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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe
Autoren: Trish Morey
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musste er schließlich einmal das Haus verlassen.
    Und die Frau? Saskia unterdrückte einen Anflug von Groll. Nein, sie war nicht eifersüchtig. Außerdem lag es nahe, dass es sich um seine Schwester handelte. Andererseits hatte er lediglich Jeans getragen.
    Saskia seufzte gereizt. Es spielte ohnehin keine Rolle. Bestimmt war sie nicht die Einzige gewesen, die Alex mit hierhergenommen hatte.
    Vorsichtig ging sie den Strand entlang. Es war noch dunkler geworden, und der überwucherte Zugang zu dem Pfad war kaum auszumachen. Noch immer suchte sie danach, als sie hinter sich Sand knirschen hörte.
    Ihr blieb keine Zeit mehr, sich umzudrehen. Mit stählernem Griff umfasste jemand ihren Arm. Sie stieß einen schockierten Laut aus und versuchte sich zu befreien. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und stolperte. Mit dem Gesicht nach unten fiel sie in den Sand, während ihr Angreifer, der auf ihr lag, ihr den Arm umdrehte und ein höllischer Schmerz ihre Schulter durchzuckte.
    „Wer sind Sie, und was wollen Sie?“
    Angst stieg in ihr auf. Dass sie ihren Widersacher kannte, beruhigte Saskia nicht im Mindesten, weil sie wusste, wozu er fähig war. Zudem würde er sie nicht gerade willkommen heißen, wenn er erfuhr, wer sie war.
    Saskia zuckte zusammen und hob den Kopf, als Alex sie hochzog. „Du tust mir weh“, keuchte sie.
    „Was, zum Teufel …?“
    Sofort ließ er sie los und rollte sich zur Seite, entsetzt, weil er eine Frau zu Boden geworfen hatte. Allerdings hatte er auch nicht ahnen können, wer sich unter der Mütze und der weiten Jacke verbarg, und außerdem hatte sie hier nichts zu suchen. Ohne sie aus den Augen zu lassen, hatte er ihr den einzigen Fluchtweg abgeschnitten.
    „Was machen Sie hier? Das ist ein Privatstrand.“
    Vorsichtig stützte sie sich auf ihren Ellbogen und setzte sich auf, wobei sie trotzig das Kinn hob. Er betrachtete sie stirnrunzelnd und versuchte, ihr Gesicht zu erkennen. Als sie ihre Position veränderte, wurden ihre Züge vom Mondlicht erhellt. Im selben Moment nahm sie die Mütze ab und schüttelte ihr goldblondes Haar, das ihr dann in Wellen über die Schultern fiel. Und schließlich lächelte sie humorlos.
    „Ich bin deinetwegen hier, Alex.“
    Nun wurde ihm alles klar.
    „ Theos !“, rief er und sprang auf. „Was, zum Teufel, tust du hier?“
    „Ich wollte dich interviewen“, erwiderte sie ruhig, bevor sie ebenfalls aufstand und sich den Sand von den Sachen klopfte. „Aber erst musste ich dich finden.“
    Kaum hatte sie den Satz zu Ende gesprochen, schnappte er sich ihre Tasche und begann sie zu durchsuchen.
    „He, was soll das?“, protestierte sie und entriss sie ihm wieder.
    Doch er hatte bereits ihr Handy und ihre Kamera herausgenommen und schaltete diese nun ein, um sich die Bilder anzusehen.
    „ Vlaka !“, fluchte er leise, sobald er die Fotos von sich auf dem Balkon sah. Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können? Das hier war keine unschuldige Besucherin. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis die Paparazzi sie belagerten. Marla und er waren in dem Haus nicht mehr sicher.
    Er öffnete die Kamera, nahm die Chipkarte heraus und warf sie ins Meer.
    „Das kannst du nicht machen!“
    „Ich habe es aber getan.“
    Daraufhin wandte er sich wieder zu ihr um, um sie ausgiebig zu betrachten. Die kleine Saskia Prentice war erwachsen geworden. Noch immer rahmten die langen Locken ihr herzförmiges Gesicht, noch immer hatte sie diesen etwas zu breiten Mund, helle, zarte Haut und ungewöhnlich grüne Augen. Doch die Kurven, die sich unter ihrer Jacke abzeichneten, ließen erahnen, dass sie nicht mehr die Figur eines Teenagers hatte. Und statt Unschuld verriet ihr Blick nun Härte und Zynismus.
    Einen Moment lang fragte er sich, wie viel er dazu beigetragen hatte. Aber er verdrängte den Gedanken sofort wieder. Es musste an ihrem Job liegen, denn in ihrer Branche waren alle abgebrüht.
    Eine Branche, die er verabscheute.
    „Du bist Reporterin.“ Er steckte ihr Handy und ihre Kamera in die Tasche seines Hemds, das er sich schnell übergeworfen hatte, bevor er aus dem Haus geeilt war. „Es ist wohl kaum überraschend, dass jemand wie du bei der Skandalpresse gelandet ist.“
    „Ich bin Journalistin “, verkündete sie und atmete scharf aus. „Bei einem Wirtschaftsmagazin. Würdest du mir jetzt bitte meine Sachen zurückgeben?“
    „Damit du noch ein Foto machen oder deine Kollegen herrufen kannst?“ Natürlich wusste er genau, welche Art von Wirtschaftsmagazin
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