Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
der linken Hand durchsuchte er seine Taschen. Er holte eine Automatik heraus, eine dicke Brieftasche und ein Handy.
    »Wer hat euch geschickt?«, fragte er.
    »Mister Petrosian«, japste der Typ.
    Der Name sagte Reacher überhaupt nichts. Er hatte mal von einem russischen Schachweltmeister namens Petrosian gehört. Vielleicht war es auch ein Panzergeneral gewesen. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach leitete keiner von beiden einen Schutzgeldring in New York. Er lächelte ungläubig.
    »Petrosian?«, sagte er. »Das soll wohl ein Witz sein.«
    Er versuchte so höhnisch wie möglich zu klingen, so als ob seine Auftraggeber mit allen möglichen Konkurrenten gerechnet hätten, die ihnen Ärger machen könnten, aber mit Petrosian zu allerletzt, weil der ein so kleiner Fisch war, dass man ihn überhaupt nicht zur Kenntnis nahm.
    »Du willst uns veräppeln, stimmt’s?«, sagte er. »Petrosian? Ist der übergeschnappt?«
    Der andere Typ rührte sich. Wie in Zeitlupe bewegte er
Arme und Beine, versuchte sich aufzustützen. Reacher drückte mit dem Schläger kurz zu, riss ihn dann hoch und zog ihn dem anderen Typen über den Kopf. Keine anderthalb Sekunden später hatte er ihn wieder an Ort und Stelle. Der zweite Typ würgte, als er ihm das Holz wieder quer über die Kehle rammte. Der andere lag schlaff am Boden. Nicht wie im Kino. Nach drei Schlägen auf den Kopf wehrt sich niemand mehr. Danach ist einem eine Woche lang schlecht, schwindlig und speiübel. Kann man sich kaum auf den Beinen halten.
    »Wir haben eine Nachricht für Petrosian«, sagte Reacher leise.
    »Was für eine Nachricht?«, japste der Typ.
    Wieder lächelte Reacher.
    »Euch«, sagte er.
    Er griff in seine Tasche und holte die Aufkleber und den Leim heraus.
    »Bleib jetzt ganz ruhig liegen«, sagte er.
    Der Typ blieb ganz ruhig liegen. Er tastete mit den Händen nach seinem Hals, aber das war alles. Reacher zog das Papier von der Rückseite des Plastikstreifens ab, quetschte einen Strang Klebstoff darauf und drückte ihn den Typ mit aller Kraft auf die Stirn. Er strich einmal mit dem Finger drüber, dann ein zweites Mal. Das Mostro’s steht schon unter Schutz , stand auf dem Klebstreifen.
    »Lieg still«, sagte er noch mal.
    Er nahm den Schläger, ging zu dem anderen Typ, packte ihn an den Haaren und drehte sein Gesicht nach oben. Benutzte reichlich Klebstoff und pappte ihm das zweite Etikett auf die Stirn. Fangt keinen Krieg mit uns an , stand auf diesem. Er durchsuchte seine Taschen und machte die gleiche Beute. Eine Automatik, eine Brieftasche und ein Telefon. Dazu der Schlüssel für den Benz. Er wartete, bis sich der Typ wieder rührte. Dann warf er einen Blick zu dem zweiten Typ. Der kroch auf allen vieren herum und zupfte an dem Aufkleber auf seiner Stirn.
    »Der geht nicht ab!«, rief Reacher. »Du reißt dir nur die Haut weg. Richte Mister Petrosian viele Grüße von uns aus, und geh anschließend ins Krankenhaus.«
    Er drehte sich um. Drückte dem anderen Typ den restlichen Klebstoff in die Hände, presste sie zusammen und zählte bis zehn. Chemische Handschellen. Er packte ihn am Kragen, zerrte ihn hoch und hielt ihn fest, bis er wieder aus eigener Kraft stehen konnte. Dann schmiss er dem zweiten Typ die Autoschlüssel zu.
    »Ich glaube, diesmal musst du fahren«, sagte er. »Und jetzt haut ab.«
    Der Typ stand da, warf einen Blick nach links und rechts. Reacher schüttelte den Kopf.
    »Denk nicht mal dran«, sagte er. »Sonst reiß ich dir die Ohren ab und stopfe sie dir ins Maul. Und lasst euch hier nie wieder blicken. Niemals. Sonst schicken wir euch jemand auf den Hals, der viel schlimmer ist als ich. Derzeit bin ich der beste Freund, den ihr habt, okay? Ist das klar?«
    Der Typ glotzte vor sich hin. Dann nickte er zögernd.
    »Also zischt ab«, sagte Reacher.
    Der Typ mit den zusammengeklebten Händen war so benommen, dass er kaum gehen konnte. Der andere wusste nicht recht, wie er ihm beistehen sollte. Unter dem Arm konnte er ihn nicht fassen. Er überlegte einen Moment lang, ging dann vor ihm in die Hocke, tauchte zwischen den zusammengeleimten Händen auf und nahm ihn huckepack. Er schleppte sich davon und hielt an der Einmündung der Gasse inne, wo er sich deutlich im Lichtschein von der Straße abzeichnete. Er beugte sich vornüber, lud sich seinen Partner auf die Schulter und verschwand.
    Bei den Schusswaffen handelte es sich um Beretta M9, Neun-Millimeter-Pistolen, wie sie auch das Militär verwendete. Reacher hatte dreizehn Jahre

Weitere Kostenlose Bücher