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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe
Autoren: Trish Morey
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das heißen?“
    Sir Rodney schaffte es tatsächlich, begeistert zu wirken. „Wissen Sie, wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir am besten durch einen Wettbewerb herausfinden können, wer von Ihnen beiden sich mehr für den Posten eignet. Sie bekommen beide ein Thema gestellt, das wir ausgesucht haben – in diesem Fall sollen Sie über erfolgreiche Geschäftsmänner berichten, die sich aus irgendeinem Grund dafür entschieden haben, völlig zurückgezogen zu leben. Sie zeigen sich so selten in der Öffentlichkeit, dass wir kaum etwas über sie wissen. Carmen und sie sollen herausfinden, was sie bewegt und sie antreibt. Diejenige, die das beste Porträt liefert, kommt damit auf die Titelseite unserer jährlichen Sonderausgabe und wird zur Chefredakteurin ernannt.“
    „Aber Sir Rodney, ich habe das ganze Jahr über tolle Porträts geschrieben …“
    „Dann sollte diese Aufgabe kein Problem für Sie darstellen! Es tut mir leid, Saskia, aber der Vorstand will es nun mal so. Carmen und Sie sollen es untereinander ausfechten, und deshalb bleibt Ihnen nichts anderes übrig.“
    „Verstehe“, meinte sie kurz angebunden und hoffte, das Thema wäre nicht zu weit hergeholt. Bisher hatte sie viel reisen müssen, und sie hatte darauf gezählt, dass dies mit der Beförderung vorbei wäre, damit sie sich mehr um ihren Vater kümmern konnte. Was ihr allerdings Mut machte, war der Zeitrahmen. Man hatte ihr eine Frist von vier Wochen gesetzt, und sie würde zusehen, dass sie es schneller schaffte. Und dann hätte sie den Job in der Tasche, denn sie würde die bessere Story liefern. Das Ganze bedeutete also nur einen kurzen Aufschub.
    „Und wen hat man mir zugedacht?“, fragte Saskia.
    Sir Rodney setzte seine Brille auf, während er eine Mappe aufschlug, die vor ihm auf dem Tisch lag, und das Blatt darin überflog.
    „Offenbar eine sehr interessante Persönlichkeit. Jemanden aus Sydney, der inzwischen Geschäfte auf der ganzen Welt macht. Anscheinend handelt es sich um eine dieser typischen Erfolgsstorys eines Australiers griechischer Abstammung.“
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Ein Australier griechischer Herkunft aus Sydney?
    Nein, das konnte unmöglich sein …
    Es musste Dutzende von Männern geben, auf die diese Beschreibung zutraf …
    Es war unmöglich …
    „Er heißt Alexander Koutoufides. Haben Sie schon von ihm gehört?“
    Plötzlich hatte Saskia das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ob sie schon von ihm gehört hatte? Trotz der bitteren Gefühle, die nun in ihr aufstiegen, hätte sie beinah hysterisch gelacht.
    Er war der Mann, den sie damals naiverweise zu lieben geglaubt hatte, derselbe Mann, der sie einfach aus dem Bett geworfen hatte – bevor er sich abgewandt und ihren Vater ruiniert hatte.
    Und ob sie Alexander Koutoufides kannte!
    Und auf keinen Fall würde sie einen Artikel über ihn schreiben. Unter keinen Umständen würde sie diesem Kerl je wieder gegenübertreten, geschweige denn sich lange genug in seiner Gegenwart aufhalten, um ihm zwanzig Fragen zu stellen.
    Sir Rodney hatte nicht auf ihre Antwort gewartet, weil er offenbar mit einer Zusage rechnete. Saskia riss sich zusammen und versuchte, sich auf seine Worte zu konzentrieren.
    „Anscheinend hat er vor ungefähr acht Jahren in der Geschäftswelt für Aufsehen gesorgt, als er sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Er hat alle Interviews abgelehnt, gleichzeitig aber seine geschäftlichen Interessen auf die Nordhalbkugel ausgeweitet …“
    Sie hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. Mehr musste sie nicht hören. „Es tut mir leid, Sir Rodney. Ich halte es für keine gute Idee, wenn ich über Alexander Koutoufides berichte.“
    Er schwieg einen Moment und beugte sich so langsam vor, dass sein Stuhl knarrte. „Ich habe Sie nicht nach Ihrer Meinung gefragt, sondern Ihnen Ihre Aufgabe zugeteilt.“
    „Nein“, beharrte sie. „Nicht Alexander Koutoufides. Auf keinen Fall.“
    Ungläubig betrachtete er sie, bevor er die Mappe auf den Tisch knallte. „Aber warum, in aller Welt, lassen Sie sich diese Gelegenheit entgehen, wenn Ihre Beförderung auf dem Spiel steht?“
    „Weil ich Alexander Koutoufides kenne. Wir …“ Nervös befeuchtete sie sich die Lippen, während sie nach den richtigen Worten suchte. „Man könnte es so ausdrücken, dass wir eine gemeinsame Vergangenheit haben.“
    Nun richtete er sich auf, und seine Augen begannen zu funkeln. „Hervorragend!“, rief er in der für ihn
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