlich ziemlich sauer, doch das hier war wichtiger. Und Andi hätte garantiert Verständnis, wenn er erfuhr, worum es ging. Der Bundeswehrsoldat hatte ihnen und Mark bei ihren gemeinsamen Ermittlungen im letzten Jahr entscheidend geholfen. Ohne Andis Hilfe für die SEALs wäre die Sache vielleicht ganz anders ausgegangen, aber darüber dachte Sven lieber nicht nach. Damals war Andi noch Hubschrauberpilot gewesen, nach dem Einsatz mit den SEALs jedoch zu der deutschen Sondereinheit Kommando Spezialkräfte, kurz KSK, gewechselt. Zwischen ihnen war eine enge Freundschaft entstanden, obwohl sie sich nur selten sahen. Aber heute würden sie das gute Wetter nutzen und am frühen Nachmittag den Grill anheizen. Noch ein Grund mehr, sich zu beeilen.
    Sven ignorierte die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen in den Ortschaften und jagte mit seinem Motorrad über die B75. Mit seinem BMW hätte er eine Ewigkeit gebraucht, denn anscheinend hatten sämtliche Traktoren der Gegend auf ein Ende des Regenwetters gewartet und waren ausgerechnet am Sonntag unterwegs. Doch mit der Yamaha war es kein Problem, die Wagenkolonnen zu überholen.
    Nach einer Fahrt quer durch die Stadt bog er in ein Industriegebiet ab, das am Wochenende wie ausgestorben wirkte. Dank Dirks Beschreibung wusste er, in welcher der Sackgassen sein Ziel lag, und bremste wenig später in einem Wendehammer direkt vor dem Zaun, der das Gebäude umgab. Sofort schwenkte eine der Überwachungskameras in seine Richtung. Großartig. Sven nahm den Helm nicht ab und tat, als ob er etwas am Motor einstellen würde, während er sich unauffällig umsah. Außer ihm war niemand zu sehen, vermutlich war den Wachleuten in der Firma langweilig, wenn sie schon einen harmlosen Motorradfahrer ins Visier nahmen.
    Das Firmenschild mit der Aufschrift »VirTech« war so unauffällig an dem Tor angebracht, dass Sven es erst auf den zweiten Blick entdeckte. Werbung sah anders aus, und der hohe Sicherheitszaun, der den Firmenparkplatz umgab, wirkte auch abschreckend und war für eine angeblich so kleine Firma reichlich übertrieben. Sowohl der benachbarte Spielzeughersteller als auch die KFZ-Werkstatt sahen wie völlig normale Betriebe aus, aber was
VirTech
anging, schloss sich Sven der Einschätzung von Dirk an. Hier stimmte einiges nicht. Das Gelände war wie ein Hochsicherheitstrakt geschützt, der Zaun gut drei Meter hoch und dazu die zahlreichen Kameras und Scheinwerfer. An Dirks geplantem Undercovereinsatz würde wie befürchtet kein Weg vorbeiführen. Der Gedanke gefiel Sven überhaupt nicht. Außerdem würde er sich von Dirk einiges anhören dürfen, weil er noch einmal selbst nach Bad Oldesloe gefahren war, aber andererseits musste er davon nicht unbedingt etwas erfahren.
    Er startete den Motor und fuhr langsam an. Aus Gewohnheit sah er dabei in den Rückspiegel und stutzte. Auf dem Gelände der Werkstatt hatte sich ein weinroter Opel in Bewegung gesetzt und folgte ihm. Zufall? Möglich, aber eher nicht. Sven beschleunigte noch in der Sackgasse und vergewisserte sich vor der Kreuzung nur mit einem raschen Blick nach links, dass niemand ihm sein Vorfahrtsrecht streitig machte. Er legte sich tief in die Kurve und gab nach dem Abbiegen sofort wieder Gas. Es gab für den Opel keinen Grund, ebenso durch das Industriegebiet zu jagen. Mit angehaltenem Atem blickte Sven in den Rückspiegel und fluchte. Dicht hinter ihm fuhr der Opel. Doch leider konnte Sven weder die Person hinter dem Steuer noch das Kennzeichen erkennen.
    In normalem Tempo fuhr er weiter Richtung Innenstadt. Dort kannte er sich gut genug aus, um den Fahrer des Opels zu ärgern oder sogar in die Enge zu treiben. Wie erwartet blieb ihm sein Verfolger mit einigem Abstand auf den Fersen. Am Anfang hatte der Typ Gas geben müssen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, nun ließ er sich zurückfallen. Perfekt.
    Wenig später fuhr Sven langsam durch einen verkehrsberuhigten Bereich am Rande der Innenstadt. Rechts lag der Rathausplatz mit seinem Kopfsteinpflaster. Das wäre eine Möglichkeit gewesen, den Verfolger endgültig abzuhängen, aber damit wäre seine Frage nicht beantwortet, wer ihm im Nacken saß. Vor sich sah er schon Brittas Lieblingsladen, das Möbelgeschäft, in dem sie bei jedem ihrer Besuche in der Stadt neue Dinge fand, die sie
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