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Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Zeit der Rache - Zeit der Liebe

Titel: Zeit der Rache - Zeit der Liebe
Autoren: Trish Morey
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verbreiten, was du mir damals angetan hast? Ja, ich würde es tun. Aber wenn du mir das Interview gibst, muss ich nicht publik machen, was für ein mieser Kerl du bist und wie naiv ich war.“
    „Also gut, einverstanden.“
    Saskia senkte die Lider, doch der Ausdruck in ihren Augen war ihm nicht entgangen. Hatte er Genugtuung verraten. Oder gar Angst? Als sie ihn wieder ansah, war er jedenfalls verschwunden.
    „Gut“, sagte sie, fast als würde es ihr leidtun. „Wann wollen wir ein Treffen vereinbaren? Ich halte mich, so gut es geht, im Hintergrund. Allerdings musst du mir auch für Fragen zur Verfügung stehen.“
    „Warte mal. Ich habe mich mit einem Interview einverstanden erklärt. Nicht mehr.“
    „Aber …“
    „Und du hast zehn Minuten. Die Zeit läuft.“
    „Nein! So arbeite ich nicht. Ich kann kein Porträt über jemanden schreiben, mit dem ich zehn Minuten gesprochen habe.“
    „Wie lange brauchst du dann?“
    „Mindestens eine Woche. Manchmal länger. Es hängt davon ab, wie gut mein Gesprächspartner mitmacht. Ich muss sehen, wie du in deinem Job bist. Ich brauche Zugang zu deinem Büro.“
    „Eine Woche? Auf keinen Fall. So lange bin ich nicht einmal im Land.“
    Nun funkelten ihre Augen kalt. „Das wäre dann erledigt. Entweder schreibe ich ein Porträt oder ich sage in einem Artikel die Wahrheit über dich. Und ich warne dich, der Artikel wird sehr gut sein, wenn auch nicht unbedingt für dich.“
    Wellen, verursacht von einer vorbeifahrenden Fähre, schlugen an den Strand, Zikaden zirpten im Gebüsch, und die ganze Zeit funkelte Saskia ihn herausfordernd an. Warum, zum Teufel, hatte sie ausgerechnet jetzt wieder in sein Leben treten müssen?
    Das Handy in seiner Tasche klingelte dreimal, und ohne den Blick von ihr abzuwenden, nahm Alex es heraus und schaltete es ein, weil er instinktiv wusste, dass es sein Mitarbeiter Jake war.
    „Ja?“
    Er lauschte einen Moment und hörte dann erleichtert, dass Marla am nächsten Tag zu dieser Zeit auf dem Weg in die Vereinigten Staaten wäre. Die nächsten Worte seines Mitarbeiters ließen ihn jedoch nachhaken. „Was soll das heißen, ein Ablenkungsmanöver?“
    „Auf dem Flughafen wimmelt es immer noch von Reportern“, erwiderte Jake Wetherill. „Wir können Marla mit dem Hubschrauber nach Brisbane fliegen und von dort aus verschwinden, aber es kann sein, dass es da genauso aussieht. Wenn wir es allerdings irgendwie schaffen würden, dich in den Blickpunkt zu rücken, kann Marla vielleicht unbemerkt durchkommen.“
    Alex, der nach wie vor Saskia ansah, kniff die Augen zusammen. „Ein Ablenkungsmanöver?“, wiederholte er, während seine Gedanken sich überschlugen. Vielleicht funktionierte es ja. Und womöglich profitierte er sogar davon … „Abgemacht“, sagte er kurz angebunden, bevor er das Telefon ausschaltete und wieder einsteckte.
    Saskia betrachtete ihn misstrauisch, während er bemüht lächelte. „Was sollte das?“
    „Du kommst jetzt mit.“ Er umfasste ihr Handgelenk. „Du hast nicht viel Zeit, um dich fertig zu machen.“
    „Wofür?“
    „Du sollst dein Porträt haben.“
    Sie rührte sich jedoch nicht von der Stelle. Offenbar traute sie ihm nicht. Kluges Mädchen.
    „Was ist der Haken bei der Sache? Was hast du mit dem Ablenkungsmanöver gemeint?“
    „Es gibt keinen Haken.“ Kurzerhand zog Alex sie hinter sich her, sodass sie gezwungen war, ihm zu folgen. „Ich schlage dir ein Geschäft vor. Du bekommst dein Porträt, und als Gegenleistung tust du etwas für mich.“
    „Und was?“
    Unvermittelt blieb er stehen und drehte sich zu ihr um, sodass sie fast mit ihm zusammengestoßen wäre. Argwöhnisch und mit leicht geöffneten Lippen blickte sie ihn an.
    „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu viele Fragen stellst?“
    „Ich bin Journalistin“, erinnerte sie ihn, den Blick auf sein aufgeknöpftes Hemd gerichtet. Dann wich sie einen Schritt zurück und sah ihm in die Augen. Als sie merkte, dass er sie betrachtet hatte, erschrak sie ein wenig. „Es ist mein Job.“
    „Und ich gebe dir nur die Gelegenheit, ihn auszuüben“, verkündete er.
    „Was soll ich machen?“
    Alex betrachtete sie. Ihre Locken schimmerten im Mondlicht, und einen verrückten Moment lang verspürte er den Drang, ihr die Hand um den Nacken zu legen und sie zu küssen.
    Er musste den Verstand verloren haben!
    Falls er im Lauf der Jahre eines aus seinen Fehlern gelernt hatte, dann, sie nicht wieder zu machen. Und das mit Saskia war ein
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