Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
Zeit ein Karton eintrifft, den sie bei sich einlagern sollen. Sie hat ihnen allen eingeimpft, sich auf einen weiteren Besuch von ihr einzustellen und in der Zwischenzeit alles zu leugnen, falls ihnen jemand Fragen stellen sollte. Sie hat ihnen sogar die Ausreden vorgegeben, die Geschichten über die nicht vorhandenen Mitbewohnerinnen oder die versehentlichen Lieferungen.«
    Harper nickte und starrte auf die Badezimmertür.
    »Und dann hat sie Stanley angewiesen, die Lieferungen der Farbe in die Wege zu leiten«, sagte sie. »Anschließend ist sie dann nach Florida geflogen und hat Amy Callan umgebracht.
Danach Caroline Cooke. Und sie wusste auch, dass man nach dem zweiten Mord, der nach dem gleichen Muster begangen wurde, von einem Serientäter ausgehen und die ganze Sache Blake und seiner Abteilung in Quantico übertragen würde, worauf sie dann genau an der richtigen Stelle saß, um die Ermittlungen in die falsche Richtung zu lenken. Herrgott, es hätte mir auffallen müssen. Sie bestand darauf, den Fall zu übernehmen und auch weiter dabeizubleiben. Weil sie in der idealen Position war, nicht? Wer hat das Profil erstellt? Sie. Wer bestand darauf, dass das Motiv beim Militär zu suchen sei? Sie. Wer hat gesagt, wir fahnden nach einem Soldaten? Ebenfalls sie. Man hat Sie sogar auf ihre Veranlassung hin festgenommen, als lebendes Beispiel dafür, wonach wir Ausschau halten sollten.«
    Reacher schwieg. Harper starrte weiter die Tür an.
    »Aber sie hatte es von Anfang an nur auf Alison abgesehen«, sagte sie. »Und deswegen wollte sie sich auch nicht mehr an den Zeitrahmen halten, vermute ich. Weil sie völlig aufgedreht war, unter Hochspannung stand und nicht mehr warten konnte.«
    »Sie hat uns sogar zum Ausspionieren benutzt«, erklärte Reacher. »Hat sich bei uns nach Alisons Haus erkundigt, wissen Sie noch? Sie wollte in Zukunft schneller zuschlagen und hatte keine Zeit mehr zum Auskundschaften. Deshalb überließ sie die Sache uns. Können Sie sich noch dran erinnern? Ist es abgelegen? Ist die Tür verschlossen? Wir waren ihre Späher.«
    Harper schloss die Augen. »An dem Tag, an dem Alison starb, hatte sie frei. Es war ein Sonntag. In Quantico war alles ruhig. Ich habe überhaupt nicht daran gedacht. Und sie wusste, dass niemand daran denken würde, nicht an einem Sonntag. Sie wusste, dass keiner da ist.«
    »Sie ist sehr gerissen«, meinte Reacher.
    Harper nickte. Schlug die Augen auf. »Und ich glaube,
das erklärt auch, weshalb es keine Spuren gab. Sie wusste, worauf wir an einem Tatort achten.«
    »Außerdem ist sie eine Frau«, sagte Reacher. »Die Ermittler waren aber auf der Suche nach einem Mann, weil sie es ihnen eingeredet hatte. Bei den Mietwagen lief es aufs Gleiche hinaus. Sie wusste, dass man auf einen Frauennamen stoßen würde, falls jemand Nachforschungen anstellen sollte, und darauf würde niemand weiter achten. Genau so ist es ja auch gekommen.«
    »Aber was für ein Name?«, fragte Harper. »Sie musste sich doch beim Autovermieter ausweisen.«
    »Bei den Fluglinien ebenfalls«, sagte Reacher. »Aber ich bin davon überzeugt, dass sie eine ganze Schublade voller Ausweise besitzt. Vermutlich von Frauen, die das FBI ins Gefängnis gebracht hat. Ihr werdet die Namen finden und feststellen, dass sie sie zur fraglichen Zeit am jeweiligen Tatort verwendet hat. Unverfängliche Frauennamen, die keinerlei Verdacht erregen.«
    Harper wirkte zerknirscht. »Ich habe die Nachricht weitergegeben, wissen Sie noch? Von Hertz? Die Sache hat nichts ergeben , habe ich gesagt. Es handelte sich nur um eine Frau, die geschäftlich unterwegs war. «
    Reacher nickte. »Sie ist sehr gerissen. Ich glaube, sie hat sich genauso gekleidet wie die Opfer, die sie aufsuchte. Sie hat sie beobachtet, und wenn sie ein Baumwollkleid trugen, hat auch sie eins angezogen. Wenn sie Hosen anhatten, zog sie ebenfalls Hosen an. Jetzt trägt sie zum Beispiel einen alten Pullover, genau wie Scimeca. Damit es nicht auffällt, wenn sie irgendwelche Fasern hinterlässt. Sie hat uns gefragt, wie Alison angezogen war, wissen Sie noch? Da sie keine Zeit zum Beobachten hatte, hat sie uns gefragt, in aller Unschuld und ganz beiläufig. Ist sie immer noch so sportlich und braun gebrannt, gekleidet wie ein Cowboy? Wir haben das bestätigt, und sie hatte garantiert Jeans und Stiefel an, als sie dort auftauchte.«
    »Und sie hat ihr das Gesicht zerkratzt, weil sie sie hasste.«
    »Nein, ich fürchte, das ist meine Schuld«, sagte er. »Ich habe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher