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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche
Autoren: Piers Anthony
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schwierig«, sagte Chester. »Das liegt in ihrer Natur. Sie können nichts dafür, selbst wenn sie es anders wollten.«
    »Da hast du recht!« bekräftigte Crombie Chesters Worte. Er war der typische Frauenhasser. »Und erst mal die mit der stärksten Magie – wer wäre sonst auf diese idiotische Maskerade gekommen? Die will doch nur mit ihrer Zauberei prahlen.«
    »Viel mehr hat sie ja auch nicht zum Prahlen«, sagte Chester. »Der König beachtet sie nicht.«
    »Der König ist ein kluger Magier!« stimmte Crombie ihm zu. »Wenn sie nicht gerade solchen Unfug veranstaltet, wie jetzt, macht sie mir den Palastdienst zur Hölle. Ach, ich wünschte, ich wäre mal wieder draußen auf einer richtigen Männermission wie damals, als Bink und ich –«
    Bink lächelte, als er sich daran erinnerte. »Dieser Technicolor-Hagelsturm war wirklich sagenhaft, nicht wahr? Wir hatten unter dem friedlichen Gewirrbaum gelagert –«
    »… und dann ist das Mädchen weggelaufen«, ergänzte Crombie. »Das waren noch Zeiten!«
    Überrascht merkte Bink, wie er zustimmte. Damals hatte ihm das Abenteuer überhaupt keinen Spaß gemacht, doch jetzt, so im nachhinein, war es von einer gewissen schimmernden Aura des Glanzes umhüllt.
    »Du hast mir gesagt, daß sie eine Gefahr für mich sei.«
    »Und das war sie ja auch«, meinte Crombie. »Sie hat dich schließlich geheiratet, nicht wahr?«
    Bink lachte, aber es wirkte ein bißchen gequält. »Wir gehen besser hinein, bevor die Erfrischungen alle sind.« Er drehte sich um und stolperte fast über einen weiteren kleinen Erdhaufen. »Habt ihr Maulwürfe im Palast?« fragte er in einem etwas scharfen Ton.
    Crombie blinzelte den Erdhaufen an. »Der war eben noch nicht da. Vielleicht hat die Party ja einen magischen Maulwurf angezogen. Ich werde den Hofgärtner benachrichtigen, wenn meine Schicht zu Ende ist.«
    Bink und Chester schritten hinein. Der Ballsaal des Palasts war von Königin Iris ausgeschmückt worden – natürlich. Es war eine Untersee-Dekoration: Seetang wogte aus felsigen Tiefen empor, und bunte Fische schwammen umher. An den Wänden hingen Entenmuscheln, und überall waren unterseeische Strände zu sehen, die sich auf magische Weise verschoben, so daß die Szenerie auf einen zukam, wenn man stehenblieb. Eine riesige Seeschlange zog sich um den Saal und schlängelte sich in pulsierenden Windungen durch die Wände.
    Chester blickte sich um. »Sie ist zwar ein Aas und eine Angeberin, aber ich muß zugeben, daß ihre Magie beeindruckend ist. Aber ich mache mir Sorgen wegen der Essensmenge. Ob wirklich genug da ist?«
    Doch diese Befürchtung erwies sich als unbegründet. Die Happen türmten sich berghoch und wurden von Königin Iris persönlich bewacht. Sie hatte eine Marinadekatze an einer Leine bei sich. Wenn jemand es wagte, sich an einer Delikatesse zu vergreifen, wurde diese von der Marinadekatze sofort mit Essig bespritzt. »Niemand bekommt etwas zu essen, bevor der große Preis vergeben worden ist«, verkündete Iris mit strengem Blick. Da sie sich als kriegerische Meerjungfrau verkleidet hatte, komplett mit spitzer Krone, Dreizack und einem mächtigen Schwanz, und die Spitzen des Dreizacks schleimüberzogen glänzten, was wohl ebenfalls eine Illusion war, aber ebensogut auch echtes Gift hätte sein können, genügte dies, um die Leute auch ohne Marinadekatze abzuschrecken.
    Bink und Chester trennten sich und mischten sich unter die anderen Gäste. Fast jedes bemerkenswerte Wesen in Xanth war anwesend bis auf Chesters Stute Cherie, die sich wahrscheinlich noch immer um das Fohlen kümmern mußte, und Binks Chamäleon, die noch immer mit ihrem Unglück beschäftigt war. Auch der Gute Magier Humfrey, der niemals freiwillig unter Leute ging, fehlte.
    Bink entdeckte seinen Vater Roland, der vom Norddorf gekommen war. Roland achtete darauf, Bink nicht durch allzu offene Gefühlsbezeugungen in Verlegenheit zu bringen. Sie gaben sich die Hand. »Hübsche Schuhe, mein Sohn.«
    Nach der Szene mit Chamäleon war das allerdings nicht die geeignete Ablenkung. »Frisch vom Baum«, sagte Bink verlegen.
    »Was hast du denn in den letzten paar Monaten so getrieben?« fragte Roland, wobei ihm Luftblasen aus dem Mund perlten. Wenn die Königin einmal eine Illusion erzeugte, dann aber auch richtig! Gewöhnliche Bürger mit ihren diversen Einzeltalenten, die die Arbeit der Zauberin sahen, konnten nur verzweifeln. Und das war ja wohl auch der Grund, weshalb die Königin diese Schau abzog.
    »Och,
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