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Zauberhaft verzwickt

Zauberhaft verzwickt

Titel: Zauberhaft verzwickt
Autoren: Serena S. Murray
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Traum sprechen sollte, doch dann verwarf sie den Gedanken wieder.
    Irgendwie war es ihr doch peinlich. Der Traum war einfach zu real für sie gewesen, als dass sie ihn so einfach hätte abtun können. Als sie geduscht hatte, ging sie in die Küche. Nate stand gerade am Kühlschrank und holte sich eine Flasche Wasser heraus.
    „Guten Morgen, Sonnenschein“, begrüßte er sie fröhlich. Chloe, die sich durchaus darüber im Klaren war, dass sie nicht fröhlich aussah, konnte sich dann doch ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Guten Morgen, Angebeteter meiner Schwester. Und, was hast du heute vor?“
    „Ach, ich werde den Tag über weiter an meinem Buch arbeiten. Dann hole ich Tate ab. Wir wollen mal wieder ausgehen zum Essen.“
    „Na dann wünsche ich euch viel Spaß.“ Als Nate den Raum verließ, schüttelte Chloe über sich selbst den Kopf. Wirklich, wie konnte nur Nate – oder eben eine Person, die ihm ähnlich sah – in ihren Träumen vorkommen? Gerade, als sie die Küche wieder verlassen wollte, stand der Kater in der Tür. Sein Blick war direkt auf sie gerichtet. Doch was sie seltsam fand, war, dass sie nicht das Gefühl hatte, ein Tier schaue sie an. Bewusst schüttelte sie das Gefühl ab. Wo auch immer Tate und Nate dieses Tier herhatten, es war seltsam. Sie bemerkte nicht, wie die Katze ihr folgte, bis zum Tor, das ihre Familie beschützte. Auch merkte sie nicht, wie er ihr hinterher schaute, während sein Schwanz unruhig hin und her zuckte.

Als Chloe die Tür ihrer Boutique öffnete, atmete sie erleichtert aus. Endlich konnte sie der Kälte entfliehen. Es war Ende September und definitiv zu kalt für diese Jahreszeit. Als sie ihren Mantel im hinteren Bereich der Boutique aufhängte, hörte sie, wie die Eingangstür geöffnet wurde.
    „Chloe, bist du da?“ Als sie lächelnd nach vorn in den Verkaufsbereich kam, begrüßte sie ein Mann, der im wahrsten Sinne des Wortes strahlte.
    „Gael, du lebst noch, was für ein Wunder.“ Als sie ihm einen Kuss auf die Wange gab, atmete sie sein Aftershave ein. Gael war der einzige Lichtalb, den sie kannte, der Aftershave trug.
    „Sei nicht so eingeschnappt. Ich weiß, ich habe dich die letzten Wochen und Monaten vernachlässigt. Ich hatte aber meine Gründe.“ Nun sah Chloe sich ihren Freund genauer an. Obwohl er lächelte, sahen seine Augen müde aus. Er war einen Kopf größer als sie, hatte hellblonde Haare, gelbe Augen und immer ein Lächeln im Gesicht.
    „Schätzchen, was ist los?“ Sie konnte nicht widerstehen und fuhr ihm durch seine unordentlichen Haare.
    „Sagen wir mal, ich habe herausgefunden, dass Ned nicht der Mann meines Lebens ist.“
    „Was ist passiert?“ Während sie das fragte, zog sie ihn nach hinten in ihr kleines Büro. Dort stapelten sich Papiere auf ihrem Tisch, die sie kurzerhand zur Seite legte. Gael ließ sich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch nieder. Da sie wusste, wie sie ihn ein wenig aufbauen konnte, schaltete sie die Kaffeemaschine ein. Eine magische Erfindung ihrer Schwester Laini. Innerhalb weniger Minuten duftete es nach dem schwarzen Lebenselixier in ihrem Büro. Dazu der Geruch einer Prise Magie und dieser Kaffee war 1000 mal besser als das Gebräu der Sterblichen.
    „Du weißt doch noch, dass wir beide vor einer Weile dieses Gespräch über unsere Zukunft hatten.“ Chloe nickte. Sie konnte sich daran noch gut erinnern. Sie hatten beide zwei Flaschen seines besten Rotweins intus gehabt. Gael war deprimiert gewesen und hatte sie sprichwörtlich mit seiner Laune hinunter gezogen. Das war der Tag gewesen, als sie ihre Tochter im Internat besucht hatte.
    „Na ja, nach diesem Gespräch habe ich viel nachgedacht. Ich habe Ned und mir einen Urlaub in einem Wellnessresort gebucht und gehofft, dass unsere Beziehung sich ein wenig vertieft. Nun ja, es dauerte keine Woche, da fing Ned an, mit dem Kellner, der uns jeden Abend bediente, zu flirten. Am letzten Abend erwischte ich sie dann in einer Kammer. Um genau zu sein, in einer Kammer, in der es nach Scheuermilch roch und an deren Wände diese alten verzauberten Besen standen, die aussehen wie alte Männerbärte.“ Chloe wurde das Herz schwer.
    „Oh, Gael, das tut mir so leid.“ Der Lichtalb winkte jedoch ab und sagte: „Weißt du, eigentlich war das doch ganz gut so. Stell dir vor, ich hätte noch weiter meine Zeit mit ihm vergeudet.“
    Chloe goss ihm einen großen Becher Kaffee ein. Das Zeug war heiß, doch Gael kippte den gesamten Inhalt mit einem Mal hinunter. Chloe
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