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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
Autoren: Stefanie Ross
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unbedingt für die Dekoration ihrer Wohnung brauchte. Direkt gegenüber lag die Fußgängerzone. Er beschleunigte und bog fast ohne zu bremsen in die Straße ein, die für Fahrzeuge aller Art gesperrt war. Ein älterer Herr mit Dackel rief ihm etwas nach, das Sven ignorierte. Sein Verfolger würde ihm kaum nachfahren und hatte nun die Wahl, entweder links zur Bundesstraße zurückzukehren oder rechts abzubiegen und damit parallel zu dieser Straße zu fahren. Sven, der genau das getan hätte, bog unter den irritierten Blicken einiger Spaziergänger hinter einem Kaufhaus links ab. Zum Glück war hier kaum jemand unterwegs, und er konnte wieder schneller fahren. Vor ihm lag ein Parkplatz, auf dem nur wenige Autos standen, und links sah er schon den Opel. Verdammt, ihm fehlten nur wenige Sekunden, um den Fahrer erkennen zu können. Das würde knapp werden, vermutlich zu knapp. Sven jagte seine Maschine über den holprigen Weg und erreichte nur wenige Augenblicke zu spät das Ende des Parkplatzes. Der Opel schoss an ihm vorbei, der Fahrer drehte sich kurz zu ihm um, aber es reichte nicht, um ihn sicher zu identifizieren. Wenigstens hatte er das Nummernschild, ein Berliner Kennzeichen, und die Zulassungsstelle würde wissen, wer der Fahrzeughalter war. Fluchend hielt Sven am Straßenrand an und zog sein Handy aus der Lederjacke.
    Wenige Minuten später steckte er das Telefon wieder weg und runzelte die Stirn. Der Wagen war auf eine Behörde zugelassen, mehr hatte ihm die Dame am anderen Ende der Leitung nicht sagen können, denn eine genauere Angabe war im Computer nicht vorhanden gewesen. Eine solche Verschleierungstaktik des Fahrzeughalters war eigentlich nur bei Geheimdiensten üblich. Die Frage, wem der Opel nun letztlich gehörte, musste damit bis Montag warten. Vom Büro aus gab es durchaus Mittel und Wege, sich die fälligen Antworten zu besorgen.
    Der Zwischenfall hatte ihn genug Zeit gekostet, es wurde Zeit, nach Ahrensburg zu fahren, ehe er Andi zu lange warten ließ. Sven entschloss sich, den kürzeren Weg über die Autobahn zu nehmen.
    In Gedanken schon beim heißen Grill und kühlen Bier, gab er Gas. Er hatte gerade die Abfahrt Ahrensburg hinter sich gelassen, als er den Blick kaum noch vom Rückspiegel abwenden konnte. Ein weinroter Opel näherte sich ihm viel zu schnell von hinten und machte keine Anstalten zu bremsen oder zu überholen. Es gab für ihn keinen Zweifel, dass es das gleiche Fahrzeug war, das ihn zuvor verfolgt hatte. Jetzt schienen sich die Absichten jedoch geändert zu haben. Eine unauffällige Überwachung sah anders aus. Wenn der Fahrer so weitermachte, würde er ihn rammen. Sämtliche Alarmsirenen schrillten in seinem Inneren. Vor Sven lag eine freie Strecke. Er riss am Gasgriff, und seine Yamaha schoss davon. Der Opel verlor ein paar Meter, holte dann aber wieder auf. Das sah gar nicht gut aus. Andererseits lag vor ihm schon die Stadt mit den zahlreichen Kreuzungen und Ampeln. Seine Chancen waren relativ gut, den Kerl dort mit ein paar gezielten Überholmanövern abzuhängen. Wo zum Teufel waren eigentlich die Kollegen von der Verkehrspolizei, wenn man sie mal brauchte? Lieber eine Diskussion wegen seines Fahrstils als eine weitere Verfolgungsjagd. Allmählich kam er sich vor wie im falschen Film.
    Sven überholte einen Kleinwagen, der über und über mit pinkfarbenen Blumen beklebt war, und beobachtete im Rückspiegel, dass der Opel ihm wegen des Gegenverkehrs nicht folgen konnte. Das war doch schon mal ein Anfang. Zweimal hintereinander bog Sven schnell ab, wechselte wieder die Richtung und vergewisserte sich, dass der Opel nicht mehr zu sehen war. Endlich. Auf dem Weg nach Hause sah er immer wieder in den Rückspiegel, aber sein Verfolger war verschwunden. Trotzdem blieb er wachsam. Noch einmal wollte er sich nicht überraschen lassen. Ein letztes Mal blickte er sich um und bog dann in die Straße ein, in der er mit Britta und ihrem Sohn wohnte.
    Erleichtert öffnete er das Visier und ließ die Maschine langsam rollen.
    Vor ihm heulte ein Motor auf. Ehe er die Ursache erkannt hatte, schoss der Opel aus einer Parklücke und hielt direkt auf ihn zu. Fluchend umklammerte Sven den Lenker und suchte nach einem Ausweg. Auf den Gehweg kam er nicht. Zu viele parkende Wagen am Straßenrand. Bremsen? Das zögerte den Zusammenstoß nur heraus. Anhalten? Waffe ziehen? Keine Zeit. Gas geben und versuchen, seitlich vorbeizukommen. Großartige Idee, aber was blieb ihm schon übrig? Rechts oder links?
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