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Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert

Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert

Titel: Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert
Autoren: Meike Wagener-Esser
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allen Familienangehörigen zu besprechen, warum die Arbeit in einer Familie geteilt werden sollte. Wichtig ist, dass Kinder ihrem Alter gemäß beteiligt werden. Ein fünfjähriges Kind kann regelmäßig mithelfen, die Tassen in die Spülmaschine zu räumen, mit der Pflege des Hundes wäre es aber überfordert. Hingegen kann ein Zwölfjähriger schon ganz gut mal den Nachmittagslauf mit dem Hund übernehmen.
    Es besteht die Gefahr für Eltern, lieber etwas rasch selbst zu erledigen als ein Kind darum zu bitten, weil es einfach schneller funktioniert. Das ist verständlich, es bringt aber eine Asymmetrie in die Familie. Schließlich ist solch ein Vorgehen auch ein Nicht-Abgeben von Verantwortung. Eine Familie teilt sich aber die gemeinsame Verantwortung. Wenn ein Kind seinem Alter gemäß mitmacht, dann bedeutet das auch, dass es ernst genommen wird. Das ist ein Zeichen des Anerkennens und der Wertschöpfung.
    Delegieren in der Familie hilft, die Selbständigkeit Ihrer Kinder zu unterstützen. Die Kinder spüren, dass Sie ihnen etwas zutrauen. So geben Sie ihnen auch Lebenszuversicht.
    So fällt ein ganz anderes Licht auf den Begriff „Delegation“. Er bedeutet auch: Ich muss nicht alles allein machen, weil ich nicht alles selbst bestimmen möchte. So kann das Bewusstsein wachsen, dass die Familie zusammenhält und jeder für jeden Verantwortung übernimmt.
Es gemeinsam tun
    Manche Aufgaben fallen schwer, weil sie langweilig und monoton sind. Bügeln oder Spülen wird zur Strapaze, wenn der Berg der knitterigen Wäsche nur langsam schmilzt und der Turm schmutzigen Geschirrs kaum kleiner werden will. Dann kommen besonders schnell unangenehme Gedanken auf, wenn ich allein dabei bin. Wenn ich bügeln kann und ein anderes Familienmitglied die Wäsche faltet, wenn ich spüle und jemand anders den Tisch deckt, dann bin ich nicht allein.
    Viele Arbeiten in der Familie können gemeinsam erledigt werden, wodurch die Arbeit ihre Mühsal verliert. Gemeinsames Aufräumen, gemeinsames Kochen, gemeinsames Tischdecken oder gemeinsames Putzen können durchaus kommunikativ sein und Freude machen. Diese Arbeiten fallen nun einmal an und müssen erledigt werden; aber dadurch, dass sie gemeinsam erledigt werden, verlieren sie ihre Eintönigkeit und sind zudem noch, wenn mehrere mithelfen, schneller fertig.
    Manche Aufgaben verlieren auch dann ihren Schrecken, wenn sie aufgeteilt oder gebündelt werden. Natürlich gilt das nicht für alle Tätigkeiten. Arbeiten mit Verletzungsgefahr (wie das erwähnte Bügeln) kann man kleinere Kinder noch nicht selbst machen lassen. Im Teenageralter sieht das aber schon anders aus. Neben der Arbeitsersparnis für die Erwachsenen ergibt sich dann ein Lernfeld für die Kinder: Auch Bügeln will gelernt sein! Können Arbeiten dieser Art noch nicht aufgeteilt werden, dann hilft es, sie zu bündeln. Das Bügeleisen muss nicht für eine einzige Bluse angestellt werden, sondern es lohnt sich eher, eine Stunde in der Woche alle anfallende Wäsche wegzubügeln.
    Je größer eine Familie wird, umso eher wird man sich fragen müssen, ob es wirklich notwendig ist, jedes Unterhemd zu bügeln, oder ob nicht alle in der Familie mehr Zeit hätten, wenn nicht auch noch die Unterwäsche gebügelt wird. Hier ist es an jeder Familie, die eigenen Schwerpunkte zu setzen. Dazu gehört aber auch die gute und genaue Überlegung: Ist es uns die Mühe wert, dass die Unterhemden eine Bügelfalte haben?
Arbeitszeitkonten
    Arbeitszeitkonten kennt jeder: Der Arbeitgeber schließt mit dem Arbeitnehmer eine Vereinbarung über die wöchentlich zu verrichtende Arbeitszeit. Innerhalb des vereinbarten Rahmens hat dann der Arbeitnehmer Gestaltungsspielraum. Die Bezahlung richtet sich nach dem Gesamtvolumen.
    Die Zeit, die Eltern für ihre Kinder aufwenden, die Familien miteinander verbringen, wird selbstverständlich nicht bezahlt, sie ist sozusagen unbezahlbar. Dennoch ist es manchmal so, dass in einigen Familien ein Elternteil die Hauptzeit der Erziehungszeit und Familienarbeit trägt. Hier gilt es für die ganze Familie genau hinzuschauen.
    Es mag Zeiten geben, in der die Hausarbeit sehr einseitig zeitlich geregelt ist, dauerhaft schadet es aber der Familie als ganzer, wenn z. B. nur die Mutter alle Hausarbeit erledigt und der Rest der Familie beim Staubsaugen zuschaut.
    Das Zeitkonto für die Hausarbeit wäre bei der Frau belastet, bei den übrigen Familienmitgliedern wäre es leer. Gleiches gilt für andere Arbeiten. Ziel sollte sein,
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