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Zeilen unserer Liebe (German Edition)

Zeilen unserer Liebe (German Edition)

Titel: Zeilen unserer Liebe (German Edition)
Autoren: Patricia Adam
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einmal geglückte Option Nummer drei:
    Ich bringe sie dazu, mich in ihr Leben wieder aufzunehmen, und arbeite mich Stück um Stück vor.
    Das allerdings bedarf eines Bluffs vom Feinsten.
    Schnell schnappe ich mir das strassbesetzte ›Ding‹ und kassiere sofort einen Blick, der sich unter anderen Umständen garantiert tödlich auswirken könnte.
    »Wie ich sehe, bietest du dich gerade an!? Nun, das trifft sich gut, ich suche nämlich einen Ghostwriter ...«

ein Gesichtsausdruck könnte sicherlich in die Geschichte eingehen. Als der Dämlichste jemals da gewesene. Doch nicht mal die Erkenntnis, dass ich mich total lächerlich mache, kann ihn aus meinem Gesicht entfernen.
    Hat dieser Mann tatsächlich gerade gesagt, dass er sich auf der Suche nach einem Ghostwriter befindet?
    Dieser Gedanken ist ebenso abwegig, wie ein plötzlicher Schneefall im August, und zwar in der Farbe dieses verfluchten Buches, welches er grinsend in der Hand hält.
    »Ich habe keine Ahnung, was du im Schilde führst, Blake«, zische ich. »Meine Antwort kannst du aber sofort bekommen: nein!«
    »Aber, aber, Jillian! Seit wann bist du denn so unhöflich?«, tadelt er mich und spitzt die vollen Lippen.
    Absicht! So wahr ich Jillian Sunder heiße: Das ist verdammte Absicht! Denn diese Geste genügt, um eine längst vergessene Wärme in meinem Unterbauch neu zu entfachen. Es kostet mich meine gesamte Überwindung, um den Blick auf seine Augen zu verlegen. Aber dort geht die Tortur ja unverändert weiter.
    Ich schlucke schwer, versuche mich in einer sicheren Stimme und fahre etwas gehaltener fort. »Bin ich nicht! Das übliche Klientel bekommt den Profi zu sehen ...«
    »Ach! Und ich falle wohl nicht in die ›übliche‹ Kategorie? Was bin ich deiner Meinung nach? Ein Straßenpenner, der dich um Almosen bittet?«
    Wenn man deinen Armani beäugt, das eindeutig teure Hemd ... die legere Haltung, würde ich eher behaupten, dass du hierher gekommen bist, um Gnadenbrot zu verteilen.
    »Doktorenarbeiten schreibe ich nur unter dem Vorbehalt, dass ich die Materie bereits kenne. Ärztefächer gehören nicht in mein Repertoire«, erkläre ich gelassen, nachdem ich mir sein einst angestrebtes Studienfach in Erinnerung gerufen habe.
    Steven versenkt seinen Blick in meinen Augen und berührt erneut etwas tief Schlummerndes in mir, was bitte, bitte nicht geweckt werden soll!
    Bitte!
    »Dieses Studium habe ich vor Antritt des letzten Jahres geschmissen ...«, bemerkt er verhalten und mit jener Stimme, die garantiert als Wecker fungiert.
    Ach! Sieh mal einer an! Du also auch? Tja, Mitleid wirst du von mir keines bekommen! Mich hat deine Aktion ebenfalls den Abschluss gekostet ...
    »Wie auch immer!« Zaghaft strecke ich die Hand nach meinem Notizbuch aus.
    Doch anstatt, dass er es endlich herausrückt, bekomme ich ein Kopfschütteln.
    »Wie ich sehe, hast du deine Angewohnheit, Angelegenheiten zuerst zu verarbeiten und erst dann aus deinem Leben zu werfen, immer noch nicht abgelegt«, schweift er ab und hebt zur Untermalung seiner Worte das ›Ding‹ an. Meine Augenbraue schießt auf der Stelle in die Höhe, weil ich den Irrwegen seiner Gedanken nicht wirklich folgen kann. »Scheu dich nicht, mich eines Besseren zu belehren, wenn ich falsch liege, aber verhält es sich nicht so, dass ein Ghostwriter den verwendeten Notizblock zusammen mit dem Skript abgibt?«
    Ha!
    Ha, ha!
    Der Typ hat sich doch ernsthaft mit dem Sachverhalt beschäftigt ... Und meine kleinen Macken hat er ebenfalls noch nicht vergessen.
    »So ungern ich auch zugebe, dass du recht hast, aber ja, so ist es!«
    »Ich gehe schwer davon aus, dass diese Antwort auf beides bezogen ist ...«, stellt er fest. »Nun! Ich denke, es wäre nur fair, dass es in meinen Besitz übergeht, sofern dir nichts daran liegt.«
    »Also wirklich! Was für ein Kindergarten! Nimm es mit, ich schenke es dir.« Mit diesen Worten winke ich den Kellner heran, um den Kaffee zu bezahlen, den ich kein einziges Mal angerührt habe. Steven allerdings gibt dem jungen Mann ein Zeichen, dass er sich vorerst fernhalten soll. Seine dominante Haltung und die autoritäre Ausstrahlung sind tatsächlich so gewaltig, dass dieser mitten im Gehen erstarrt. Nur einen unschlüssigen Blick hat er für mich übrig.
    »Davon mal abgesehen, dass man Geschenktes nicht weiterschenken sollte, will ich nicht nur das Buch. Du verkaufst eine Dienstleistung ... also bitte, sei so gut und befriedige meine Wünsche ...«

ine schöne Scheiße, in die du
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