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Zehnmall Männerliebe

Zehnmall Männerliebe

Titel: Zehnmall Männerliebe
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Controller, ganz und gar den Zahlen verschrieben, doch nachts erwacht Mr. Hyde und dann jage ich Frischfleisch wie diesen Bengel hier, zum Be i spiel.  
    „Also, ich dachte da an andere Dinge …“, beginne ich, aber Herzblättchen klopft mir auf die Schu l ter und unterbricht mich.  
    „Schon okay, ich mach das gerne. Dann komme ich morgen und fange ... mit dem Rasen an“, e r klärt er nach einem kurzen Blick auf meine Wiese.  
    Der Gedanke an den Traumprinzen mit freiem Oberkörper, schwei ß glänzend auf meinem Acker – Wow. Ich nicke und werfe einen Blick auf die Uhr. Holla, ich muss los!  
    „Gut, dann also morgen um ... sagen wir mal drei Uhr?“
    Mein Gegenüber zieht die Nase kraus und riskiert damit einen Kuss, doch diesmal reiße ich mich zusammen.
    „So spät?“, sagt er miesepetrig.
    „Am Wochenende schlafe ich aus“, erkläre ich großspurig. „Dann st e he ich vor zwölf nicht auf.“  
    „Aha“, brummt die braune Uniform, wirft noch einen Blick auf die Stelle, an der sich unsere Fahrzeuge geküsst haben und dreht sich um.
    „Bis morgen“, sagt er über die Schulter und steigt in den Wagen.
    Nachdem er ein paar Meter zurückgesetzt hat, gibt er Gas und braust an mir vorbei. Ich we r de das Gefühl nicht los, dass der Kerl mich verarscht hat. Mhm, mein Cabrio hat gar nicht viel abb e kommen. Ich u m runde den Wagen, springe hinein und in diesem Augenblick trifft es mich wie ein Blitz: Ich weiß weder  Kerlchens  Namen, noch habe ich mir das Kennzeichen des Wagens gemerkt. Er hat – sozusagen – vor meinen Augen Fahrerflucht begangen. Ve r dammt. Und nun? Wenn mein Traumprinz nicht erscheint, werde ich so lange vor dem UPS Depot herumlungern, bis ich ihn gefunden habe.  
     
    Am Samstagmorgen weckt mich gegen neun Uhr das Röhren einen Benzinmotors. Ich fahre hoch, schleppe mich zum Fenster und linse durch die Jalousie. Da ist er, mein Froschkönig. Nur mit Shorts bekle i det rasiert er meine Wiese mit einem richtig geilen Motormäher, der dröhnend und stinkend – ich kann den Benzingeruch bis hier wah r nehmen – über den Boden rumpelt. Wah! Ich will auch.  
    Schnell bin ich in eine Shorts geschlüpft und laufe hinaus, wobei ich auf dem Weg rasch in meine Turnschuhe springe. Ich erreiche Loverboy und tippe ihm auf die Schulter, woraufhin er heru m fährt und mich erschrocken anstarrt.  
    Die Haare hängen in einem unordentlichen Zopf über seinen Rücken und die schmale Brust glänzt vor Schweiß. Der Sommer zeigt sich in besonderer Güte und die Sonne strahlt schon jetzt heiß vom Himmel. Ich will ihn ablecken, die Nippel kosten und ihn … „Ich will auch mal mähen“, erkläre ich und zeige auf das Höllengerät.
    „Klar“, ruft mein heimlicher Liebling und überlässt mir den Benzinmäher. Wow! Es macht richtig Spaß, alle Nachbarn mit Gestank und Lärm anzulocken. Herr Müller von gegenüber steht am Zaun und schüttelt den Kopf, während sich Hermine Meier von nebenan geifernd auf die Terra s se begeben hat. Ihr hängt die Zunge schon aus dem Mund, während sie auf meine breite Brust starrt.  
    Zugegeben, ich muss einen geilen Anblick abgeben. Mit den schmalen Hüften, den dunklen L o cken und Augen, Erbe meiner italienischen Mutter, und mit meiner Größe wirke ich sicher wie der Hulk in fleisc h farben. Okay, meine Hose ist nicht so ausgefranst wie die des grünen Kerls, aber ansonsten passt das.  
    „Darf ich mir was zu trinken …?“, brüllt Dreamboy mir unerwartet ins Ohr.
    „Klar“, gebe ich über die Schulter zurück und nehme die nächste Lage Wiese in Angriff.
    Nur zwanzig Minuten später gleicht die ehemalige Wiese einem Rasen und ich bin völlig fe r tig und verschwitzt. Der Motor erstirbt und das nachfolgende Vogelgezwitscher erklingt g e dämpft, nachdem sich mein Gehör auf das laute Röhren eingestellt hat.  
    „Hier.“ Mein Froschkönig drückt mir eine Plastikflasche in die Hand.
    Mann-o-Mann, ich habe gleich nach dem Aufstehen, ohne Kaffee oder Frühstück den Rasen ni e dergemacht wie Superman einen erbärml i chen Schurken. Ich bin ein Held.  
    „Ich brauch eine Dusche“, stöhne ich und – verdammt - wie heißt der Kerl eigentlich?
    „Ich bin Jesus Calabrese“, verkünde ich. „Hast du auch einen N a men?“  
    „Carmito Dunkelmann“, antwortet mein Schatz in spe.
    Mhm, schöner Name. Carmito. Ich will ihn stöhnen, seufzen, wimmern hören und dann …
    „Ich hätte gern einen Kaffee“, sagt Carmito und ich komme sofort
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