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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon
Autoren: Rachel Hawthorne
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seinen tiefen Verlust in seinen Augen sah. Ich wusste, dass er litt. Es war an jedem Muskel seines Körpers zu erkennen. Er hatte Lindsey schon immer geliebt. Würde er sich besser fühlen, wenn ich ihm meine Liebe gestand? Ich glaubte es nicht. Ich konnte das, was er glaubte verloren zu haben, nicht ersetzen.
    »Es tut mir leid.« Und so war es auch. Es war genau das eingetreten, was ich mir immer gewünscht hatte, aber jetzt, da es geschehen war, fühlte ich mich schuldig, als hätte mein Wunsch das alles auf irgendeine Weise verursacht und diesen Schmerz über ihn gebracht.
    »Es ist nicht dein Fehler. Es ist einfach so gekommen, aber es ist trotzdem schwer zu schlucken, verstehst du?«
    »Ich weiß.«
    Er wandte den Kopf und sah mich an. Trotz des Mondlichts konnte ich das Blau seiner Augen, die ein wenig dunkler waren als meine, nicht erkennen, aber was ich sehen konnte, überraschte mich. Er war nicht traurig. Er sah vielmehr danach aus, als wäre er über sich selbst empört.
Dann wechselte sein Gesichtsausdruck, als wollte er nicht zu viel von sich preisgeben. Aber was ich dann erblickte, überraschte mich noch mehr. Ich sah Bewunderung. »Wie ich sehe, hast du deinen Vollmond überlebt. Ich kann nicht glauben, dass du dich allein auf den Weg gemacht hast. Das erfordert eine Menge Mut. Ich meine, niemand hat je an deiner Tapferkeit gezweifelt, aber was du getan hast, geht weit über alles andere hinaus.«
    Schuldgefühle schnürten mir die Kehle zu, weil er mich unverdient lobte. Ich wollte ihm die Wahrheit sagen. Die Bürde dessen, was ich war – oder nicht war – wog schwer auf meinen Schultern, aber ich fürchtete, er würde über mich entsetzt sein. Wie sollte er auch anders reagieren?
    Niemals zuvor hatten wir einen Nicht-Gestaltwandler in unserem inneren Kreis zugelassen. Ratlos stand ich da – vollkommen verwirrt über das, was ich in Wahrheit war: eine Gestaltwandlerin, die vom Mond übergangen worden war, um zu einem späteren Zeitpunkt an die Reihe zu kommen, oder eine junge Frau, die niemals etwas anderes sein würde als das, was sie in diesem Augenblick war.
    Wenn Letzteres der Fall war, welchen Sinn hatte es dann überhaupt, weiterzuleben? Wie konnte ich die Gestaltwandler beschützen, ohne eine von ihnen zu sein? Aber genauso wenig konnte ich mich von ihnen abwenden.
    Ich trat einen Schritt zurück und starrte nun meinerseits aufs Wasser, das im Mondlicht silbrig schimmerte und schöner aussah als bei Tag. »Es war keine große Sache.« Natürlich nicht, es war ja nichts passiert.
    »He, wie alle Jungs hab ich es allein durchgestanden. Es ist brutal.«

    »Ich möchte nicht darüber reden. Es war eine sehr persönliche Erfahrung.«
    »Verstehe.«
    Ich wusste nicht, warum mich seine Antwort enttäuschte. Wahrscheinlich wünschte ich mir, ihm läge so viel an mir, dass er alles daransetzen würde, um mir die Wahrheit zu entlocken.
    »Wusstest du, dass Lindsey Rafe gern mochte?«, fragte er.
    »Sie hat öfters über ihn gesprochen.« Es hatte mich immer geärgert, denn wäre Connor mein Gefährte gewesen, hätte ich andere Jungen nicht einmal angesehen. Meine Stimme klang schnippisch, als ich fortfuhr: »Ich hatte nie das Gefühl, dass sie dich zu schätzen wusste. Du bist besser dran ohne sie.«
    Er lachte grimmig. »Typisch Brittany. Du hast keine Angst zu sagen, was du denkst. Dafür habe ich dich schon immer bewundert.«
    Hätte ich in diesem Moment sterben müssen, wäre ich einen glücklichen Tod gestorben! Connor gab zu, dass er etwas an mir bewunderte? An mir? Ich hätte jubeln und lachen können, obwohl ich doch davon ausgegangen war, weder zu dem einen noch zu dem anderen jemals wieder fähig zu sein. Ich wollte ihm davon erzählen, was ich alles an ihm mochte und bewunderte, aber es war nicht der richtige Moment dafür.
    Während ich stumm blieb, senkte sich Stille über uns, und eine andere Form von Kommunikation begann. Wir schauten einander in die Augen, und ich fragte mich, ob er mich vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben wahrnahm –
wirklich wahrnahm. Er schien in Gedanken versunken, und ich wünschte, ich hätte sie lesen können. Ich versuchte zu verhindern, dass die starken Gefühle, die ich für ihn hegte, sich in meinen Augen spiegelten. Ich fühlte mich nach dem Verrat des Mondes noch zu verletzt, um mein Herz aufs Spiel zu setzen. Aber ich hatte keine Angst, ihm in die Augen zu sehen und seinem Blick standzuhalten. Dann senkte sich sein Blick und wanderte zu meinen
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