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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs
Autoren: Raymond E. Feist
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auf die Verwandtschaft mit Tasaio beruft, sofern die Acoma nicht geopfert werden.«
    Mit einem Blick so hart wie Stein betrachtete Fumita die Lady der Acoma. »Ein Narr ist der Lord, der annimmt, daß die Götter ein solches Interesse an seinen Feinden haben. Desio überschritt wohlüberlegte Grenzen, als er diesen Schwur leistete. Die Götter gestatten nicht, daß ein solcher Schwur widerrufen wird. Seine Verwandten müssen die Folgen erdulden.«
    Doch Mara hatte das Gefühl, als würde Kevin neben ihr stehen, und seine unbezähmbaren fremden Überzeugungen hinterließen eine Forderung in ihrem Kopf, die nicht einmal die Erhabenen erfüllen konnten. »Was ist mit Tasaios unschuldiger Frau und den Kindern?« bat sie. »Soll ihr Leben auch für die Ehre hingegeben werden?«
    In dem verzweifelten Bemühen, ihr Anliegen durchzusetzen, wirbelte sie herum und blickte ihren Feind an, nur Mitleid in den Augen. »Entlaßt Eure Kinder aus der Treue gegenüber dem Natami der Minwanabi, und ich werde sie im Haus Acoma adoptieren. Ich bitte Euch, laßt ihnen ihr Leben.«
    Tasaio sah sie an; er wußte sehr wohl, daß ihre Betroffenheit aus tiefstem Herzen kam. Allein aus dem Wunsch, sie zu verletzen, schüttelte er grausam den Kopf. »Soll ihr Blut auf Eurem Gewissen lasten, Mara.« Mit diesen Worten zog er den Stab des Clanlords der Shonshoni aus seinem Gürtel. »Mylord der Sejaio«, sagte er zu einem stiernackigen Mann am Rand, »ich übergebe ihn jetzt Eurer Verantwortung.«
    Als er den Amtsstab aus der Hand gab, schenkte er den Hallen der Macht einen letzten Blick. Dann schaute er spöttisch auf Mara und den Kaiser und drehte sich mit aller Anmut und Arroganz zu dem schlanken Magier neben Fumita um. »Ich bin bereit, Erhabener.«
    Der Magier holte eine metallene Vorrichtung aus seiner Robe, und ein schwaches Summen erklang im Saal. Als er seine Hand auf Tasaios Schulter legte, verschwanden beide ohne Vorwarnung, der einzige Beweis ihres Verschwindens ein schwacher Zustrom von Luft an der Stelle, wo sie gestanden hatten.
    Der Lord der Sejaio blickte den Stab an, den er jetzt hielt, und ging widerstrebend zum Kaiser. »Majestät! Ich weiß nicht, ob ich zum Wohle des Kaiserreiches handle oder nicht.« Er blickte die anderen Lords an, die sich einmütig um Mara und Fumita scharten. »Doch es heißt, daß die Götter ihre Gunst den Gewinnern im Großen Spiel schenken. Ich übergebe Euch das Amt des Clanlords der Shonshoni.«
    Ichindar nahm auch den letzten der fünf Amtsstäbe entgegen. In deutlichen Worten und mit jetzt von niemandem mehr angezweifelter Autorität verkündete er: »Das Amt des Kriegsherrn ist nicht mehr!« Ohne weitere Zeremonie zerbrach er jeden Stab in zwei Hälften und warf die Überreste zu Boden. Dann, während noch die Reste der Stäbe klappernd die Stufen des Podestes hinabrollten, rief er Kamatsu von den Shinzawai zu sich.
    Hokanus Vater verbeugte sich tief. »Majestät?«
    »Das Kaiserreich braucht Euch«, entschied das Licht des Himmels. »Ich schaffe ein neues Amt und ernenne Euch zum Kaiserlichen Kanzler.«
    Wieder verbeugte Kamatsu sich. »Majestät, im Dienst am Kaiserreich nehme ich erfreut an.«
    Der Versammlung der Edlen verkündete Ichindar: »Kamatsu von den Shinzawai ist meine Stimme und mein Ohr. Er wird Eure Bitten, Eure Bedürfnisse und Eure Vorschläge hören, wenn wir uns daranmachen, die Nation neu zu schmieden.« Als der neue Kaiserliche Kanzler wieder beiseite getreten war, rief das Licht des Himmels einen anderen Namen.
    »Frasai von den Tonmargu!«
    Der alte Soldat trat vor ihn. »Majestät?«
    »Wir werden jemanden zur Betreuung der militärischen Angelegenheiten benötigen. Wenn Kamatsu meine Stimme und mein Ohr ist, werdet Ihr als mein guter Arm handeln?«
    »Im Dienst am Kaiserreich!« erwiderte Lord Frasai mit seiner tiefen Stimme.
    Ichindar umriß die neuen Pflichten: »Frasai von den Tonmargu wird den Titel Kaiserlicher Oberherr tragen. Er wird die Angelegenheiten des Kaiserreiches regeln, wie es früher der Kriegsherr getan hat, doch nur auf meine Bitte hin.« Dann neigte Ichindar seinen glänzenden Helm in Richtung der Gestalt neben Mara. »Weiterhin ernenne ich Hoppara von den Xacatecas zu seinem Stellvertreter.«
    Der jugendliche Lord grinste Mara an. »Im Dienst am Kaiserreich!« rief er überschwenglich.
    Mara reichte ihm Tasaios Schwert. »Schickt es den Wüstennomaden, um den Eid Eures Vaters zu ehren.«
    Hoppara von den Xacatecas nahm das uralte Schwert aus ihren
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