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Zeitschiffe

Zeitschiffe

Titel: Zeitschiffe
Autoren: Stephen Baxter
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Plattnerit-Umhüllung sehr gute Aussichten hat, von einem eventuellen Zeitreisenden aus der Multiplizität entdeckt zu werden. Außerdem könnte es auch sein, daß mein Bericht aufgrund einer zufälligen Strömung des Zeitflusses sogar den Weg zurück in mein eigenes Jahrhundert findet.
    Auf jeden Fall ist es das Beste, was ich tun kann! – und nun, da ich diesen Kurs eingeschlagen habe, stellt sich bei mir ein Zustand der Zufriedenheit ein.
    Ich werde diesen Bericht vor meinem Abstieg in die Unterwelt abschließen und versiegeln, denn ich weiß, daß meine Morlock-Mission nicht ohne Gefahren ist –
    eine Mission, von der ich vielleicht nicht zurückkehren werde. Aber es ist ein Auftrag, den ich nicht viel länger hinauszögern kann; ich bin bereits über fünfzig Jahre alt, und bald werde ich dieser Kletterei in den dunklen Schächten nicht mehr gewachsen sein!
    Ich erkläre hiermit, daß nach meiner Rückkehr eine Zusammenfassung meiner
    unterirdischen Abenteuer als Anhang zu dieser Monographie erfolgen wird.
    Später. Ich bin bereit zum Einfahren unter Tage.
    Wie spricht der Dichter? – »Wenn die Türen der Wahrnehmung gereinigt sind,
    wird sich den Menschen alles so erschließen, wie es ist, unendlich« – oder zumindest ist dies die sinngemäße Aussage: Ich bitte, mir etwaige Fehler beim Zitieren nachzusehen, denn ich habe die Quellen nicht verfügbar... Ich habe die Unendlichkeit geschaut und die Ewigkeit. Ich habe niemals die Vision jener benachbarten Universen vergessen, die in dieser sonnenbeschienenen Landschaft lagen, dichter beisammen als die Seiten eines Buches; und genauso wenig habe ich den Sternen-schein der Optimalen Historie vergessen, die wohl für immer in meiner Seele wei-terleben wird.
    Aber keine dieser erhabenen Visionen zählt auch nur halb so viel für mich wie diese flüchtigen Momente der Zärtlichkeit, welche die Dunkelheit meines einsamen Lebens erhellt haben. Ich habe die Loyalität und Geduld von Nebogipfel genossen, die Freundschaft von Moses und die menschliche Wärme von Hilary Bond; und keine meiner Leistungen oder Abenteuer – nicht die Visionen der Zeit, nicht die Sterne der Unendlichkeit – werden so lange in meinem Herzen leben wie der Augenblick an diesem ersten, hellen Morgen nach meiner Rückkehr hierher, als ich am Fluß saß und Weenas Gesicht wusch, und ihre Brust sich hob und sie hustete, und ihre schönen Augen sich zaghaft öffneten, und ich sah, daß sie am Leben war; und als sie mich erkannte, öffnete sich ihr Mund zu einem frohen Lächeln...
    (Anmerkung des Herausgebers: Hier endet der Bericht. Ein weiterer Anhang wurde nicht gefunden.)
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