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Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert

Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert

Titel: Zeitmanagement in der Familie - Familie ist lebenswert
Autoren: Meike Wagener-Esser
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dem etwas sehr Kostbares bezeichnet wird, macht es deutlich: Den Wert macht nicht die Größe aus. Oder anders ausgedrückt: Wichtig ist die Qualität, nicht so sehr die Quantität. In jedem Alltag gibt es kleine, wertvolle Momente; sie müssen entdeckt und geschätzt werden. Am besten geht das, wenn wir lernen, die kleinen Dinge im Leben wieder zu sehen und unsere Aufmerksamkeit einmal nicht auf das Große zu lenken, sondern auch das Kleine, scheinbar Unscheinbare wieder schätzen lernen. Kleine Dinge sind oft die wirklich großen Dinge im Leben, und die Länge einer Zeit sagt nichts über ihren wirklichen Gehalt für unser Leben aus. Das zu erinnern entlastet sehr für die Planung meines persönlichen Zeitbudgets: Ich brauche mir nicht jeden Tag zig Stunden für mein persönliches Wohlbefinden, für meinen Partner oder meine Familie zu reservieren – nur die Zeit, die ich dann wirklich eingeplant habe, sollte ich auch wirklich zu schätzen und zu nutzen wissen.
Folgende Fragen können Sie als Eltern besprechen:
Sind wir uns bewusst, dass jeder Tag unseres Lebens 24 Stunden hat? Oder probieren wir oft, das Pensum von 48 Stunden in einen Tag zu pressen?
Wie leben wir unseren Kindern den Umgang mit der Zeit vor? Sagen wir oft: Ich habe jetzt keine Zeit dafür/für dich?
Können wir als Familie den Augenblick genießen, ohne gleich an die (vielleicht gar nicht eintretenden) Probleme von morgen oder übermorgen zu denken?
Ist uns als Eltern klar, dass unsere irdische Zeit begrenzt ist? Sprechen wir über dieses Thema auch altersgemäß mit unseren Kindern?

2.
Zeiterfahrungen heute
    Keine Zeit
Schneller, weiter, höher
Zeitfresser im Familienalltag
Ziel: Entschleunigung
Fragen
In diesem Kapitel geht es um folgende Werte:
Zeit wird nicht „mehr“, indem wir das Tempo der Tätigkeiten erhöhen
Zeit sollte bewusst gelebt werden

Keine Zeit
    Keine Zeit zu haben ist eigentlich ein Armutszeugnis. Für jeden und jede von uns hat der Tag 24 Stunden. Sie sind uns geschenkt, um unsere Lebenszeit in diesen Stunden sinnvoll zu nutzen.
    Keine Zeit zu haben bedeutet, Schwerpunkte im Leben so zu setzen, dass anderes keinen Platz mehr hat. Nur: Was ist das Andere, dem ich keinen Raum mehr geben möchte in meinem Leben? Sind es die ewigen Diskussionen darum, wer denn nun den Kleintierkäfig sauber zu machen hat? Oder ist es eine ältere Dame im Nachbarhaus, die mich bittet, ihr vom Supermarkt doch vielleicht ein Paket Mehl mitzubringen?
    Wofür nehmen wir uns im Alltag Zeit, wofür haben wir scheinbar Zeit und wofür nicht? Zeitfressern, wie die leidige Diskussion um den Kleintierkäfig, muss ich in der Tat nicht noch Zeit schenken . Meiner Nachbarin aber schon. Wenn ich für die Menschen in meinem Umfeld, für ihre Bedürfnisse und letztlich auch für meine eigenen dauerhaft keine Zeit mehr habe, dann stimmt mit meiner Lebensplanung etwas nicht. Besonders belastend ist es, wenn ich meine Zeit für etwas verbrauche und mir eigentlich etwas anderes viel wichtiger ist. Vielleicht hilft der folgende Gedanke: Ich habe Zeit, so viel wie jeder andere Mensch auch an diesem Tag.
    Natürlich gibt es auch Zeiträume, die ich nicht einfach verplanen kann: Wenn ich zur festgelegten Zeit zur Arbeit muss, wenn mein Zug zu einer bestimmten Zeit fährt, dann kann ich nicht einfach ohne wichtigen Grund etwas anderes tun. Aber es gilt – öfter als mir vielleicht zunächst bewusst ist: Wie ich meine Zeit einteile, liegt in erster Linie in meiner Entscheidungsbefugnis.
    Ich habe Zeit, soviel wie jeder andere Mensch auch an diesem Tag.
    Also: Ich verfüge durchaus über meine Zeit; ich muss sie mir nur nehmen, muss erwägen, was jetzt gerade dran ist, was wichtig ist. Dazu muss ich Situationen bewerten lernen. Entscheidungen treffen. Schwerpunkte setzen. Wer das kann, wird immer weniger sagen müssen: Ich habe keine Zeit.
Schneller, weiter, höher
    Kein Weg ist zu weit, keine Hürde zu hoch. Yes, we can! Na klar, wer will schon gerne zugeben, dass er oder sie Grenzen hat: Grenzen der Belastbarkeit, Grenzen der Fähigkeiten, Grenzen der Geduld.
    Nein, statt ehrlich mit uns selbst und anderen umzugehen, gaukeln wir uns gegenseitig vor: Alles kein Problem. Und weil es für die anderen eben auch keine Probleme gibt, will ich doch jetzt nicht damit anfangen, hier einmal genauer nachzudenken und ehrlich zuzugeben: Auch wenn alle kein Problem damit haben, ich habe eins. Unsere Leistungsgesellschaft lässt uns oft keine Spielräume. Wir dürfen nicht
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