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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)
Autoren: Lee Child
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hüpften. Er fuhr herum und sah zwei Limousinen, die sich mit voll aufgeblendeten, tanzenden Scheinwerfern hinter ihm quer stellten. Leute stürzten heraus und rannten auf ihn zu. Sein Auto war eingeklemmt, stand inmitten einer gleißenden Glocke aus Licht. Leute huschten durch Licht und Dunkelheit, kamen auf ihn zu. Sie hatten Schusswaffen und trugen dunkle Westen über ihren Mänteln. Sie umstellten sein Auto. Im grellen Lichtschein, der von hinten auf sie fiel, sah er etliche Schrotflinten, an denen Taschenlampen befestigt waren. Nebel stieg vom Fluss auf und hing in der Luft, und die Strahlen ihrer Lampen zuckten im Dunst hin und her.
    Eine Gestalt trat dicht an sein Auto, hob die Hand und klopfte neben seinem Kopf an die Scheibe. Die Hand wurde geöffnet. Es war eine kleine Hand, blass und schmal. Eine Frauenhand. Eine Taschenlampe wurde darauf gerichtet, so dass er die Dienstmarke sah, die sie hielt. Sie sah aus wie ein kleiner, golden funkelnder Schild. Oben auf dem Schild prangte ein goldener Adler, der den Kopf zur Seite gewandt hatte. Dann wurde die Taschenlampe näher rangehalten, und Reacher erkannte die erhabenen Lettern auf der Plakette, Gold auf Gold. Er starrte darauf. Federal Bureau of
Investigation stand dort. US Department of Justice . Die Frau drückte die Dienstmarke ans Fenster. Mit einem kalten, metallischen Laut traf sie auf das Glas. Sie schrie ihm etwas zu. Ihre Stimme drang aus der Dunkelheit zu ihm.
    »Stellen Sie den Motor ab!«, schrie sie.
    Er sah nichts außer den Lichtstrahlen, die auf ihn gerichtet waren, und dem Nebel, der in der Luft hing. Er stellte den Motor ab, hörte aber nur das Knirschen zahlloser Stiefel auf seiner Auffahrt.
    »Legen Sie beide Hände aufs Lenkrad!«, rief die Frau.
    Er legte beide Hände aufs Lenkrad und saß still da, das Gesicht zur Tür gewandt. Sie wurde von außen geöffnet, worauf das Licht anging und auf die dunkelhaarige Frau aus dem Restaurant fiel. Der rotblonde Typ mit dem hellen Schnurrbart war neben ihr. Sie hatte die FBI-Marke in der einen Hand und eine Schusswaffe in der anderen. Die Waffe war auf seinen Kopf gerichtet.
    »Raus aus dem Wagen«, sagte sie. »Ganz langsam.«
    Sie trat zurück, folgte aber mit der Waffe jeder Kopfbewegung von ihm. Er drehte sich um, schwang die Beine aus dem Fußraum des Wagens und hielt inne, eine Hand auf der Sitzlehne, die andere am Lenkrad, bereit, die Füße auf den Boden zu setzen. Er sah ein halbes Dutzend Männer vor sich, die vom gleißenden Scheinwerferlicht erfasst wurden. Hinter ihm waren vermutlich noch mehr. Beim Haus möglicherweise noch weitere. Und unten an der Einmündung in die Auffahrt ebenso. Die Frau trat einen weiteren Schritt zurück. Er stieg aus und blieb vor ihr stehen.
    »Drehen Sie sich um«, sagte sie. »Legen Sie die Hände auf den Wagen.«
    Er tat, wie ihm geheißen. Das Blech fühlte sich kalt und glitschig vom nächtlichen Tau an. Er spürte Hände, die jeden Zentimeter seines Körpers abtasteten. Sie nahmen seine Brieftasche aus dem Mantel und das erbeutete Geld aus seiner Hosentasche. Jemand drängte sich an seiner Schulter
vorbei, beugte sich in das Auto und zog die Zündschlüssel ab.
    »Gehen Sie jetzt zu dem Wagen«, forderte ihn die Frau auf.
    Sie deutete mit ihrer Dienstmarke hin. Er drehte sich um und sah Scheinwerfer, die durch den Nebel drangen, einen knappen Meter an seinen Beinen vorbei. Eine der Limousinen bei der Garage. Er ging darauf zu. Durchsucht seinen Wagen , hörte er jemanden hinter sich schreien. Ein Typ mit einer dunkelblauen Kevlarweste erwartete ihn bei dem Auto vor der Garage. Er öffnete die hintere Tür und trat zurück. Die Aktentasche der Frau stand auf dem Rücksitz. Kunstleder mit oberflächlich eingeprägter Nahrung. Er klemmte sich daneben. Der Typ mit der kugelsicheren Weste knallte die Tür hinter ihm zu. Gleichzeitig ging die Tür gegenüber auf, und die Frau rutschte neben ihn. Ihr Mantel war offen, so dass er ihre Bluse und das Kostüm sah. Der Rock war staubschwarz und zu kurz. Er hörte Nylon knistern und sah dann wieder die Waffe, die nach wie vor auf seinen Kopf gerichtet war. Die Vordertür wurde geöffnet, und der rotblonde Typ kniete sich auf den Sitz und reckte sich nach der Aktentasche. Reacher sah die hellen Haare an seinem Handgelenk. Sein Uhrarmband. Der Typ machte die Tasche auf und holte ein Bündel Papiere heraus. Er knipste eine Taschenlampe an und richtete sie darauf. Reacher sah den eng gedruckten Text und seinen Namen,
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