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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie
Autoren: Jack McDevitt
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mit Abner Doubleday.
    »Mittagessen mit wem?«
    »Egal. Pass auf, Katie, es macht mich einfach fertig, dass wir all das erlebt haben und niemandem davon erzählen können.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Und es tut mir leid. Ich weiß nicht, was ich dir raten könnte.«
    »Ich habe lange darüber nachgedacht.«
    »Und?«
    »Das Einzige, was mir einfällt, ist, das Material zu nutzen. Aber in Form eines Romans. Die Geschichte zu erzählen. Die ganze Geschichte. Als wäre das alles nur Fiktion.«
    »Keine schlechte Idee, Dave. Kannst du einen Roman schreiben?«
    »Nach all dem, was ich erlebt habe? Du machst wohl Witze.«
    »Dann mach es«, sagte sie. »Sonst findest du nie Frieden. Hast du schon einen Titel?«
    »Ich dachte an Zeitreisende stehen nie Schlange.« »Süß.«
    »Wahr.«
    »Vermutlich.«
    »Aber es gefällt dir nicht.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es ist süß. Süß mag ich nicht besonders.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Äh, würde ich das Buch schreiben ...« »Ja?«
    »Ich würde es Minerva im Mondschein nennen.« Eine Minute saß sie schweigend da und wartete auf eine Reaktion, aber sie erhielt keine. »Gibt es da noch etwas?«, fragte sie. »Ja«, sagte er. »Ich muss ein Versprechen halten.«

Kapitel 45
    Das Ende krönt alles;
    Und jener alte, allgegenwärtige Richter Zeit, Wird es einst enden.
    William Shakespeare, Troilus und Cressida
    Der 1. Oktober 1950 war ein sonniger Tag. Eine Menschenmenge hatte zum letzten Spiel der Saison, der entscheidenden Machtprobe zwischen den Herausforderern, den Dodgers, und den Phillies, deren Siebeneinhalb-Spiele-Vorsprung in den letzten zwei Wochen auf ein Spiel geschrumpft war, Ebbets Field in Brooklyn gestürmt.
    Am Ende des neunten Innings lag der Spielstand bei spannenden 1:1, und die Dodgers hatten Läufer an der ersten und der zweiten Base und noch kein Out, als Duke Snider einen Line Drive ins Center-Field schoss und so einen Single erzielte.
    Ganz vorn auf einem Logenplatz erhob sich Michael Shelborne mit der Zuschauermenge. Die anderen glaubten, nun müsse der Run zum Sieg kommen, als Cal Abrams die dritte Base passierte. Aber Michael wusste es besser.
    Richie Ashburn warf einen Strike, und Catcher Stan Lopata blockierte die Home Plate und rettete den Tag. Die Menge brüllte missbilligend, und jemand hinter ihm sagte: »Hey, zwei haben wir noch.«
    Michael beugte sich zu seinem Sohn hinüber und sagte leise: »Das wird nichts mehr ändern, Junge.«
    1934 saß Helen auf der verglasten Veranda ihres erst kürzlich erworbenen Hauses auf Cape Cod und blickte hinaus auf den Ozean, der in der Sonne leuchtete und aussah, als würde er nie enden. Wie die Zeit. Dies war eine Helen, die Dave nur mit Mühe wiedererkannt hätte. Sie war dreißig Jahre älter, und wenn sie sich auch gut gehalten hatte, war sie doch nicht mehr die geschmeidige Schönheit, die er gekannt hatte.
    Hinter ihr regte sich etwas, und als sie sich umdrehte, sah sie, wie Shel und sein Vater sich in zwei getrennten Auren materialisierten. Den Bart hatte Shel schon lange abrasiert.
    »Hallo, Dad«, sagte sie. »Wie war das Spiel?«
    Michael lachte und nahm sie in die Arme. »Als wüsstest du das nicht.«
    Shel reichte ihr eine Packung Popcorn. »Für dich, Liebes«, sagte er.
    Sie küsste ihn. »In fünfundvierzig Minuten gibt es Abendessen.«
    Michael blickte auf den Atlantik hinaus. »Was hast du den ganzen Tag gemacht, Helen?«
    »Die Jungs beobachtet.« Ein Segelboot kreuzte gegen den Wind. Zwei Jungs waren an Bord. Teenager.
    »Die Kennedys?«, fragte Michael.
    »Ja«, sagte sie.
    Michael studierte sie einen Moment lang. Joe und Jack. »Schön zu sehen, dass sie Spaß haben«, sagte er.
    Epilog
    Aspasia ging zur Erstaufführung von Achilleus ins Riverside Theater. Ihre Begleiter waren Rod Connelly, ein Lehrer des Starlight Dance Studio, und Harvey Barnard und seine Frau Amanda.
    Das Riverside war ausgebucht, was nicht unbedingt etwas heißen musste, da das Riverside immer ausgebucht und zudem recht klein war. Rod wusste natürlich, was über die Herkunft des Stückes erzählt wurde, und er glaubte, wie nicht anders zu erwarten, kein Wort. Mehr noch, er machte kein Geheimnis daraus, dass er im Grunde nur mitgekommen war, um Aspasia eine Freude zu machen. »Ich habe ein paar griechische Stücke gesehen«, sagte er mit offenkundiger Abneigung. »Eines habe ich in der Highschool mit der ganzen Klasse angeschaut. Ich weiß nicht mehr, welches es war, aber ich habe nicht begriffen,
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